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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Das weißt du, oder?«
    Mein ver­nich­ten­der Blick ließ ihn kalt.
    »Okay, du weißt es al­so. Dein wun­der­vol­les Bild wird bald auf al­len Ti­tel­blät­tern pran­gen. Ich dürf­te auch ne­ben­bei er­wähnt wer­den. Das ent­spricht zwar nicht mei­nem männ­li­chen und kämp­fe­ri­schen Wert, aber was will man ma­chen?«
    Er war wie­der sehr be­schei­den und zu­rück­hal­tend. Wenn sein Schmun­zeln nicht ge­we­sen wä­re, hät­te man glau­ben kön­nen, die Wor­te sei­en ernst ge­meint.
    »Du bist mit der Ma­schi­ne ver­traut?« lenk­te ich ab.
    »Es geht. Wenn du willst, brin­ge ich dich da­mit auf den Mond. Ich ha­be bei dem zwei­stün­di­gen Pro­be­flug drei­mal die ir­di­sche Flucht­ge­schwin­dig­keit er­reicht. Der Plas­ma­ver­brauch be­trug drei Druck­fla­schen. Sau­be­re Sa­che, wür­de ich sa­gen.«
    Ich lach­te ver­bit­tert. Und ob das ei­ne sau­be­re Sa­che war! Scheu­ning war drauf und dran, ein ther­mo­nu­klea­res Plas­ma zu er­zeu­gen. Das Wun­der­me­son des Phy­si­kers Hol­wyn wur­de be­reits an Stel­le des Elek­trons in leich­te Deu­te­ri­um­ker­ne »ein­ge­baut«. Die kal­te Kern­ver­schmel­zung stand un­mit­tel­bar vor der Tür, und nun ka­men die­se Schwie­rig­kei­ten. Das Spalt­stoff­plas­ma war nur ein Über­gang zum ur­säch­li­chen ato­ma­ren Treib­stoff, des­sen Wir­kungs­grad noch um ei­ni­ge Grö­ßen­ord­nun­gen hö­her lag.
    Wir wuß­ten, daß man in Asi­en noch längst nicht so­weit war. Dort kno­bel­te man noch an ther­mi­schen Atom­trieb­wer­ken her­um, mit de­nen man al­ler­dings her­vor­ra­gen­de Wer­te er­zielt hat­te. Die Leu­te in dem Rie­sen­land brauch­ten nur einen ro­ten Fa­den, und der moch­te ih­nen durch die AL­PHA ge­bo­ten wer­den.
    »Ru­he, Lan­ger, Ru­he«, mahn­te Han­ni­bal. »Du ge­fällst mir nicht in dei­ner Ner­vo­si­tät. Be­den­ke, daß es auch um mei­ne kost­ba­re Haut geht. Wenn wir mit der Un­ter­tas­se tür­men ge­hen, dürf­te es vor­teil­haft sein, dei­ne Ner­ven durch Kunst­fa­ser­strän­ge zu er­set­zen.«
    Das ro­te Licht flamm­te über der Tür auf. Die Stim­me von TS- 19 klang aus dem Laut­spre­cher. Ich öff­ne­te und ließ den Leut­nant ein­tre­ten. Er hat­te ei­ni­ge ro­te Ak­ten­hef­ter in der Hand, und un­ter dem Arm trug er ein Bün­del groß­for­ma­ti­ger Zei­tun­gen.
    Er gab den bei­den Pos­ten ei­ni­ge An­wei­sun­gen und schloß die Tür.
    »Na?«
    So­gar Han­ni­bal rich­te­te sich lang­sam von der Lie­ge auf. TS-19 nahm die Mas­ke ab. Er war auch dem Klei­nen aus frü­he­ren Ein­sät­zen be­kannt.
    Für mei­ne Be­grif­fe war un­ser Ver­bin­dungs­mann zu ernst. An­schlie­ßend kam die Er­klä­rung, die mir einen wil­den Fluch ent­lock­te.
    »Ei­ne un­ver­hoff­te Pan­ne, Sir. Größ­te Vor­sicht ist ge­bo­ten.«
    »Was ist?« stieß ich rauh her­vor.
    TS-19 setz­te sich be­däch­tig in einen Ses­sel und reich­te mir ein far­bi­ges, drei­di­men­sio­na­les Bild. Ich sah einen äl­te­ren, kor­pu­len­ten Mann mit klu­gen Au­gen und schwam­mi­gen Wan­gen.
    »Wer ist das?«
    »Se­na­tor Woolf­man vom ge­hei­men Un­ter­su­chungs­aus­schuß für po­li­ti­sche Zu­ver­läs­sig­keit.«
    »Und …«
    »Steht mit ei­ner asia­ti­schen Agen­ten­grup­pe in en­ger Ver­bin­dung. Die Zen­tra­le wur­de von Be­am­ten des FBI ent­deckt und aus­ge­ho­ben. Un­ter­la­gen wei­sen ein­wand­frei auf Woolf­mans lan­des­ver­rä­te­rische Tä­tig­keit hin. Er ist seit zwei Jah­ren in dem Aus­schuß und hat al­ler­hand Ein­fluß.«
    »Ver­haf­tet?«
    »Nein. Der Chef hat es im letz­ten Au­gen­blick un­ter­bun­den. Die Un­ter­la­gen sind im Haupt­quar­tier. An sich kann Woolf­man von Ih­nen nichts wis­sen. Das geht auch aus den Pa­pie­ren her­vor. Na­tür­lich ist es aus­ge­schlos­sen, daß wir den Mann in das Werk las­sen. Hier gibt es ge­nü­gend Leu­te, die zwangs­läu­fig in Ihr Vor­ha­ben ein­ge­weiht wer­den muß­ten. Wir kön­nen den in­for­mier­ten Wis­sen­schaft­lern und Mi­li­tärs nicht sa­gen, daß der Se­na­tor un­zu­ver­läs­sig ist. Ein falsches Wort wür­de al­les zu­nich­te ma­chen. Der Chef hat so­fort um­dis­po­niert. Es ist auch nicht mög­lich,

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