Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht
glühenden Augen auf Pellaeon. »Ich würde es sehr zu schätzen wissen, Captain«, sagte er, jedes einzelne Wort scharf artikulierend, »wenn Sie versuchen würden, unserem verehrten Jedi-Meister C’baoth klarzumachen, daß er die Aktion auf Jomark gefährdet, wenn er weiter auf diesen Kommunikationsversuchen besteht. Falls die Rebellen auch nur den leisesten Verdacht schöpfen, daß es eine Verbindung zwischen uns gibt, kann er die Hoffnung aufgeben, daß Skywalker je dort auftauchen wird.« »Ich habe es ihm erklärt, Sir.« Pellaeon schnitt eine Grimasse. »Oft sogar. Seine Antwort ist immer, daß Skywalker auftauchen wird. Und dann will er wissen, wann Sie ihm endlich Skywalkers Schwester ausliefern.«
Lange Zeit sagte Thrawn nichts. »Ich schätze, er wird erst Ruhe geben, wenn er bekommt, was er verlangt«, meinte er schließlich. »Und erst dann klaglos mit uns zusammenarbeiten.«
»Ja, er hat sich über die Angriffskoordination beschwert, um die Sie ihn gebeten haben«, nickte Pellaeon. »Er hat mich mehrfach gewarnt, daß er nicht genau vorhersagen kann, wann Skywalker auf Jomark eintreffen wird.«
»Und angedeutet, daß wir mit schrecklicher Vergeltung rechnen müssen, wenn er zu diesem Zeitpunkt nicht dort ist«, grollte Thrawn. »Ja, ich kenne das Muster sehr gut. Und ich bin es allmählich leid.« Er holte tief Luft, atmete langsam wieder aus. »Nun gut, Captain. Das nächste Mal, wenn sich C’baoth meldet, können Sie ihn informieren, daß die Taanab-Operation seine letzte Aufgabe für die nächste Zeit ist. Es ist unwahrscheinlich, daß Skywalker in den nächsten beiden Wochen auf Jomark eintreffen wird – die politische Verwirrung, die wir im Oberkommando der Rebellion gestiftet haben, dürfte ihn mindestens solange beschäftigen. Was Organa Solo und ihre ungeborenen Jedi betrifft... Sie können ihn außerdem informieren, daß ich mich von jetzt an persönlich um diese Angelegenheit kümmern werde.«
Pellaeon warf einen kurzen Blick über die Schulter zu Rukh, dem Leibwächter des Großadmirals, der schweigend nahe dem Achternschott der Brücke stand. »Bedeutet dies, daß Sie die Noghri von dieser Aufgabe entbinden, Sir?« fragte er leise.
»Haben Sie damit ein Problem, Captain?«
»Nein, Sir. Darf ich den Großadmiral dennoch respektvoll daran erinnern, daß die Noghri niemals gern eine Mission unerledigt gelassen haben?«
»Die Noghri sind Diener des Imperiums«, konterte Thrawn kalt. »Wichtiger noch, sie sind mir persönlich gegenüber loyal. Sie werden das tun, was man ihnen befiehlt.« Er schwieg einen Moment. »Wie dem auch sei, ich werde Ihre Bedenken in Betracht ziehen. Jedenfalls ist unsere Arbeit hier auf Myrkr abgeschlossen. Befehlen Sie General Covell, seine Truppen wieder an Bord zu bringen.«
»Jawohl, Sir«, sagte Pellaeon und signalisierte dem Kommunikationsoffizier, die Nachricht abzusetzen.
»Ich möchte, daß mir in drei Stunden der schriftliche Bericht des Generals vorliegt«, fuhr Thrawn fort. »Zwölf Stunden danach soll er mir die drei besten Infanteristen und die beiden besten Maschinenführer während des Angriffs nennen. Diese fünf Männer werden an der Mount-Tantiss-Operation teilnehmen und sofort nach Wayland transportiert werden.«
»Verstanden«, nickte Pellaeon und vermerkte pflichtgemäß die Befehle in Covells Akte. Derartige Empfehlungen gehörten nun schon seit mehreren Wochen, seit dem eigentlichen Beginn der Mount-Tantiss-Operation, zur imperialen Standardprozedur. Aber Thrawn ließ es sich dennoch nicht nehmen, seine Offiziere regelmäßig daran zu erinnern. Vielleicht eine kaum verhüllte Erinnerung daran, wie lebenswichtig diese Empfehlungen für den Langzeitplan des Großadmirals zur Vernichtung der Rebellion waren.
Thrawn blickte wieder aus der Sichtluke zu dem Planeten unter ihnen hinunter. »Und während wir auf die Rückkehr des Generals warten, setzen Sie sich mit der Aufklärung in Verbindung, damit ein Team zur Langzeitüberwachung nach Hyllyard City geschickt wird.« Er lächelte. »Es ist eine sehr große Galaxis, Captain, aber selbst ein Mann wie Talon Karrde kann nicht ewig fliehen. Früher oder später wird er irgendwo zur Ruhe kommen müssen.«
Eigentlich hatte sie ihren Namen nicht verdient, die Hohe Burg von Jomark. Zumindest nicht nach Joruus C’baoths Ansicht. Gedrungen und schmutzig, das Mauerwerk an zahlreichen Stellen bröckelnd und so fremdartig wie die seit langem ausgestorbene Rasse, die sie erbaut hatte, duckte
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