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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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leuch­te­ten in ei­nem selt­sa­men Feu­er. Er sah so aus, als be­gän­ne der Klei­ne zu fie­bern.
    TS-19 schob mir die Zei­tun­gen über den Tisch. Ich über­flog die fett­ge­druck­ten Schlag­zei­len.
    »Al­ler­hand«, mur­mel­te ich.
    Be­son­ders die »Space-News« hat­te sich ein­ge­hend mit dem Fall be­schäf­tigt. Die Zei­tung er­schi­en in ei­ner Mil­lio­nen­auf­la­ge. Die gan­ze Ti­tel­sei­te war be­deckt mit den Bil­dern von et­wa zehn Wis­sen­schaft­lern. Ich war auch dar­un­ter, al­ler­dings mit mei­nem neu­en Ge­sicht. Dar­über stand:
    »Un­be­schol­te­ne Wis­sen­schaft­ler vor dem Bun­des­aus­schuß.«
    Der Ne­ben­text be­schäf­tig­te sich ein­ge­hend mit mei­ner Per­son. In schar­fer Form wur­den ei­ni­ge ho­he Be­am­te des FBI kri­ti­siert, da sie mich an­geb­lich sehr streng ver­hört hat­ten. Die Zei­tung stell­te schließ­lich fest, daß die Schuld an dem ka­ta­stro­pha­len Ab­sturz der AL­PHA un­mög­lich bei ei­nem ein­zi­gen Mann zu su­chen wä­re. Of­fen­sicht­lich wä­re das wis­sen­schaft­li­che Ar­beits­team un­ter Pro­fes­sor Scheu­ning durch falsche Maß­nah­men des Space-De­par­te­ment schuld­los in ei­ne Sa­che ver­strickt wor­den, die von vorn­her­ein der Welt­si­cher­heits­klau­sel und da­mit der Ober­auf­sicht der GWA hät­te un­ter­stellt wer­den müs­sen.
    »Die Leu­te ha­ben aber ei­ne gu­te Mei­nung von un­se­rem Ver­ein«, stell­te Han­ni­bal fest.
    »Kein Wun­der. Sie sind auch vom Al­ten per­sön­lich in­for­miert wor­den«, lach­te TS-19, des­sen bür­ger­li­chen Na­men ich noch im­mer nicht kann­te.
    »Wann ge­hen die In­for­ma­tio­nen über das neue Trieb­werk an die Pres­se?«
    »Heu­te noch, Sir. Das wird einen ge­hö­ri­gen Staub auf­wir­beln, ob­wohl wir na­tür­lich nur all­ge­mei­ne Mit­tei­lun­gen ge­ben. Leu­te mit Fach­kennt­nis­sen wer­den aber sehr schnell be­mer­ken, was der Plas­ma­re­ak­tor zu leis­ten ver­spricht. Da­mit un­ter­mau­ern wir na­tür­lich das Ge­rücht über die Ve­nus-Rei­se.«
    »Sehr ge­wagt, mein Lie­ber.«
    »Tut mir leid, Sir. Der Chef will es so. Das Ge­hirn hat ent­spre­chend ent­schie­den. Nach sei­nen Be­rech­nun­gen hat die asia­ti­sche Wis­sen­schaft längst be­merkt, daß die AL­PHA kei­nes­wegs für ei­ne kur­ze Mond-Rei­se aus­ge­rüs­tet war. Da­mit be­stä­tigt der Ro­bot die Agen­ten­mel­dung aus Chi­na. Es wä­re sinn­los, zu ver­su­chen, die Pres­se da­von ab­zu­brin­gen. Wir wer­den al­les ris­kie­ren, um Sie sau­ber hin­über­zu­brin­gen. Dort kön­nen Sie sich üb­ri­gens auf mich ver­las­sen.«
    Ich sah lang­sam auf. Selbst Han­ni­bal wur­de sehr ernst, als ich lei­se frag­te:
    »Dem­nach wä­re es so­weit, nicht wahr? Wann ge­hen Sie?«
    »In vier Stun­den, Sir. Der mo­d­erns­te Atom-Un­ter­see­kreu­zer der Na­vy liegt in der Nä­he der Mid­way-In­sel auf War­t­e­po­si­ti­on. Ich wer­de mit ei­nem Fern­bom­ber der U-Boot-Ab­wehr star­ten und über dem See­ge­biet ab­sprin­gen. Die Män­ner des Kreu­zers sol­len mich auf­fi­schen.«
    Was dann kam, wag­te ich gar nicht zu er­wäh­nen. Ich wuß­te nur zu gut, wie ge­fähr­lich es war, in Asi­en ein­zu­drin­gen. Man könn­te zwar mei­nen, die ge­wal­ti­gen Küs­ten des Kon­tin­ents sei­en doch wohl groß ge­nug, um ir­gend­wo in ei­ner ver­steck­ten Bucht an Land ge­hen zu kön­nen.
    Aber lei­der sind sämt­li­che asia­ti­schen Küs­ten­strei­fen, an­ge­fan­gen vom Ja­pa­ni­schen Meer bis hin­un­ter zum Golf von Ben­ga­len und noch wei­ter hin­über bis zum Ara­bi­schen Meer, mit ver­schie­den­ar­ti­gen Or­tungs­sta­tio­nen über­sät.
    Die Luft­über­wa­chung war un­er­hört stark aus­ge­baut. Die See­kon­trol­le ar­bei­te­te mit mo­d­erns­ten Ge­rä­ten der Un­ter­was­ser-Or­tung. Vor drei­ßig Jah­ren war es noch ei­ne Klei­nig­keit, un­be­merkt an Land zu ge­hen und mit Hil­fe ge­eig­ne­ter Ver­bin­dungs­leu­te einen Ein­satz durch­zu­füh­ren. Die­se Zei­ten wa­ren aber end­gül­tig vor­bei. Für TS-19 be­deu­te­te es al­so ein Pro­blem. Mit dem großen U-Kreu­zer durf­te er sich auf kei­nen Fall in Küs­ten­nä­he wa­gen. Des­halb frag­te ich

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