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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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weiten, sagte sie. Wir waren wahrscheinlich zuerst dran, weil wir auf dem Weg zum Winterhaus liegen. Ich erinnere mich, dass sie sagte, es sei ziemlich groß, aber das hätte sie auch von der Beschreibung her wissen können, die sie einem über die Häuser geben, mit Foto und dem allem.«
    »Und ihr Sohn blieb draußen?«
    »Ja, der spielte mit dem Hund«, sagte Maeve.
    »Ein ziemlich großes Tier.«
    »Ich würde sagen, mittelgroß.«
    Sie wollten ganz sichergehen, dass die Einzelheiten auch alle genau stimmten.
    »Mit Schlappohren«, sagte sie. »Der Junge hat ihm Stöckchen geworfen.«
    Jury sagte: »Ich hatte bisher angenommen, Mrs. Gault hielt hier als Erstes und fuhr dann zu dem großen Haus weiter und dann zum Swan. Wenn die Reihenfolge aber umgekehrt war, muss das Pub ihr erster Anlaufpunkt gewesen sein.«
    Wieder umwölkte sich Bobs Stirn. »Ist das denn wichtig?«
    »Für Sie? Das will ich meinen. Dann wären Sie die Letzten gewesen, die sie lebend gesehen haben.«
    Bob wurde bleich und lehnte sich erschrocken zurück. »Ach, aber das kann doch nicht sein! Und war jemand bei ihr, als sie bei Nacht und Nebel verschwunden ist... ?«
    Maeves Nervosität, die Jury mit seiner Bemerkung hervorgerufen hatte, legte sich beim Einwand ihres Gatten wieder. Indem sie sich hin und her wiegte, fügte sie noch einen aufregenden Aspekt hinzu: »Ein anderer Mann war's. Mit dem ist sie wahrscheinlich durchgebrannt.«
    Jury lächelte. »Durchaus möglich. Um welche Uhrzeit fuhr sie weg?«
    Bob dachte angestrengt nach. Maeve sagte: »Es war nach zwei, eigentlich fast halb drei. Falls sie noch zu dem anderen Haus wollte, musste sie sich sputen. Wir haben hier nämlich keine Londoner Öffnungszeiten, und das ist auch gut so, sag ich immer. Bei den ganzen Verbrechen.«
    Jury gefiel der Pauschalkommentar, es war sozusagen ein Rundumschlag. »Können Sie es auf etwa halb drei festmachen? Sie haben ja ein bemerkenswertes Gedächtnis«, sagte er, »wenn man bedenkt, dass es schon ein Jahr her ist.«
    »Ich erinnere mich nur, weil sie etwas vom Swan sagte, und ich erwähnte, dass die in einer halben Stunde zumachen. Deshalb habe ich mir die Uhrzeit gemerkt.«
    »Ich wünschte, es gäbe mehr Zeugen wie Sie.« Jury lächelte.
    Sie genoss die Anerkennungsbezeugung. »Ah, na ja.« Sie kicherte.
    »Das würde heißen, sie war zuerst hier.« Jury stellte seinen Henkelbecher hin. »Dann im Winterhaus, dann im Pub.«
    »Freut mich, dass wir das klären konnten!«, sagte Bob. »Nein, wir wären nicht gern die Letzten gewesen, das können Sie mir glauben.« Er lachte.
    »Worüber haben Sie denn geredet?«
    Bob sagte: »Es ging irgendwie um die Schule, nicht?«
    Maeve nickte. »Um die Sonderschule von Lark Rise. Das ist eine Schule speziell für Kinder mit Behinderungen, wie etwa, äh, wie heißt das gleich?«
    »Autismus? Für autistische Kinder?«, sagte Jury.
    »Genau. Lark Rise ist anscheinend auf solche Sachen spezialisiert. Ihr kleiner Junge« - Maeve beugte sich vor und dämpfte die Stimme, als könnte es dem Jungen Unglück bringen, wenn sie es laut sagte -, »der war nämlich autistisch. Ich brachte ihm einen Keks raus und eine Tasse Tee. Er hat gelächelt und genickt, aber gesagt hat er nichts.«
    »Sie wollte ihn in dieser Schule unterbringen, war es nicht so?«
    Maeve nickte. »Ich glaube nicht, dass das Haus als Wochenenddomizil gedacht war, was meinst du, Bob ? Sie hatte wohl vor, dass sie während des Schuljahrs dort wohnten und vielleicht die Weihnachtsferien im Londoner Haus verbrachten. Das war mein Eindruck.«
    Jury bedankte sich für den Tee. »Ich fürchte, ich muss tatsächlich noch einmal dorthin. Vielen Dank, Sie haben mir beide sehr geholfen.«
    Während sie ihn an die Tür begleiteten, sagte Bob: »Sie hatten sich nach dem Hund erkundigt. Ich muss schon sagen, was ich so sehen konnte, war das ein schlauer alter Hund. Der sah aus, als wüsste er Sachen, von denen wir alle keine Ahnung haben.« Er lachte.
    »Ich weiß genau, was Sie meinen, Mr. Shoesmith.« Sie schüttelten einander zum Abschied die Hände.
26
    Jury stieg aus dem Wagen, die schlichte, ausdruckslose Fassade vom Winterhaus vor sich. Er schloss die Haustür mit dem riesigen Schlüssel auf, der eher zu einem Albtraum von Gewölben und Grabkammern passte, und trat ein.
    Es schallte wider, als er vom großzügigen Eingangsbereich in den anderen Raum hinüberging - was war es wohl einmal gewesen? Musikzimmer? Speisezimmer? Morgenzimmer? Ja, möglicherweise

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