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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ober­sei­te er­stei­gen konn­te.
    Han­ni­bal rief mir ei­ni­ge blöd­sin­ni­ge Wor­te zu, die mit dem Trieb­werk der Ma­schi­ne nichts zu tun hat­ten. Er konn­te es halt nicht las­sen.
    Ich rief laut hin­aus:
    »Was ist denn? Ha­ben Sie an die neue Gas-Ent­span­nungs­kam­mer ge­dacht? Ist ges­tern zu­sätz­lich ein­ge­baut wor­den.«
    Die An­ga­be stimm­te. Die ent­fernt ste­hen­den Tech­ni­ker nick­ten be­stä­ti­gend. Wahr­schein­lich frag­ten sie sich, wes­halb man we­gen die­ser Klei­nig­keit einen Phy­si­ker vom For­schungs­team ge­holt hat­te. Das hät­te je­der ge­schul­te Mon­teur er­le­di­gen kön­nen.
    Han­ni­bal wink­te un­ge­dul­dig und deu­te­te auf sei­ne Uhr. So zwäng­te ich mich durch das Schott der Druck­ka­bi­ne. Di­rekt hin­ter dem vor­de­ren Pi­lo­ten­sitz kam ich in die trop­fen­för­mi­ge Kan­zel, in der man mich von drau­ßen gut se­hen konn­te.
    »Auf­pas­sen, jetzt«, sag­te ich has­tig. »Gib mir ei­ni­ge Au­gen­bli­cke Zeit und laß dann das Trieb­werk an­lau­fen.«
    Der Klei­ne nick­te nur. Das Grin­sen auf sei­nen Lip­pen ge­fror. Ich beug­te mich über die Bo­den­klap­pe mit den Ver­tei­ler­schal­tun­gen.
    Der dis­kus­för­mi­ge Rumpf nahm nicht nur die Brenn­kam­mer, son­dern auch die Ne­be­n­ag­gre­ga­te zur Stromer­zeu­gung und die Hoch­druck­be­häl­ter mit dem Kern­spal­tungs­plas­ma auf. Es war wirk­lich ein Wun­der­werk, das Scheu­ning mit die­sem Kleinst­trieb­werk ge­schaf­fen hat­te!
    Ich ließ die Klap­pe auf­schnap­pen. Das Licht flamm­te auf. Vor mir la­gen die ver­wor­ren er­schei­nen­den Rohr­lei­tun­gen, die die Druck­fla­schen mit der Ent­span­nungs­kam­mer und der Ein­spritz­pum­pe ver­ban­den.
    Im tiefs­ten Punkt des Dis­kus ruh­te der klei­ne Fo­li­en-Mei­ler mit der Um­for­mer­bank zur di­rek­ten Stromer­zeu­gung. Schwe­re Ka­bel führ­ten zu den Feld­po­len der Brenn­kam­mer, in de­ren Mit­te kon­zen­trisch der stab­för­mi­ge, über­kri­ti­sche Zün­dungs-Re­ak­tor ein­ge­baut war.
    Ich sah mir al­les noch­mals ge­nau an und konn­te da­bei fest­stel­len, daß sich das Ge­samt­trieb­werk in ein­wand­frei­em Zu­stand be­fand. Es herrsch­te kei­ne Spur von Ra­dio­ak­ti­vi­tät, was die Plas­ma­theo­rie Scheu­nings nur be­stä­tig­te.
    »Fer­tig?« frag­te Han­ni­bal von oben. Ich gab ihm ein ent­spre­chen­des Zei­chen.
    Wäh­rend ich die Klap­pe sorg­fäl­tig schloß und mich auf­rich­te­te, be­gann der Klei­ne zu schal­ten.
    Der Fo­li­en-Re­ak­tor ar­bei­te­te ge­räusch­los, nur die Um­for­mer­bank ließ ein dump­fes Brum­men hö­ren. Ei­ne wei­te­re Schal­tung lei­te­te die frei­wer­den­de Ener­gie zu den Po­len der Brenn­kam­mer, in der schlag­ar­tig das ma­gne­ti­sche Fla­schen­feld auf­ge­baut wur­de. Das Sum­men der Strom­bank wur­de hel­ler.
    Ich ges­ti­ku­lier­te und deu­te­te auf die­se und je­ne Schal­tung. Han­ni­bal ver­hielt sich eben­falls so, als hät­te er wich­ti­ge Din­ge zu sa­gen.
    »An­las­sen. Dü­sen­klap­pen öff­nen.«
    Sie schwenk­ten nach in­nen. Gleich­zei­tig be­gann die Ein­spritz­pum­pe zu ar­bei­ten. Win­zi­ge Gas­men­gen, ent­spannt in der Kam­mer und von der Pum­pe in ge­naues­ter Do­sie­rung ein­ge­spritzt, ver­wan­del­ten die hin­te­re Hälf­te der Ma­schi­ne in einen auf­brül­len­den Ge­gen­stand vol­ler Le­ben.
    Im Neu­tro­nen­strom des Zün­dungs-Re­ak­tors rea­gie­rend, or­gel­te der weiß­glü­hen­de Plas­ma­strahl aus der ma­gne­ti­schen Dü­se.
    Die Ma­schi­ne be­gann zu zit­tern, ob­wohl das Trieb­werk mit dem ge­rings­ten Schub­wert lief. Sanf­ter ging es ein­fach nicht mehr, wenn die Kern­re­ak­ti­on nicht zum Still­stand kom­men soll­te.
    »Vor­sicht jetzt. Gut auf­pas­sen«, brüll­te ich Han­ni­bal zu.
    Er hat­te die rech­te Hand über dem Ro­tor­schal­ter, die lin­ke um­klam­mer­te den Knüp­pel für die ae­ro­dy­na­mi­sche Steue­rung.
    Die drau­ßen war­ten­den Of­fi­zie­re wink­ten pro­gramm­ge­mäß. Ich beug­te mich zur noch of­fe­nen Lu­ke hin­ab.
    Als ich die Waf­fe aus der Kom­bi­na­ti­on zog und die Si­che­rung her­um­schnap­pen ließ, sag­te der Zwerg

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