Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
Imperium Informationen zu senden. General Bel Iblis sagt, daß die Imperialen einen Spion namens Delta-Quelle haben, der sie direkt aus dem Palast mit Nachrichten versorgt.«
»Und er hat dich gebeten, den Kode zu knacken«, nickte Mara und spürte ein Zucken um ihre Lippen. »Ich schätze, er hat dir dafür kein Geld oder sonst eine Gegenleistung geboten, oder?«
»Nun…«, Ghent zuckte die Schultern. »Wahrscheinlich. Aber ich weiß es nicht genau.«
Die Medikerin hatte das Interkom wieder in ihrem Gürtel. »Man wird Sie sofort abholen«, informierte sie Mara.
»Danke«, erwiderte Mara und unterdrückte den Drang, der anderen zu sagen, daß sie sich im imperialen Palast sogar im Schlaf besser zurechtfand als jeder andere im hellen Tageslicht. Zusammenarbeit und Höflichkeit – das waren die Schlüssel, um an ein Schiff zu kommen, mit dem sie und Ghent diese Welt und ihren Krieg hinter sich lassen konnten.
Hinter der Medikerin glitt die Tür zur Seite, und eine große Frau mit schneeweißen Haaren trat ins Zimmer. »Hallo, Mara«, sagte sie mit einem ernsten Lächeln. »Mein Name ist Winter, persönliche Beraterin von Prinzessin Leia Organa Solo. Ich bin froh, Sie wieder auf den Beinen zu sehen.«
»Ich bin froh, hier zu sein«, sagte Mara und versuchte, ihre Stimme höflich klingen zu lassen. Noch jemand, der zu Sky walker gehörte. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. »Ich nehme an, Sie sind es, die mich abholen soll?«
»Ich stehe Ihnen in den nächsten Tagen in jeder Hinsicht zur Verfügung«, erklärte Winter, »Prinzessin Leia hat mich gebeten, mich um Sie zu kümmern, bis sie mit Captain Solo von Filve zurückkehrt.«
»Ich brauche keine Hilfe, und ich brauche niemand, der sich um mich kümmert«, wehrte Mara ab. »Alles, was ich brauche, ist ein Schiff.«
»Daran arbeite ich bereits«, sagte Winter. »Ich hoffe, daß es uns bald gelingt, etwas für Sie zu finden. Kann ich Ihnen jetzt Ihre Suite zeigen?«
Mara unterdrückte eine Grimasse. Die Usurpatoren von der Neuen Republik ließen sich gütig dazu herab, sie in ihrem eigenen Haus aufzunehmen. »Das ist sehr freundlich«, sagte sie und bemühte sich, nicht zu sarkastisch zu klingen. »Kommst du, Ghent?«
»Gehen Sie schon mal vor«, sagte Ghent geistesabwesend, auf den Computermonitor konzentriert. »Ich bin hier noch eine Weile beschäftigt.«
»Das ist schon in Ordnung«, versicherte ihr Winter. »Hier entlang, bitte.«
Sie verließen das Wartezimmer, und Winter führte sie in den rückwärtigen Teil des Palastes. »Ghents Suite liegt direkt neben Ihrer«, erklärte Winter unterwegs, »aber ich glaube nicht, daß er sie im letzten Monat mehr als zweimal benutzt hat. Er hat sich vorübergehend im Wartezimmer der Genesungsstation einquartiert, um Sie im Auge zu behalten.«
Mara mußte lächeln. Ghent, der etwa neunzig Prozent seiner Zeit die Außenwelt gar nicht bemerkte, war nicht unbedingt das, was sie sich unter einem Pfleger oder Leibwächter vorstellte. Aber es war die Absicht, die zählte. »Ich möchte mich bei Ihnen und Ihren Leuten für alles bedanken, was Sie für mich getan haben«, sagte sie zu Winter.
»Es war das mindeste, was wir für Sie tun konnten – schließlich haben Sie uns bei der Katana -Schlacht geholfen.«
»Es war Karrdes Idee«, sagte Mara knapp. »Danken Sie ihm, nicht mir.«
»Das haben wir getan«, erklärte Winter. »Aber Sie haben für uns ebenfalls Ihr Leben riskiert. Wir werden das nicht vergessen.«
Mara warf der weißhaarigen Frau einen Seitenblick zu. Sie hatte die Akten des Imperators über die Führer der Rebellion gelesen, Leia Organa eingeschlossen, und der Name Winter brachte bei ihr keine Glocke zum Läuten. »Wie lange arbeiten Sie schon für Organa Solo?« fragte sie.
»Ich bin mit ihr am königlichen Hof von Alderaan aufgewachsen«, sagte Winter mit einem bittersüßen Lächeln. »Wir waren Freundinnen in unserer Kindheit, und als sie die ersten Schritte in die galaktische Politik machte, ernannte mich ihr Vater zu ihrer Ratgeberin. Seitdem bin ich bei ihr.«
»Ich kann mich nicht erinnern, während der Rebellion von Ihnen gehört zu haben«, versuchte es Mara.
»Ich bin im Krieg von einem Planeten zum anderen gezogen, im Auftrag des Versorgungs- und Beschaffungsamtes«, erklärte Winter. »Wenn mich meine Kollegen unter einem Vorwand in ein Lager oder Depot einschleusen konnten, war es für mich kein Problem, mir die genaue Lage der Güter zu merken, die sie benötigten. Es machte die
Weitere Kostenlose Bücher