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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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Aber ich kann nicht anders als zu prahlen, wenn ich daran denke, was sie alles zustande gebracht hat, in so kurzer Zeit und mit zwei Kindern, die sie aufziehen mußte.«
    »Wo wir gerade davon sprechen« – Pamela lächelte –, »das sind die beiden da drüben bei der Phönix-Skulptur. Und benehmen sich ordentlich, hoffe ich.«
    Jeff blickte durch die Galerie, sah die Kinder. Der Junge, Christopher, war ein liebenswert linkischer Vierzehnjähriger an der schwierigen Schwelle zum Manne; und Kimberly war mit ihren elf Jahren bereits ein jüngeres Ebenbild Pamelas. Elf. Nur zwei Jahre jünger als Gretchen, als…
    »Jeff«, sagte Pamela, »da ist ein Exponat, das ich Ihnen besonders zeigen möchte. Steve, warum besorgst du Mrs. Winston nicht etwas Pasta und ein Glas Wein?«
    Linda folgte Robison zum Büffet und zur Bar, und Pamela geleitete Jeff zu einer kleinen zylindrischen Umfriedung, einem winzigen Raum innerhalb des Raums, im Zentrum der Galerie. Mehrere Leute standen davor und warteten darauf, die Kabine zu betreten, an deren Außenseite ein kleines Schild befestigt war, auf dem darum gebeten wurde, daß sich nicht mehr als vier Personen gleichzeitig darin aufhalten sollten. Pamela drehte das Schild herum, worauf »Wegen Reparaturarbeiten vorübergehend geschlossen« zu lesen war. Sie entschuldigte sich bei denen in der Schlange, erklärte ihnen, sie müsse ein paar Einstellungen an der Anlage vornehmen. Sie nickten verständnisvoll und wanderten in andere Bereiche der Ausstellung. Nach einer Weile tauchte ein Quartett von Besuchern aus der Kabine hervor, und Pamela nahm Jeff mit hinein, schloß hinter ihnen die Tür. Das Exponat war ein Videodisplay, ein Dutzend Farbmonitore unterschiedlicher Größe, die in die Innenwände des abgedunkelten Zylinders eingelassen waren, mit einem runden Ledersitz in der Mitte. Die Bildschirme flimmerten aus allen Richtungen, auf Armeslänge entfernt, wohin der Betrachter sich auch wandte. Jeffs Augen bewegten sich aufs Geratewohl zu einem der nächsten, stellten sich scharf ein. Dann begann er zu begreifen, was er sah.
    Die Vergangenheit. Ihre Vergangenheit, seine und Pamelas. Als erstes nahm er den Nachrichtenfilm wahr: Vietnam, die Ermordung Kennedys, Apollo 11. Dann sah er, daß es auch Bruchstücke und Sequenzen verschiedener Filme, Fernsehshows, alter Musikvideos gab… Und plötzlich erhaschte er auf einem der Monitore einen Blick auf seine Hütte in Montgomery Creek, und auf einem anderen ein kurzes Standbild von Judy Gordons Foto im College-Jahrbuch, gefolgt von einer Videoaufzeichnung von ihr als Erwachsene, wie sie zusammen mit ihrem Sohn Sean in die Kamera winkte, dem Jungen, der in einem anderen Leben wegen Starsea über Delphine geforscht hatte.
    Jeffs Augen huschten jetzt von Monitor zu Monitor, versuchten alles aufzunehmen, nichts zu versäumen: Chateaugay, der das Kentucky Derby von 1963 gewann, sein Elternhaus in Orlando, den Jazzclub in Paris, wo Sidney Bechets Klarinette seine Seele verwundet hatte, die College-Bar, wo er Pamela beim Beginn ihres Replays beobachtet hatte, die Gartenanlagen seines nahegelegenen Besitzes… Und dort auf dem Monitor war eine lange Einstellung des Dorfes am Berghang auf Mallorca; die Kamera zoomte langsam auf die Villa, in der Pamela gestorben war, dann sprang das Bild abrupt zu einem verschwommenen Heimvideo um, mit ihr im Alter von vierzehn Jahren, zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Vater in dem Haus in Westport.
    »Mein Gott«, sagte er, wie gelähmt von der sich andauernd verändernden Montage all ihrer Wiederholungen. »Wo hast du das alles aufgetrieben?«
    »Einiges davon war leicht«, sagte sie. »An das Nachrichtenmaterial ist leicht heranzukommen. Was den Rest angeht, habe ich das meiste davon selbst aufgenommen, in Paris, Kalifornien, Atlanta…« Sie lächelte, das Gesicht von den wechselweise aufleuchtenden Bildschirmen erhellt. »Ich bin dafür eine Menge herumgereist. Zu einigen bekannten Orten und zu anderen, die ich nur durch dich kannte.«
    Einer der Monitore zeigte jetzt die Korridore und Stationen eines Krankenhauses, die Betten voller Kinder; Jeff nahm an, daß es die Klinik in Chicago war, an der sie bei ihrer ersten Wiederkehr Ärztin gewesen war. Auf einem anderen Monitor war das Boot zu sehen, das sie einmal in Key West gemietet hatten, vor der gleichen verlassenen Insel ankernd, wo sie beschlossen hatten, ihre Suche nach anderen Wiederholern zu beginnen. Unaufhörlich wechselten die Bilder um ihn herum,

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