Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
mich hier herauszuholen, und wir sind alle froh, daß ich Sie vor C’baoth gerettet habe. Gibt es sonst noch etwas?«
Sie spürte Organa Solos forschende Blicke in ihrem Rücken. »Eigentlich nicht«, sagte die andere. »Ich wollte Sie nur fragen, warum Sie es getan haben.«
Mara starrte aus dem Fenster und spürte eine unangenehme Gefühlswoge gegen den massiven Panzer um ihre Seele anbranden, an dem sie so schwer gearbeitet hatte. »Ich weiß es nicht«, gestand sie. »Ich hatte zwei Tage Zeit, darüber nachzudenken, und ich weiß es immer noch nicht. Vielleicht…« Sie zuckte die Schultern. »Ich schätze, es hat mir einfach nicht gefallen, daß Thrawn Ihre Kinder entführen wollte.«
Für eine Weile schwieg Organa Solo. »Wo kamen Sie her, Mara?« fragte sie schließlich. »Bevor der Imperator Sie nach Coruscant geholt hat?«
Mara dachte nach. »Ich weiß es nicht. Ich erinnere mich nur an meine erste Begegnung mit dem Imperator und den Flug hierher auf seinem Privatschiff. Aber ich habe keine Erinnerungen an meine Vergangenheit.«
»Wissen Sie, wie alt Sie damals waren?«
Mara schüttelte den Kopf. »Nicht genau. Ich war alt genug, um mit ihm zu reden und zu verstehen, daß ich meine Heimat verlassen und mit ihm gehen muß. Aber mehr weiß ich nicht.«
»Was ist mit Ihren Eltern? Erinnern Sie sich an sie?«
»Nur ein wenig«, sagte Mara. »Sie sind nicht mehr als Schatten.« Sie zögerte. »Aber ich habe das Gefühl, daß sie mich nicht gehen lassen wollten.«
»Ich bezweifle, daß der Imperator ihnen in dieser Sache eine Wahl gelassen hat«, sagte Organa Solo mit plötzlich sanft klingender Stimme. »Was ist mit Ihnen, Mara? Hatten Sie eine Wahl?«
Mara lächelte dünn durch die plötzlichen, unerklärlichen Tränen. »Darauf wollen Sie also hinaus. Sie glauben, ich habe mein Leben für Ihre Zwillinge riskiert, weil ich ebenfalls entführt wurde?«
»Wurden Sie entführt?«
»Nein«, sagte Mara tonlos und drehte sich wieder zu ihr um. »So war es nicht. Ich wollte einfach nicht, daß der verrückte C’baoth sie bekommt. Belassen wir es dabei.«
»In Ordnung«, sagte Organa Solo. »Aber wenn Sie jemals darüber reden möchten…«
»Ich weiß, wo ich Sie finden kann«, fiel ihr Mara ins Wort. Sie konnte einfach nicht glauben, daß sie Organa Solo all das erzählt hatte… aber tief im Inneren mußte sie zugeben, daß es seltsam gut tat, darüber zu reden. Vielleicht wurde sie weich.
»Und Sie können mich jederzeit anrufen«, lächelte Organa Solo, als sie aufstand. »Ich muß jetzt hinunter zur Konferenz. Mal sehen, was Thrawns Klon-Kämpfer heute wieder angerichtet haben.«
Mara runzelte die Stirn. »Was für Klon-Kämpfer?«
Jetzt runzelte Organa Solo die Stirn. »Sie wissen es nicht?«
»Was wissen?«
»Das Imperium hat irgendwo ein paar Spaarti-Kloning-Zylinder entdeckt. Sie produzieren große Mengen Klons und schicken sie gegen uns in den Kampf.«
Mara starrte sie an, von einem eisigen Gefühl überwältigt. Klons… »Niemand hat mir davon erzählt«, flüsterte sie.
»Es tut mir leid«, sagte Organa Solo. »Ich dachte, jeder wüßte Bescheid. Es ist seit fast einem Monat das Hauptgesprächsthema im Palast.«
»Ich war in der Mediksektion«, sagte Mara mechanisch. Klons. Die über die Schiffe der Katana -Flotte verfügten und von einem kaltblütigen Genie wie Großadmiral Thrawn kommandiert wurden. Es war ein zweiter Klon-Krieg.
»Stimmt – ich hatte es vergessen«, gestand Organa Solo. »Ich war zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt.« Sie sah Mara seltsam an. »Geht es Ihnen gut?«
»Alles in Ordnung«, sagte Mara mit fern klingender Stimme, während Erinnerungen wie heiße Blitze durch ihren Kopf zuckten. Ein Wald – ein Berg – ein verstecktes und streng geheimes Depot für die privaten Schätze des Imperators…
Und eine riesige Höhle voller Kloning-Tanks.
»Schön«, meinte Organa Solo, zweifellos nicht überzeugt, aber nicht bereit, das Thema weiterzuverfolgen. »Nun… wir sehen uns später.« Sie griff nach der Türklinke…
»Warten Sie.« Organa Solo drehte sich um. »Ja?«
Mara holte tief Luft. Allein die Existenz des Depots war ein streng gehütetes Geheimnis gewesen, nur einer Handvoll Leute bekannt – der Imperator hatte das immer wieder betont. Aber daß Thrawn über eine unerschöpfliche Armee von Klons verfügte, mit denen er die Galaxis überrennen konnte… »Ich glaube, ich weiß, wo Thrawns Spaarti-Zylinder stecken.«
Selbst mit ihren
Weitere Kostenlose Bücher