Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
folgte ihm, steuerte seinen X-Flügler um die Gebirgsausläufer und flog in den Schatten der Kliffs.
Und in eine völlig andere Welt. Entlang den schmalen Uferbänken des Flusses war der Boden eine dichte Masse aus leuchtendem Grün.
Erzwo trällerte verblüfft. »Es sind Pflanzen«, sagte Luke, und erst, als die Worte seinen Mund verlassen hatten, erkannte er, wie lächerlich sie waren. Natürlich waren es Pflanzen; aber Pflanzen auf Honoghr zu finden…
»Es ist die Zukunft unserer Welt«, erklärte einer seiner Begleiter, und der grimmige Stolz in seiner Stimme war unüberhörbar. »Die Zukunft, die uns die Lady Vader geschenkt hat. Folge uns, Sohn des Vader. Das Landefeld liegt vor uns.«
Das Landefeld entpuppte sich als riesiger, flacher Felsen, der etwa zwei Kilometer die Schlucht hinauf teilweise in den reißenden Fluß ragte. Luke behielt das strudelnde Wasser unter sich im Auge und ließ den X-Flügler behutsam niedergehen. Glücklicherweise war der Felsen größer, als er aus fünfzig Metern Höhe gewirkt hatte. Die Luftwagen warteten, bis er gelandet war, drehten dann ab und verschwanden in der Schlucht. Luke fuhr die Systeme des X-Flüglers auf Bereitschaft herunter und sah sich um.
Das Grün, erkannte er, war nicht so monochrom, wie er zunächst gedacht hatte. Es gab zumindest vier verschiedene Schattierungen, die ein Muster bildeten, das zu regelmäßig war, um natürlich zu sein. An einer Stelle entdeckte er ein in den Fluß führendes Rohr, dessen anderes Ende in dem Pflanzenteppich verschwand. Wahrscheinlich benutzten sie den Druck der Strömung, entschied er, um das Ufer zu bewässern. Ein paar Meter stromabwärts von seinem Landeplatz, durch einen Felsüberhang vor Entdeckung geschützt, sah er ein kleines, hüttenähnliches Haus. Zwei Noghri standen vor der Tür: einer mit stahlgrauer Haut, der andere von einem viel dunkleren Grau. Während er sie betrachtete, setzten sie sich in Bewegung und kamen auf ihn zu.
»Sieht wie das Empfangskomitee aus«, sagte Luke zu Erzwo und klappte per Knopfdruck die Kanzel hoch. »Du bleibst hier und rührst dich nicht. Und ich meine es wörtlich. Wenn du wie bei dieser ersten Reise nach Dagobah ins Wasser fällst, können wir von Glück reden, wenn wir alle deine Einzelteile wiederfinden.«
Es war unnötig, den Befehl zu wiederholen. Erzwo trällerte eine nervöse Bestätigung und dann eine ebenso nervöse Frage. »Ja, ich bin sicher, daß sie uns freundlich gesonnen sind«, beruhigte ihn Luke, nahm den Pilotenhelm ab und stand auf. »Keine Sorge, ich gehe nicht weit weg.« Er schwang sich aus dem X-Flügler und ging auf seine Gastgeber zu.
Die beiden Noghri hatten bereits den Rand des Landefelsens erreicht und sahen ihm schweigend entgegen. Luke unterdrückte eine Grimasse, während er sich ihnen näherte, griff mit der Macht hinaus und wünschte sich, über genug Erfahrung zu verfügen, um die Gedanken dieser Spezies – oder auch nur ihre Aura – lesen zu können. »Ich überbringe euch die Grüße der Neuen Republik«, sagte er, als er schließlich nahe genug war, um das Tosen des Flusses zu übertönen. »Ich bin Luke Skywalker. Sohn des Lord Darth Vader, Bruder von Leia Organa Solo.« Er streckte die linke Haus aus, die Handfläche nach oben, wie ihm Leia geraten hatte.
Der ältere Noghri trat vor und berührte mit seiner Schnauze Lukes Handteller. Die Nüstern drückten sich gegen seine Haut, und Luke konnte nur mit Mühe verhindern, daß er vor der kitzelnden Berührung zurückzuckte. »Ich grüße dich, Sohn des Vader«, sagte der Nichtmensch und ließ Lukes Hand los. Beide Noghri fielen gleichzeitig vor ihm auf die Knie und breiteten die Arme in der Geste der Unterwerfung aus, von der ihm Leia erzählt hatte. »Ich bin Ovkhevam Clan Bakh'tor. Ich diene dem Volk der Noghri hier am Ort der Zukunft unserer Welt. Du ehrst uns mit deiner Gegenwart.«
»Ihr ehrt mich mit eurer Gastfreundschaft«, sagte Luke, als sich beide Nichtmenschen wieder aufrichteten. »Und dein Begleiter ist…«
»Ich bin Khabarakh Clan Kihm'bar«, sagte der jüngere Noghri. »Der Clan Vader hat mich geehrt.«
»Khabarakh Clan Kihm'bar«, wiederholte Luke und betrachtete den jungen Nichtmenschen mit neuer Wertschätzung. Das also war der junge Noghri-Kämpfer, der alles riskiert hatte, um Leia zu seinem Volk zu bringen und sie vor Großadmiral Thrawn zu beschützen. »Für die Dienste, die du meiner Schwester Leia geleistet hast, danke ich dir. Meine Familie und ich stehen
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