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Große Seeschlachten - Wendepunkte der Weltgeschichte

Große Seeschlachten - Wendepunkte der Weltgeschichte

Titel: Große Seeschlachten - Wendepunkte der Weltgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.H.Beck
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Schiff schon aufgrund seiner Länge recht schnell, wie sein Name verrät, denn er leitet sich vom griechischen Wort
drómōn
ab und bedeutet so viel wie «Läufer». Autoren des 6. Jahrhunderts betonten ausdrücklich die Schnelligkeit dieser Schiffe. Der Chronist Prokopios von Caesarea beschreibt in seinem
Vandalenkrieg
einen frühen Typ, die Kriegsschiffe seien «mit einer Ruderreihe und einem Deck versehen, so dass die Ruderer vor feindlichen Geschossen geschützt waren. Man nennt diese Schiffe Dromonen, denn sie sind besonders geeignet zu schneller Fahrt.» Die Bezeichnung
drómōn
wurde später im Griechischen generell für jede Art von Kriegsschiff verwendet. An Kriegstechnik verfügten die Dromonen mittschiffs über ein Deckkastell sowie Katapulte. Vor allem aber konnte man seit dem späten 7. Jahrhundert aus Siphonen, die am Bug der Dromonen angebracht waren, das Griechische Feuer versprühen.[ 9 ]
    Der gefährliche «Läufer»: Die Dromone war eine Fortentwicklung der leichten Liburne der römischen Flotte und besaß zunächst eine Reihe, bald aber auch zwei Reihen von Ruderern. Neu an dem Schiffstyp war unter anderem die Takelage, da nun die bisher üblichen, quer zum Kiel stehenden Rahsegel an einem oder zwei Masten durch dreieckige Segel, die
Vela latina
, ersetzt worden waren. Mitunter bis zu 50 Meter lang, war das Schiff schon aufgrund seiner Länge recht schnell, wie Autoren des 6. Jahrhunderts ausdrücklich betonen. An Kriegstechnik verfügten die «Läufer», wie man Dromone übersetzen könnte, mittschiffs über ein Deckkastell sowie Katapulte. Vor allem aber konnte man seit dem späten 7. Jahrhundert aus Siphonen, die am Bug der Dromonen angebracht waren, das verheerende Griechische Feuer versprühen.
    Neu an der Dromone war schließlich auch die Takelage, denn die byzantinischen Schiffsbaumeister hatten die bisher üblichen, quer zum Kiel stehenden Rahsegel an einem oder zwei Masten durch dreieckige Segel ersetzt, die sich mehr in einer gedachten Linie zum Kiel befinden. Dieses sogenannte
Vela latina
wird an einer langen Spiere angeschlagen, die man ungefähr in der Mitte am Mast befestigte, wobei das eine Ende der Spiere weit über die Masthöhe hinausragte. Ein Lateinersegel erlaubt, viel höher am Wind zu segeln als ein Rahsegel, wodurch das Kreuzen vereinfacht und die Fahrtstrecken bei Am-Wind-Kursen verkürzt werden. Im gesamten Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit hinein blieb die Lateinertakelung im Mittelmeer vorherrschend und kam auch in Nordeuropa als Fore-and-aft-rig zum Einsatz. Die härteren Seebedingungen der Ozeane ließen die Schiffsbaumeister später erneut Rahsegel verwenden, weil man diese besser reffen konnte.
    Eine weitere wichtige Veränderung an den Kriegsschiffen ergab sich aus dem Wegfall der Ramme in Höhe der Wasserlinie. Da neue Schiffskonstruktionen stabilere Schiffsrümpfe zuließen, die sogar den Aufprall eines Rammstoßes besser abfangen konnten, änderte sich im 6. Jahrhundert das Aussehen der Kriegsschiffe und damit auch die Seekriegstaktik. Der Bug, der nunmehr in einen Sporn auslief, ragte nach vorn über die Wasseroberfläche hinaus. Er verhalf dem Schiff zu größerer Seetüchtigkeit, weil der hochgezogene Bug besser durch die See ging. Aus dem antiken Embolon, der Ramme in Höhe der Wasseroberfläche, war ein Sporn weit oberhalb der Wasserlinie geworden, wie er uns noch bei den Mittelmeergaleeren des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit begegnet. Der neue, leicht nach oben zulaufende Sporn der byzantinischen und mittelalterlichen Galeeren diente nicht mehr wie bisher zum «Rammen», um das gegnerische Schiff zum Sinken zu bringen, sondern vielmehr dazu, die obere Bordwand zu zerschmettern. Das Ende der klassischen Ramme bedeutete zugleich auch das Ende taktisch raffinierter Manöver wie des
diékplous
, der «Durchfahrt», und des
períplous
, der «Umfahrung». Dies brachte den Vorteil mit sich, dass die Rudermannschaften nun mit einer weniger aufwändigen Ausbildung auskamen.
    Wie schnell das Wissen um die ursprüngliche Funktion der antiken Schiffsrammen verloren ging, belegen die
Etymologien
des Bischofs Isidor von Sevilla (etwa 570–636), der in seinem Werk über die sprachlichen Ursprüngeder Dinge ein Handbuch des zeitgenössischen Wissens verfasst hatte. Er gibt im 19. Buch
De navibus
kurze Erklärungen über die Bezeichnungen von Schiffstypen, darunter auch Trieren, Liburnen und Dromonen; Letztere seien die längsten aller Schiffe.

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