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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Druck­an­zug die Ma­schi­ne.
    Die Män­ner des mi­li­tä­ri­schen GWA-Son­der­kom­man­dos wuß­ten nicht, daß der Klei­ne Spe­zi­al­agent war. Er wur­de des­halb so be­han­delt, als wä­re er tat­säch­lich ein un­ter die Not­ver­ord­nung fal­len­der Test­pi­lot der Raum­gar­de. Man half ihm, den schwe­ren Druck­an­zug ab­zu­le­gen und ge­lei­te­te ihn an­schlie­ßend nach un­ten in den Bun­ker.
    Oberst Wil­fing, der Kom­man­dant un­se­res Ein­satz­trupps, sah mich selt­sam an, als die Sprü­che mei­nes Kol­le­gen aus den Laut­spre­chern der Über­wa­chungs­an­la­gen klan­gen.
    Ich zuck­te nur mit den Schul­tern, da ich Han­ni­bal zu gut kann­te. Er be­nahm sich un­mög­lich, das stand fest.
    Au­gen­bli­cke spä­ter schritt der Klei­ne durch die auf­glei­ten­den Pan­zer­tü­ren der großen Zen­tra­le. Sein Kopf beul­te die Schirm­müt­ze nach oben aus. Sein Gang wirk­te wie ei­ne Her­aus­for­de­rung. Han­ni­bal konn­te vor Kraft wie­der ein­mal kaum lau­fen.
    »Ha!« sag­te er. Das war al­les. An einen nor­ma­len Gruß war gar nicht zu den­ken.
    Den ver­är­ger­ten Oberst grins­te er breit an. Die Hän­de steck­ten in den Ho­sen­ta­schen. Sei­ne Stups­na­se schnüf­fel­te in der ge­fil­ter­ten Luft her­um.
    Dicht hin­ter mir ver­nahm ich ei­gen­ar­ti­ge Ge­räusche. Sie stamm­ten von Oberst Hab­cour, der die Stim­me zu ver­lie­ren schi­en.
    Der Zwerg sah ihn ver­ständ­nis­los an. Auch ich muß­te mich be­mü­hen, mei­ne Be­herr­schung zu wah­ren. Und mit die­sem Kol­le­gen soll­te ich nun nach Asi­en ge­hen! Das konn­te hei­ter wer­den! Han­ni­bal wur­de nur dann ernst und sach­lich, wenn die Si­tua­ti­on wirk­lich ge­fähr­lich wur­de. Bei sol­chen Ge­le­gen­hei­ten kam er dann dar­auf, es wä­re an der Zeit, et­was für die Ge­sund­heit zu tun.
    An­sons­ten war Han­ni­bal ein GWA-Agent, der es faust­dick hin­ter den Oh­ren hat­te. Bis­her war noch kein Geg­ner auf den Ge­dan­ken ge­kom­men, in ihm einen GWA-Schat­ten zu ver­mu­ten. Mit sei­nen fuchs­ro­ten Haa­ren und den ab­ste­hen­den Oh­ren glich er auch in kei­ner Wei­se ei­nem ZBV-Agen­ten, wie ihn sich Au­ßen­ste­hen­de vor­stel­len moch­ten.
    Han­ni­bal sah den Oberst prü­fend an und stieß Tö­ne aus, die of­fen­bar ein La­chen sein soll­ten.
    Un­vor­stell­bar, aber wann war die­ser Mensch ein­mal nicht hei­ter! Der Sinn sei­nes Da­seins schi­en nur dar­in zu be­ste­hen, an­de­re zu pro­vo­zie­ren.
    Un­ser Leut­nant lach­te dem Oberst ins Ge­sicht. Es war di­rekt ver­wun­der­lich, daß sich Hab­cour noch so gut be­herr­schen konn­te. Ei­sig fuhr er Han­ni­bal an:
    »Nur durch Ihr Ge­läch­ter dürf­ten Sie sich we­sent­lich von ei­nem Tier un­ter­schei­den.«
    Han­ni­bal run­zel­te die Stirn. Sei­ne was­ser­blau­en Au­gen be­gan­nen zu glit­zern. Oberst Hab­cour hat­te mein Mit­ge­fühl. Er wuß­te noch nicht, daß man sich mit Leut­nant Utan auf Wort­ge­fech­te nicht ein­las­sen durf­te.
    »Mein Gu­ter, Sie ir­ren«, nä­sel­te MA-23. »Die lie­ben Tier­chen kön­nen ja auch gar nicht la­chen. Sie sind be­kannt­lich vor dem Men­schen, al­so auch vor Ih­nen er­schaf­fen wor­den. Wor­über hät­ten die la­chen sol­len, he?«
    Cap­tain Hol­mar ver­such­te ein star­res Ge­sicht auf­zu­set­zen. Hab­cour at­me­te tief durch, um dem Klei­nen kei­nen Grund zu neu­en Spöt­te­lei­en zu ge­ben.
    »Gleich fällt er um, Lan­ger«, stell­te Han­ni­bal trotz­dem sach­lich fest. Er leg­te es dar­auf an, den Oberst zu rei­zen.
    Hab­cour sah den Klei­nen un­ver­wandt an. Nach ei­ni­gen Au­gen­bli­cken schrie er mei­nen Kol­le­gen an, doch sei­ne Wor­te blie­ben oh­ne Wir­kung. Han­ni­bal ließ sich un­ge­rührt auf einen Sche­mel sin­ken.
    »Es langt«, warn­te ich, als er sein lin­kes Ho­sen­bein nach oben zog und trüb­sin­nig sei­ne dün­ne Wa­de be­trach­te­te.
    »Schon wie­der ein Haar«, mur­mel­te er. »Schon wie­der! Man könn­te fast mei­nen, die­ser Mann hät­te et­was ge­gen mich. Je öf­ter er mich Af­fe nennt, um so kräf­ti­ger wird der Haar­wuchs. Hö­ren Sie auf, ja! Die al­ten Pio­nie­re wa­ren Män­ner von mei­ner Art, ver­ste­hen Sie.«
    »Ha­ben Sie Män­ner

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