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Grimpow Das Geheimnis der Weisen

Grimpow Das Geheimnis der Weisen

Titel: Grimpow Das Geheimnis der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rafael Abalos
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Tempelritter, von dem Ihr sprecht. Wir haben in den Bergen nie jemanden gesehen«, log Grimpow. Er war außerstande, Bruder Rinaldo von dem Leichnam zu erzählen, den sie im Schnee gefunden hatten, sowie von dem Schatz, dem Brief, dem Stein und der Art und Weise, wie der Leichnam sich vor ihren Augen in Luft aufgelöst hatte.
    »Mich brauchst du nicht anzulügen, ich versuche dir nur dabei zu helfen, den Klauen dieses ruchlosen Mönchs zu entkommen. Burumar de Gostelle weiß, dass Durlib dem Abt Silbermünzen mit den eigenartigen Zeichen der Templer gegeben hat und zwei Pferde dafür will.«
    »Wie könnt Ihr davon erfahren haben?«
    »In den Mauern der Abtei Brinkum geschehen nur selten Dinge, die mir nicht zu Ohren kommen«, antwortete der alte Mönch mit geheimnisvoller Miene. »Aber das tutjetzt nichts zur Sache.«
    »Dann hat uns der Abt also verraten?«, wollte Grimpow wissen.
    »Ganz recht«, bestätigte Bruder Rinaldo leichthin. »Aber er hat dem Dominikaner gegenüber nur Durlib erwähnt, dich nicht.«
    »Warum hat er das getan?«
    »Aus Furcht, mit den glühenden Eisen der Inquisition gebrandmarkt zu werden.«
    Grimpow hätte vor Wut am liebsten laut geschrien, als er sich ausmalte, was Durlib in den Händen der Schergen des Inquisitors von Lyon alles zustoßen konnte. Er wusste nicht, was genau die Inquisition war, noch warum sie die sogenannten Ketzer folterte und lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrannte. Aber irgendwann hatte Durlib ihm erklärt, dass die Kirche Hexen, Magier, Weise und alle Bettelmönche, die ihre Reichtümer und ihre Glaubenslehre nicht anerkannten, bis in den Tod verfolgte.
    Das war an einem unheilvollen, heißen Sommertag in Uliense gewesen, kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten. Sie hatten auf einem Karren einen armen Teufel in blutbefleckten Lumpen gesehen, gefesselt und mit einem Holzkreuz in der Hand. Aus einer großen Kopfwunde war zwischen verfilzten Haaren eine unförmige Masse aus Hirn und geronnenem Blut ausgetreten, und die gebrochenen Beine des Mannes hingen seltsam verdreht neben der Bank, auf die er gebunden war. Zwei Trommler gingen dem Soldatentrupp voraus, der ihn zum Scheiterhaufen auf den Marktplatz führte, wo er bei lebendigem Leibe verbrannt wurde - unter den Entsetzensschreien des Ketzers und dem Jubel deijenigen, die der grausamen Bestrafung beiwohnten.
    »Bringt mich zu Burumar de Gostelle, ich werde ihm die Wahrheit über den Tempelritter erzählen, den er sucht«, bat Grimpow. Er war entsetzt über die Vorstellung, seinen Freund Durlib könne das gleiche Schicksal ereilen wie jenen armen Teufel.
    Bruder Rinaldo sah ihn mitfühlend an. »Du meinst, damit könntest du verhindern, dass er euch beide umbringt, sobald er weiß, was er wissen will?«, fragte er mit weit aufgerissenen Augen.
    »Das kann ich nicht sagen, aber zumindest verhindere ich dadurch, dass Durlib gefoltert wird. Ich könnte es nicht ertragen, wenn er meinetwegen leiden müsste.«
    »Denk nicht länger über etwas nach, was du nicht beeinflussen kannst. Durlib wird sich schon selbst zu helfen wissen. Aber jetzt sag mir eins«, fügte der Mönch hinzu und verstummte für einen Moment, als suchte er nach den richtigen Worten. Schließlich fragte er: »Habt ihr den Tempelritter in den Bergen überfallen, um ihm die Silbermünzen zu stehlen?«
    Im ersten Augenblick wollte Grimpow sein Gegenüber anlügen und ihm weismachen, der Edelmann habe sie ihnen dafür geboten, dass sie ihm den Weg durch die Berge zeigten. Dochirgendetwas trieb ihn dazu, Bruder Rinaldo die Wahrheit zu erzählen.
    »Nein, ich habe ihn in der Nähe unserer Hütte tot im Schnee gefunden, als ich von der Kaninchenjagd bei den Wasserfällen im Tal zurückkam. Durlib meinte, der Mann habe sich vielleicht von seinem Reittier entfernt und im Nebel in den Bergen verirrt. Er muss in der Nacht erfroren sein.«
    »Habt ihr seinen Leichnam begraben?«
    Grimpow verneinte erneut, indem er diesmal nur den Kopf schüttelte. Dann fügte er hinzu: »Auch wenn Ihr es nicht glauben werdet - es war nicht nötig. Wir wollten zur Abtei, um dem Abt von unserem Fund zu berichten, damit er den Mann in der Kirche beerdigt, aber plötzlich verschwand der Leichnam im Schnee, als wäre er ein Wesen aus einer anderen Welt.«
    Bruder Rinaldos Augen funkelten auf einmal seltsam. »Dann ist es also wahr!«, rief er und riss erneut die wimpernlosen Augen weit auf.
    »Was wollt Ihr damit sagen?«, fragte Grimpow verwirrt.
    »Dass es ein Geheimnis

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