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Grimes, Martha - Inspektor Jury geht übers Moor

Grimes, Martha - Inspektor Jury geht übers Moor

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury geht übers Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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größte Blender in der gesamten Musikszene.< Dann schnappte er sich Schrubber und Eimer und zog weiter. Ehrlich, ich finde, Sie sollten sich mal mit ihm unterhalten. Nur-«
    »Nur was?«
    »Nichts für ungut, Sir, aber ich glaube, Sie sollten sich ein ganz klein bißchen über die Rockszene schlau machen. Damit Sie ihn verstehen.«
    Jury lächelte, einerseits über Plants Gegenwehr mit einem aufgerollten Exemplar von Country Life, andererseits über den dringenden Rat seines Sergeant. »Wozu die Mühe, wenn ich Sie habe. Ausgezeichnete Arbeit, Wiggins. Der erste Hoffnungsschimmer in dem ganzen Fall. Mir scheint, Mr. Healey hat seinen Heiligenschein am Ende doch nicht tüchtig genug poliert. Vielleicht können wir ihn noch vom Sockel stoßen. Wirklich gut gemacht.«
    »Gern geschehen«, sagte Wiggins, und das hörte sich direkt eingebildet an. Doch an der Art, wie Wiggins rhythmisch mit dem Löffel in der Tasse klapperte, merkte Jury, daß ihn das Kompliment unwahrscheinlich freute.
    »Ich nehme ihn mir ganz sicher vor. Sonst noch was?«
    »Das war’s, Sir.«
    Jury wollte sich schon verabschieden, als ihm noch einmal die zuvor erwähnte Vernehmung einfiel. »Wiggins. Wie sind Sie denn an    Stan Keelers Vermieterin vorbeigekommen?«
    »Ich bin in ihrem Windfang mehr oder weniger umgekippt.«
    Jury runzelte die Stirn. »Was war denn los mit Ihnen?«
    »Ich habe mich krank gestellt.«
    Stranger, der Hund mit den abgeknickten Ohren, hatte emsig in der gefrorenen Erde gebuddelt, doch als er Melrose vom Haus her kommen sah, hatte er sofort damit aufgehört und stand jetzt Wache vor der Scheune.
    Um diese Morgenstunde, es war zehn Uhr, ging Abby Cable ihrer Arbeit nach. Dabei half ihr ein anderes kleines Mädchen, das (so hörte Melrose) Ethel hieß - wie in: »Ethel, du hast das Futter wieder mal nicht richtig hingekriegt«, und: »Ethel, damit kannst du nichts auf Stein festmachen.« Die erste Beanstandung galt einem kleinen Futtereimer, aus dem ein Löffel ragte, die zweite Ethel selber, die auf einem Stuhl stand und ein Poster gegen die Wand hielt.
    Ethel war so groß und wohl auch so alt wie Abby. Und sie gab nicht auf, bemühte sich hartnäckig, eine Ecke des Posters mit einer Reißzwecke zu befestigen. Die unselige Reißzwecke wollte sich jedoch nicht in die Wand drücken lassen, und die Ecke rollte sich immer wieder ein. Die andere Ecke hielt, denn die war in dem Holzrahmen der Scheunentür befestigt. Die Wände aber bestanden aus Feldsteinen.
    Ethel gab auf und sprang vom Stuhl herunter, ein Bild der Enttäuschung.
    Wenn an Ethel überhaupt etwas farbig war, dann nur ihr leuchtendrotes Haar. Sie hatte einen Teint, der bleicher war als alles, was Melrose diesseits des Grabes gesehen hatte, und ein paar winzige Sommersprossen aufwies. Der zu kurz geratene Hals saß auf schmalen, abfallenden Schultern. Sie trug eine weiße Hemdbluse, eine lange weiße Schürze und weiße Strümpfe. Bei ihrem Anblick mußte Melrose an eine Sahnetorte denken. Ethel war adrett, wirklich zum Anbeißen, sie wirkte, als hätten die Katzen sie saubergeleckt. Ganz im Gegensatz zur Furie, die zwar augenblicklich im Auge des Orkans Ruhe gefunden zu haben schien, aber immer noch schmuddelig aussah. Möglicherweise machte das die Kontrastwirkung; Abby trug ihre Gummistiefel und ein dunkles Wollkleid und an diesem Morgen ein schwarzes Umschlagtuch; es schien, als gäbe sie sich alle Mühe, häßlich und schmutzig auszusehen.
    Melrose stand im Schatten des Eingangs und beobachtete sie aus dieser Distanz. Zu Stranger hatte sich nämlich jetzt ein noch größerer Hund gesellt, der vermutlich an die fünfzig Kilo wog. Er kam herangetrabt, um nachzusehen, ob sich etwas Interessantes tat. Genau wie der Border Collie schien er nicht gerade erpicht auf eine nähere Bekanntschaft mit diesem Menschen. Melrose ärgerte sich, daß sein heldenmütiger Einsatz für die graue Katze anscheinend noch keine Eintrittskarte für die hermetisch geschlossene Welt der anderen Tiere war. Die Katze selber lag hingestreckt in einer Lache aus Sonnenschein und zeigte noch weniger Interesse für ihren Retter als die Hunde.
    Er war sich nicht ganz sicher, ob es sich hier wirklich um eine Scheune handelte oder um eines jener alten Langhäuser, die einst Mensch und Tier zugleich Obdach geboten hatten. Das Dachgebälk war hoch und hatte breite Risse, und an einem Ende befanden sich drei Reihen von Gucklöchern, die für Entlüftung sorgten (was angesichts des leichten

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