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Grober Unfug mit Blondinen

Grober Unfug mit Blondinen

Titel: Grober Unfug mit Blondinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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von Willie Schultz gehört, als Sie ihn erwähnten«,
sagte ich. »Und sie begegneten ihm das erstemal , als
Sie ihn zusammen mit Gloria Klune in Mannys Büro vorstellten .«
    »Das
dürfte wohl stimmen«, meinte er. »Und Sie möchten nun näheres über Willie
Schultz wissen ?«
    »Bitte«,
sagte ich höflich.
    »Sie
genießen in unserer Branche einiges Ansehen als Detektiv, Mr. Holman .« Er lächelte gewinnend. »Ich bin lange genug im
Filmgeschäft, um das zu wissen. Ich denke, ich kann Ihnen reinen Wein einschenken. Willie und ich waren früher einmal Kollegen. Als
Lastwagenfahrer. Wir verstanden uns glänzend. Ich hatte Glück und bekam eine
Chance beim Film, Willie nicht. Als ich zu den Großverdienern aufgestiegen war,
weigerte er sich, auch nur einen Cent von mir anzunehmen. Aber ich wollte die
alte Freundschaft nicht kaputtgehen lassen. Können Sie das verstehen ?«
    »Natürlich«,
versicherte ich, denn wer hätte schon diesem gewinnenden Lächeln widerstehen
können?
    »Aus
meiner Jugendzeit in Montana«, fuhr er fort, »kannte ich ein Mädchen. Wir waren
zusammen aufgewachsen. Einmal fuhren Willie und ich dorthin zurück. Als ich sie
das letztemal gesehen hatte, war sie noch ein
Schulmädchen gewesen. Als ich sie das nächstemal sah,
war sie erwachsen und eine Schönheit. Und, so unglaublich das heutzutage
klingt, sie war so unschuldig wie ein Kind. Wir konnten sie wohl beide nicht
vergessen .« Er seufzte leise. »Sie besaß etwas
unglaublich Süßes, von der Gemeinheit und Niedertracht dieser Welt völlig
Unberührtes .« Er lächelte wieder. »Ich möchte Sie
nicht langweilen, Mr. Holman. Als Darrach mit diesem Filmprojekt auftauchte, da
war ich tatsächlich der Meinung, daß nur eine Unbekannte die weibliche
Hauptrolle übernehmen könnte. Und da fiel mir plötzlich dieses süße,
unschuldige junge Ding in Montana ein. Und Willie! Ich stand in seiner Schuld,
aber er wollte kein Geld von mir annehmen. Und da — «, er grinste mit genau dem
richtigen Maß spöttischer Belustigung über sich selbst, »- da hatte ich einen
glänzenden Einfall. Ich konnte Willie über nacht zum
Talentsucher machen. Es war nicht schwierig, ihm den Fachjargon beizubringen,
und auf diese Weise war sichergestellt, daß er an dem Film beteiligt werden
würde .« Trauer verdunkelte seine Augen. »Aber jetzt
ist er tot«, fügte er mit leiser Stimme hinzu, »und das ist allein meine Schuld .«
    Ich
klopfte den linken Ärmel meines Jacketts sehr sorgfältig mit den Fingern meiner
rechten Hand ab, und dann den rechten Jackenärmel mit den Fingern meiner
Linken.
    »Ist
etwas, Mr. Holman ?« fragte er.
    »Komisch«,
antwortete ich, »aber ich hätte nicht gedacht, daß die Luftverschmutzung selbst
in dieser Höhenlage noch ein Problem sein kann .«
    »Luftverschmutzung?«
    »Na,
der Sand, der einem hier in die Augen gestreut wird, könnte einen ja beinahe
zum Heulen bringen .«
    »Junge!«
Er lachte kurz auf. »Manny Kruger wäre bei dieser Geschichte vor Rührung
zerflossen .«
    »Darrach
erzählte mir, daß er sich bei Willie nach Gloria erkundigt hat«, gab ich
gelassen zurück. »Mit siebzehn war sie Animierdame, dann avancierte sie zum
Luxus-Callgirl, und später erwarb ein reicher Gönner die Exklusivrechte an ihr .«
    »Ich
weiß nicht, woher Darrach die Geschichte hat«, meinte er, »aber von Willie
Schultz bestimmt nicht .«
    »Aber
sie ist wahr ?«
    »Im
wesentlichen, ja.« Er fuhr sich mit dem Daumen bedächtig über die Unterlippe.
»Wenn Sie es schon unter dem Teppich hervorziehen müssen, Holman, müssen Sie es
dann auch unbedingt breittreten ?«
    »Es
ist mir völlig schnuppe, ob Sie Ihr Leben als Jasmine Travers begonnen und dann
Hormontabletten genommen haben«, erwiderte ich geduldig. »Aber Morris Darrach
hat mich beauftragt, Gloria ausfindig zu machen. Im Moment sieht es so aus, als
hätte jemand Willie Schultz in ihrer Wohnung umgebracht und sie dann entführt.
Wenn ich einen Grund dafür finden könnte, warum man Willie Schultz ermorden
wollte, dann wäre das wenigstens ein Anfang .«
    »Ja,
da haben Sie wahrscheinlich recht .« Unwillkürlich spannte
er die Bizepse. »Okay. Willie Schultz war ein Zuhälter. Aber ein Klassezuhälter
mit einem Stall voller Klassemädchen.«
    »Einschließlich
Gloria Klune?«
    Er
nickte. »Sie war sein Star. Einmalig. Und das Tolle ist, daß sie tatsächlich
immer noch dieses Unschuldsvoll-Kindliche an sich hatte. Das zusammen mit ihrer
Erfahrung — einfach

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