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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ka­bi­ne vor­fand. Er flog mit nach Ka­na­da. Bei der Ge­le­gen­heit wur­den die letz­ten Din­ge be­spro­chen. Ehe wir lan­de­ten, frag­te ich nach­denk­lich:
    »Chef, ist die Re­ak­ti­on des Se­na­tors vom Ro­bot­ge­hirn viel­leicht vor­aus­ge­sagt wor­den? Ur­sprüng­lich soll­te das Ver­hör doch im Werk statt­fin­den. Ha­ben Sie al­so ge­wußt, oder we­nigs­tens ge­ahnt, daß er den Ver­such ma­chen wür­de, mich für Asi­en zu ge­win­nen?«
    »Ei­ne recht un­lo­gi­sche Fra­ge für einen psy­cho­lo­gisch ge­schul­ten GWA-Of­fi­zier«, ent­geg­ne­te er. »Die Re­ak­ti­on ist nicht nur er­war­tet, son­dern so­gar be­rech­net wor­den. Je­der Mensch hat sei­ne ur­ei­gens­te Psy­che, und die sei­ne ist uns bes­tens be­kannt. Er hat gar nicht an­ders han­deln kön­nen! Ent­schei­dend für die Be­ur­tei­lung durch das E-Ge­hirn war die Tat­sa­che, daß er von sei­ner Ent­lar­vung noch kei­ne Ah­nung hat. Da­ge­gen hat er er­fah­ren, daß die asia­ti­sche Nach­rich­ten­grup­pe aus­ge­ho­ben wor­den ist. Woolf­man war im­mer ein eis­kal­ter Rech­ner, was schon aus sei­ner po­li­ti­schen Lauf­bahn her­vor­geht. Er hat auch dies­mal zu rech­nen be­gon­nen, als er im Zu­ge der Ver­hand­lung be­merk­te, daß Sie ret­tungs­los ver­lo­ren sind. Al­so hat er sich ge­sagt, daß ein klei­ner Hin­weis an Sie nichts scha­den könn­te. Ihm per­sön­lich kann da­durch nichts ge­sche­hen, da er in sei­ner Aus­drucks­wei­se ein­mal sehr vor­sich­tig war und Sie au­ßer­dem ab­so­lut un­glaub­wür­dig sind. Er gab Ih­nen einen Tip, da er nicht mehr tun konn­te. Wenn Sie jetzt ent­kom­men, so wird er es sei­nen Wor­ten zu­schrei­ben. Ob Ih­nen die Flucht nach Asi­en auch ge­lingt, in­ter­es­siert ihn erst dann, wenn Sie gut drü­ben an­ge­kom­men sind. Je­den­falls wird er ei­ne Nach­richt ab­set­zen. Da­mit ha­ben wir den Zweck un­se­rer Übung er­reicht. Der Ge­dan­ke, daß man Sie mit asia­ti­schen Kampfra­ke­ten ab­schie­ßen könn­te, war mir nicht sehr an­ge­nehm. Wenn Woolf­man nicht auf­ge­taucht wä­re, hät­ten wir ge­wag­te Ex­pe­ri­men­te star­ten müs­sen, um die Ab­wehr­zen­tra­len in Asi­en recht­zei­tig zu in­for­mie­ren. Un­ter Um­stän­den hät­te der GAS-Ge­heim­dienst die­ses Spiel durch­schau­en kön­nen. So ist es bes­ser. Noch Fra­gen? Wir lan­den gleich. Ich flie­ge so­fort zu­rück.«
    Ja, ich hat­te noch vie­le Fra­gen.
    Als die Ma­schi­ne den Bo­den des Atom­werks be­rühr­te, sag­te er ru­hig:
    »Okay, HC-9. Sie star­ten im Lau­fe des Ta­ges. Wil­fing ist in­for­miert. MA-23 dürf­te mit der Rou­te klar­kom­men. Ih­re Voll­mach­ten ken­nen Sie. Im Stütz­punkt ›Dat­tel­pal­me‹ fin­den Sie ei­ne ein­ma­li­ge Spe­zi­al­aus­rüs­tung. Die Drit­te und Vier­te U-Flot­te der Na­vy lie­gen auf War­t­e­po­si­ti­on ent­lang der chi­ne­si­schen Küs­te. Ih­re Be­feh­le wer­den un­ter al­len Um­stän­den be­folgt. Die Boo­te sind mit SM-Ra­ke­ten aus­ge­rüs­tet, die un­ter Was­ser ab­ge­schos­sen wer­den kön­nen. Sie kön­nen einen An­griff be­feh­len; aber den­ken Sie an mei­ne Wor­te – welt­wei­te Ver­wick­lun­gen sind zu ver­mei­den. Ich kann Ih­nen sonst kei­ne Un­ter­stüt­zung ge­wäh­ren. Sie sind völ­lig ab­ge­schnit­ten und müs­sen da­her nach ei­ge­nem Er­mes­sen han­deln. Ver­nich­ten Sie die AL­PHA. Zer­stö­ren Sie das Trieb­werk und brin­gen Sie die Un­ter­la­gen in Si­cher­heit. Wie Sie das schaf­fen, ist Ih­re Sa­che. Wir ha­ben al­les ge­tan, was uns mög­lich war.«
    Er drück­te mir stumm die Hand. Die Kol­le­gen wink­ten mir kurz zu. Ehe ich aus­stieg, um von den drau­ßen war­ten­den Wa­chen des Ein­satz­kom­man­dos emp­fan­gen zu wer­den, sag­te er noch lei­se:
    »Viel Glück, Jun­ge. Sie wis­sen, worum es geht. Ich ha­be die bes­ten und fä­higs­ten Leu­te nach Asi­en ge­schickt. Ganz auf sich al­lein ge­stellt wer­den Sie nicht sein, auch wenn wir Ih­nen kei­ne Luft­lan­de­di­vi­si­on schi­cken kön­nen. Sei­en Sie je­doch vor­sich­tig mit Ih­ren Voll­mach­ten.«
     
     

6.
     
    Wenn wir nicht GWA-Agen­ten ge­we­sen wä­ren, hät­ten wir uns nicht so an­ge­strengt. Da

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