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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Sie schie­nen sich in ei­nem Ne­ben­raum auf­ge­hal­ten zu ha­ben.
    »Und?« er­kun­dig­te sich der Werks­kom­man­dant. »Sie ha­ben in Ih­rer No­te doch hof­fent­lich nicht be­kannt­ge­ge­ben, daß die AL­PHA vom Mars kam?«
    Es grenz­te fast an ein Wun­der, daß ihm un­ter dem zor­ni­gen Bück des Al­ten nicht der Schweiß auf die Stirn trat.
    »Herr, Sie schei­nen uns tat­säch­lich kei­ne Lo­gik zu­zu­trau­en! Kein Wun­der, daß Sie es für über­flüs­sig hiel­ten, uns über die Ent­wick­lung zu in­for­mie­ren.«
    »Ent­schul­di­gung«, wink­te Hab­cour ab. »Wie lau­tet die Ant­wort?«
    »Er­war­tungs­ge­mäß. In Pe­king weiß man an­geb­lich nichts von der Not­lan­dung ei­nes Raum­schif­fes, ob­wohl wir dar­auf hin­ge­wie­sen ha­ben, daß die noch un­rei­fe Ver­suchs­kon­struk­ti­on ei­nes Mond-Trans­port­schif­fes laut Be­sat­zungs-Funk­spruch ir­gend­wo in Ti­bet ab­ge­stürzt sein müß­te. Man be­dau­ert den Ver­lust und er­klärt sich gern be­reit, die ti­be­ti­sche Luft­po­li­zei mit den Nach­for­schun­gen zu be­auf­tra­gen. Sehr deut­lich wird ab­schlie­ßend ver­merkt, daß ein Fremd­kör­per von der Grö­ße ei­ner Mondra­ke­te nie­mals un­be­merkt die Ra­dar­sper­ren hät­te durch­drin­gen kön­nen, so daß un­se­re An­fra­ge in­fol­ge­des­sen mit neun­und­neun­zig­pro­zen­ti­ger Ge­wiß­heit ge­gen­stands­los sein müß­te. Soll­ten je­doch wi­der Er­war­ten die Über­res­te ei­nes sol­chen Raum­schif­fes ge­fun­den wer­den, wür­de man uns auf di­plo­ma­ti­schem We­ge so­fort ver­stän­di­gen und die Ein­rei­se ei­nes west­li­chen Räu­mungs­kom­man­dos be­wil­li­gen. Au­ßer­dem gibt man uns noch den Rat, den Stil­len Ozean öst­lich der ja­pa­ni­schen In­seln ab­zu­su­chen, da asia­ti­sche Küs­ten­ra­dars zum Zeit­punkt des an­geb­li­chen Ab­stur­zes einen grö­ße­ren Kör­per ge­or­tet hät­ten, der et­wa drei­hun­dert Mei­len nord­öst­lich der Bo­nin-In­sel­grup­pe ins Meer ge­stürzt sei. Gern wür­de man mit ei­nem Spe­zi­al­schiff bei der Such­ak­ti­on be­hilf­lich sein. Dies­be­züg­lich er­war­tet man un­se­ren Be­scheid. Die No­te sei des­halb so schnell be­ant­wor­tet wor­den, da­mit die Su­che nach den Über­le­ben­den ei­nes an­ge­nom­me­nen Un­glücks­fal­les noch ei­ne Er­folgs­aus­sicht hät­te. Ge­zeich­net vom Au­ßen­mi­nis­ter des GAS. Das wä­re al­les.«
    »Die Leu­te sind aber sehr men­schen­freund­lich«, warf Pro­fes­sor Renard bit­ter ein. »Das heißt al­so mit an­de­ren Wor­ten, daß wir gar nichts un­ter­neh­men kön­nen. We­nigs­tens nicht of­fi­zi­ell! Pe­king strei­tet den Ab­sturz ab, und wir ha­ben kei­ne Mög­lich­keit, das Ge­gen­teil zu be­wei­sen. Selbst wenn wir das könn­ten, wä­ren wir im­mer noch hilf­los.«
    Der Al­te griff wie­der nach ei­ner Zi­gar­re.
    »Se­hen Sie, Pro­fes­sor, all­mäh­lich kom­men Sie auf den Kern der Pro­ble­me. Wenn un­se­re Be­ob­ach­ter auf den Raum­sta­tio­nen das Schiff fin­den, so sind wir noch lan­ge nicht dort. Wenn wir die Auf­nah­men der Sa­tel­li­ten für einen Pro­test ver­wen­den, wird man uns mit­tei­len, daß die Raum­be­ob­ach­tung asia­ti­scher Land­ge­bie­te ge­gen das in­ter­na­tio­na­le Ab­kom­men ver­stößt und daß der er­kann­te Kör­per zwar vor­han­den, kei­nes­falls aber iden­tisch mit dem west­li­chen Mond­schiff sei. Dort ist eben ei­ne asia­ti­sche Ra­ke­te not­ge­lan­det, nicht wahr? Wenn wir die Sach­la­ge ge­walt­sam nach­prü­fen woll­ten, so müß­ten wir nicht nur den drit­ten Welt­krieg ent­fes­seln, son­dern ihn ne­ben­bei auch ge­win­nen.«
    Pro­fes­sor Scheu­nings Ge­sicht wirk­te wäch­sern. Re­ling ver­teil­te iro­ni­sche Bli­cke.
    »Viel­leicht mer­ken Sie nun, wel­che Pro­ble­me Sie her­auf­be­schwo­ren ha­ben, mei­ne Her­ren. Em­pö­ren Sie sich nur nicht über den Aus­nah­me­zu­stand! Die GWA hat die von Ih­nen ge­koch­te Sup­pe aus­zu­löf­feln. Sie ha­ben sich al­so hun­dert­pro­zen­tig nach uns zu rich­ten. – HC-9!«
    Ich stand wie be­nom­men auf. Re­ling gab die asia­ti­sche No­te an den Ku­ri­er zu­rück. Der Kol­le­ge ver­ließ

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