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Grolar (German Edition)

Grolar (German Edition)

Titel: Grolar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Nesch
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Ihr buddelt nur, wie in einem riesigen Sandkasten, fünf Jungs, die in einem riesigen Sandkasten spielen.«
    Dick wandte sich an Marten, »Du, kann ich mal dein Förmchen haben?«
    Marten ignorierte ihn und machte einen Schritt vor und sprach so entspannt, als gäbe es nichts zu klären, »Wir mussten erstmal alle Maschinen ans Laufen bringen, das gehört dazu, das dauert seine Zeit.«
    Andy und Dick drehten sich um, sie fanden das Ganze einfach nur wahnsinnig lustig.
    »Ach, hör auf«, sie winkte ab und tippte Jon auf die Brust, »Sobald die Scheißstraße geräumt ist, wirst du Cliff und mich zum Flughafen fahren!«
    »Lady, Lady, Lady!«, rief Ray, »Worum geht's?«
    Dick antwortete ihm, »Darum, dass wir kein Gold gefunden haben.«
    »Wer behauptet denn so was?«
    Tara meldete sich zu Wort, »Ich und Kelly, wir würden ...«
    Er hielt die Glasröhrchen mit dem Gold unter ihre Nase, »Ist das kein Gold? Sieht aus wie Gold, ist so schwer wie Gold, es ist richtiges Gold.«
    »Sieht nicht nach besonders viel aus«, sagte Tara.
    Er guckte sie einen Moment zu lange an, dann schaute er in die Runde, »Jungs. Das sind 43 Unzen. 43 Unzen, und ...«
    Weiter kam er nicht, Jon und die Männer jubelten los, brüllten ihre aufgestauten Sorgen heraus. Ray grinste vor Glück, Marten klopfte ihm auf die Schulter.
    »Und was sind 43 Unzen?«, fragte Tara.
    »Das sind 7.632 Dollar.«
    »Durch wie viel? Was ist davon uns?«
    »Alles. Das ist Jons Anteil. 7.632 Dollar für deinen Lieben«, er wartete, bis sie etwas sagen wollte, und fuhr dann fort, »Pro Woche, ein hübscher Wochenlohn, wenn das so weitergeht. Und das wird es, der letzte Eimer war eine Probe von einer anderen Stelle in unserem Loch, Volltreffer, Gold, unser Loch, unser Loch ist ein Glory Hole.«
    Dick jaulte auf wie ein Wolf.
    Und Ray setzte noch Einen drauf, »Jungs, das heißt, wenn der Winter nicht früher als sonst einsetzt, geht hier jeder mit 100.000 Dollar nach Hause.«
    »Ein 100.000 Dollar Sommer«, ließ sich Andy auf der Zunge zergehen. Er schaute zu den Trailern, und man konnte ihm ansehen, dass er es kaum erwarten konnte, Kelly davon zu erzählen.
    Dick rieb sich die Hände, als wollte er Feuer machen.
    Ray blickte Tara ernst an, »Gab es hier Streit? Streit kann ich nämlich jetzt im Camp nicht gebrauchen. Ihr könnt euch nach dem Sommer den ganzen Winter lang streiten. Der Winter ist länger als der Sommer. In diesem Sommer schürfen wir Gold, legen wir den Grundstein für eine neue Zukunft, für jeden von uns. Das bedarf Konzentration, Streit ist schlecht, ganz schlecht fürs Geschäft. Und ich rede hier von dem Geschäft meines Lebens, und wahrscheinlich auch von dem Geschäft eures Lebens, und das wird es auch werden, richtig?«
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Jon sprang ein, »Nein, alles in Ordnung, nicht wahr, sie hat einen langen Flug hinter sich.«
    Ray nickte, »Das ist es, was ich hören wollte: Alles in Ordnung«, er drehte sich in die Runde, »Männer, das ist jetzt kein Scheiß mehr, ihr wisst, was das für jeden von euch bedeutet.«
    Sie klatschten, gaben sich selbst Beifall.
    »Okay, dann ran an die Arbeit!«
    Jon wollte sich wie die anderen abwenden und zu seinem Radlader gehen, da fragte ihn Tara, »Wo ist Cliff?«
    »Der spielt doch da oben.«
    »Wo?«
    »Mitten auf dem Platz, mit seinem Bagger.«
    Sie schüttelte den Kopf, »Nein, da liegt nur der Bagger!«
    »Aber ...«
    Ray sah Tara ihre Sorgen an und wollte sie beruhigen, »Wahrscheinlich ist der Junge mit Lucky unterwegs. Lucky mag Kids, der kann den ganzen Tag spielen, fressen und spielen, das kann er. Und die Kids mögen ihn. Die beiden haben sich ja schon angefreundet.«
    Tara zeigte zum See, wo Lucky am Ufer entlangstreunte, »Der Hund ist da! Jon, du solltest auf ihn aufpassen, auf Cliff, nur einen Moment, nur einen gottverdammten Moment, auf Cliff, auf deinen Sohn ...«
    »Weit kann er nicht sein«, half Ray wieder aus.
    Verhext, dachte sich Jon, konnte hier irgendetwas zwischen ihnen glattgehen?
    Tara ließ die Männer stehen und rief den Namen ihres Sohnes über den Platz.
    Jon schaute Ray an, und der sagte, »Geh schon, aber bekomm deine Prinzessin in den Griff. Sonst hat sie sehr bald einen weiteren anstrengenden Flug vor

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