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Große Tiere: Roman (German Edition)

Große Tiere: Roman (German Edition)

Titel: Große Tiere: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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müssen eine verdammte Lücke füllen.«
    »Richtig.«
    »Und wo wir gerade bei dem Thema sind, wir brauchen auch einen neuen Golfspieler. Für den Fall, daß Jake abkratzt, was Gott verhüten möge.«
    Chelsea schreckte vor der Kaltblütigkeit dieses Auftrags innerlich zurück. »Es wird nicht besonders gut aussehen, Sir, nicht nach dem, was heute morgen passiert ist. Wir sollten lieber bei Jake bleiben.«
    »Sympathie ist etwas Feines und Edles, Charlie, aber hier steht mehr auf dem Spiel als ein Golfkurs. Wir müssen Wohnraum mit Meerblick verkaufen. Wir haben Häuser. Dann sind da die Mitgliedschaften im Club. Kann Jake Harp – verstehen Sie mich bitte nicht falsch -, aber in der derzeitigen Situation, kann Jake bei Werbeveranstaltungen auftreten? In Fernsehspots? In irgendwelchen Prominentenshows? Wir wissen noch nicht mal, ob Jake noch lange atmet, geschweige denn ein Fünfer-Eisen schwingen kann.«
    »Ich möchte Sie trotzdem darauf aufmerksam machen, welche Wirkung das in der Öffentlichkeit -«
    »Ich brauche einen prominenten Golfer, Charlie. Wie nennt Ihr Typen so etwas – eine Medienpersönlichkeit?« Kingsbury hob eine runde Faust und ließ sie wuchtig auf den Schreibtisch fallen. »Ich kann wohl kaum einen Golfkurs mit Club- und Erholungszentrum verscherbeln, wenn mein Golfstar künstlich beatmet wird. Begreifen Sie das denn nicht? Haben Sie denn keine Ahnung vom Immobiliengeschäft in Florida?«
    Sie fuhren in gespanntem Schweigen zum Flughafen. Danny Pogue wartete darauf, daß Lou etwas sagte. Zum Beispiel, daß es ihre Schuld gewesen sei. Oder daß seine Leute in Queens das Geld zurückhaben wollten.
    Vorher hatte Bud Schwartz seinen Partner beiseite genommen und gesagt, paß auf, wenn sie den Kies zurückverlangen, dann rücken wir ihn raus. Das ist schließlich der Mob, sagte er, und wir legen uns nicht mit dem Mob an. Danny Pogue hatte dem aus vollem Herzen zugestimmt. Genauso wie Bud Schwartz wollte er in seinem weiteren Leben nicht jeden Morgen darauf warten müssen, daß jemand anderer seinen Wagen startete. Oder dauernd um irgendwelche Ecken linsen und Ausschau nach unverdächtigen fetten Typen wie Lou halten.
    Als sie nun zum Flugsteig der Eastern Airlines kamen, schüttelte Danny Pogue Lous Hand und sagte, ihm täte aufrichtig leid, was passiert war. »Bei der Ehre Gottes, wir haben niemand was erzählt.«
    »Das ist die Wahrheit«, sagte Bud Schwartz.
    Lou hob die Schultern. »Wahrscheinlich hat er es von woanders erfahren. Macht euch keine Sorgen.«
    »Danke«, sagte Danny Pogue, und sein Gesicht strahlte vor Erleichterung. Er schüttelte Lous rundlichen Arm heftig. »Danke für – ach, danke für alles.«
    Lou nickte. Seine Nase und seine Wangen waren vom Sonnenbrand gerötet. Er trug das gleiche Fischgrätsakko und gestreifte Hemd wie bei seiner Ankunft. Von einer Waffe war noch immer nichts zu sehen, aber die Einbrecher wußten, daß er sie irgendwo an seinem rundlichen Körper versteckt trug.
    Lou sagte: »Weil ich genau weiß, daß euch die Frage auf der Zunge brennt, passiert ist folgendes: das Arschloch hat sich gebückt. Fragt mich nicht weshalb, aber er bückte sich im gleichen Moment, als ich abdrückte.«
    »Bud dachte schon, Sie hätten die beiden Typen miteinander verwechselt -«
    »Ich habe niemand verwechselt.« Lous Oberlippe verzog sich, als er sich mit seiner Erklärung an Bud Schwartz wandte. »Der Kerl hat sich gebückt, mehr nicht. Sonst wäre er jetzt mausetot, glaub mir.«
    »Das hätte doch jedem passieren können«, sagte Bud Schwartz tröstend und verständnisvoll. »Es ist sowieso verdammt schwer, vom Wasser aus einen genauen Schuß anzubringen.«
    Eine Lautsprecherstimme verkündete, daß die Maschine der Eastern nach La Guardia an Gate 7 wartete. Lou sagte: »Ich hab gehört, daß der Typ, den ich erwischt habe, noch am Leben ist.«
    »Ja, ein Golfspieler namens Harp«, sagte Danny Pogue. »Sein Zustand ist ernst, aber er wird wohl durchkommen.«
    »Vielleicht schafft er es«, sagte Lou. »Das wäre gut.«
    Bud Schwartz erkundigte sich, was passieren würde, wenn Lou wieder nach Queens zurückkehrte.
    »Ich berate mich mit meinen Leuten. Höre mir an, was als nächstes getan werden soll. Dann ist da diese große Party zum vierzigsten Geburtstag meiner Frau. Ich hab ihr einen von diesen elektrischen Woks gekauft – sie mag die chinesische Küche, fragt mich nicht weshalb.«
    Danny Pogue sagte: »Bekommen Sie Schwierigkeiten?«
    Lous Brust hüpfte, als er

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