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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nie­mand aus dem Werk hin­aus konn­te und ein Funk­ver­kehr völ­lig un­mög­lich war, hät­ten wir in al­ler Ge­müts­ru­he mit dem Jä­ger los­flie­gen kön­nen. Nie­mand hät­te di­rekt nach­prü­fen kön­nen, ob die Flucht nun wirk­lich un­ter ent­spre­chen­den Um­stän­den statt­ge­fun­den hat­te oder ob der Start un­ter nor­ma­len Um­stän­den er­folgt war.
    Da wir aber GWA-Schat­ten wa­ren, miß­trau­ten wir so­gar un­se­rer ei­ge­nen Zun­ge. Die lan­ge Schu­lungs­zeit mach­te sich stets be­merk­bar. Des­halb hat­ten wir dement­spre­chen­de Vor­be­rei­tun­gen ge­trof­fen.
    Wir hat­ten auf einen Trick zu­rück­ge­grif­fen, mit dem wir schon ein­mal sehr gut ge­fah­ren wa­ren. Nur la­gen die Din­ge dies­mal an­ders. Je­der­mann im Werk soll­te wis­sen, wie ge­mein­ge­fähr­lich die­ser Dr. Hof­art war, al­so brauch­ten wir we­nigs­tens zwei To­te.
    Vor Ta­ges­an­bruch hat­te der Chef auf mein Ver­lan­gen zwei Lei­chen ins Werk brin­gen las­sen. Es han­del­te sich um ehe­ma­li­ge Sol­da­ten, die von ei­nem Mi­li­tär­ge­richt we­gen Fah­nen­flucht und Ver­ge­wal­ti­gung zum To­de ver­ur­teilt und hin­ge­rich­tet wor­den wa­ren.
    Wir hat­ten den To­ten die Uni­for­men je­ner bei­den GWA-Of­fi­zie­re an­ge­zo­gen, die au­ßer dem Kom­man­dan­ten des Ein­satz­kom­man­dos noch ein­ge­weiht wor­den wa­ren. Nach­dem wir die Lei­chen für un­se­re Zwe­cke prä­pa­riert und in den Be­reit­schafts­raum ge­legt hat­ten, er­schie­nen Kom­man­dant Wil­fing, Oberst Hab­cour und Pro­fes­sor Scheu­ning.
    Wir führ­ten die letz­ten Be­spre­chun­gen. Scheu­ning be­stä­tig­te mir, daß die An­nä­he­rungs­zün­der der ro­bot­ge­steu­er­ten Luft­ab­wehr-Ra­ke­ten un­auf­fäl­lig und von ihm per­sön­lich ver­än­dert wor­den wä­ren. Dem­nach müß­ten die Ge­schos­se we­nigs­tens fünf­hun­dert Me­ter von der Ma­schi­ne ent­fernt ex­plo­die­ren.
    Han­ni­bal trug schon die Druck­kom­bi­na­ti­on mit den Sym­bo­len der Raum­gar­de.
    Un­ru­hig sag­te er:
    »Na, hof­fent­lich de­to­nie­ren die Din­ger nicht ge­nau un­ter mei­nen Fü­ßen. Müs­sen die un­be­dingt in die Luft ge­jagt wer­den?«
    »Sie müs­sen«, be­ton­te ich kom­pro­miß­los. »Es könn­te sein, daß wir von au­ßen­ste­hen­den Per­so­nen ge­se­hen wer­den. Ich rech­ne mit Be­ob­ach­tungs­pos­ten des GAS-Ge­heim­diens­tes. Es dürf­te wohl ver­mes­sen sein, an­zu­neh­men, daß man in Pe­king nichts vom Co­lum­bia-Atom­werk weiß. Wenn das aber der Fall ist, dann hat man in den wil­den Ber­gen ga­ran­tiert Wa­chen, we­nigs­tens aber au­to­ma­ti­sche Ka­me­ras sta­tio­niert. Ich ken­ne die­se Me­tho­den nur zu gut. Es wä­re al­so un­be­dingt ver­däch­tig, wenn wir un­ge­scho­ren ab­flie­gen könn­ten. Die Ra­ke­ten­bat­te­ri­en des Werks müs­sen feu­ern, und die Rak-Ge­schos­se müs­sen auch de­to­nie­ren. Wir wer­den in­zwi­schen schon so hoch sein, daß man die wah­ren Ge­scheh­nis­se nicht mehr fest­stel­len kann.«
    »Sie kön­nen sich dar­auf ver­las­sen, daß die Spreng­köp­fe weit ent­fernt ex­plo­die­ren«, be­ton­te Scheu­ning. Ich glaub­te ihm aufs Wort.
    Hab­cour gab die letz­ten An­wei­sun­gen. Die Ma­schi­ne stand auf dem ge­wohn­ten Lan­de­platz. Sie war in ta­del­lo­sem Zu­stand. Die »Ein­schuß­öff­nun­gen« wa­ren sorg­fäl­tig an­ge­bracht wor­den. Wir muß­ten einen stich­hal­ti­gen Grund an­füh­ren kön­nen, wenn der ge­hei­me Jä­ger nach der Lan­dung in Asi­en ex­plo­dier­te.
    Wir hat­ten an al­les ge­dacht. Von Wil­fing er­hielt ich ei­ne nor­ma­le Dienst­pis­to­le. Es war ei­ne schwe­re, lang­läu­fi­ge Hen­der­ley, Ka­li­ber 7 mm. Das Ma­ga­zin faß­te vier­und­zwan­zig hoch­bri­san­te Ge­schos­se.
    Die Flucht war auf fünf­zehn Uhr fest­ge­setzt. Zu je­nem Zeit­punkt soll­te an­geb­lich der letz­te Test­flug von Cap­tain Shel­ter statt­fin­den. Un­ter die­sem Na­men war Han­ni­bal im Werk be­kannt. Er soll­te ihn auch wäh­rend des Ein­sat­zes füh­ren. Die Un­ter­la­gen im Haupt­quar­tier der Raum­gar­de wa­ren in GWA-Prä­zi­si­ons­ar­beit in die Kar­tei­en ein­ge­fügt

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