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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­las­sen:
    »Okay, dann triff mal die Knöp­fe.«
    Mein Arm zuck­te aus dem Schott nach drau­ßen. Es ging so schnell, daß die bei­den Män­ner auch dann nicht hät­ten rea­gie­ren kön­nen, wenn sie es ge­wollt hät­ten.
    Ich krümm­te den Zei­ge­fin­ger in schnel­ler Fol­ge. Der ers­te Of­fi­zier wur­de un­ter den Auf­schlä­gen der Ge­schos­se um sei­ne Kör­pe­r­ach­se ge­wir­belt.
    Der zwei­te Mann riß noch sei­ne MP hoch, aber ich schlug sie ihm mit ei­nem Schuß aus der Hand. Die Ein­schlä­ge la­gen ge­nau auf sei­nem Brust­bein. Er wur­de eben­falls zu Bo­den ge­schleu­dert, wo er reg­los lie­gen­blieb.
    In mir tob­te die dump­fe Angst, viel­leicht doch nicht ganz ge­nau ge­trof­fen zu ha­ben. Mit ei­nem letz­ten Blick sah ich die un­be­waff­ne­ten, er­regt schrei­en­den Tech­ni­ker da­von­ren­nen und die re­gu­lä­ren Platz­wa­chen nä­her kom­men.
    Schwe­re Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner ruck­ten nach oben. Aber da drück­te ich die Mün­dung mei­ner Waf­fe schon in Han­ni­bals Ge­nick. Das Luk schlug zi­schend zu. Von drau­ßen muß­te zu se­hen sein, daß der Pi­lot un­ter Zwang han­del­te.
    »Hoch mit der Ma­schi­ne«, rief ich ihm zu.
    Dann be­gann das Trieb­werk zu to­ben.
    Die Ne­ben­tur­bi­ne der Ro­to­ren wur­de in den ent­spann­ten und ab­ge­kühl­ten Plas­ma­strahl ein­ge­schal­tet. Au­to­ma­tisch kup­pel­te sie sich auf die Ro­tor­krän­ze, die flam­men­spu­ckend die Schei­be zu um­lau­fen be­gan­nen.
    Heu­lend schoß der Jä­ger senk­recht in den Him­mel. Ich wur­de auf das nach hin­ten klap­pen­de Druck­la­ger ge­ris­sen. Die Waf­fe ent­fiel mei­nen Hän­den. Die Au­to­ma­tik-An­schnall­gur­te schlos­sen sich über mei­nem Kör­per.
    Un­ten feu­er­ten die Ma­schi­nen­waf­fen der Wa­chen. Die Män­ner hat­ten kei­ne Ah­nung, daß ih­nen Wil­fing na­tur­ge­treu aus­se­hen­de Ma­nö­ver­mu­ni­ti­on aus­ge­hän­digt hat­te. Als sie das ers­te Ma­ga­zin leer­ge­schos­sen hat­ten, konn­ten sie es auch nicht mehr fest­stel­len, da die Hül­sen mit­samt den Treib­la­dun­gen schar­fen Ge­schos­sen ent­spra­chen.
    Die an­de­ren Ma­ga­zi­ne ent­hiel­ten ein­wand­freie Mu­ni­ti­on. Ehe sie da­nach grei­fen und wie­der durch­la­den konn­ten, hat­ten wir be­reits im Senk­recht­start das ge­öff­ne­te Tarn­netz über dem Platz durch­sto­ßen.
    Un­ter uns fie­len die Ber­ge zu­rück. Das wei­te Tal war be­reits nicht mehr zu er­ken­nen, als Han­ni­bal mit ei­nem Griff das Haupt­trieb­werk ein­schal­te­te.
    Die Ein­spritz­pum­pe jag­te einen zi­schen­den Gass­trahl in die Re­ak­tor­brenn­kam­mer. Das Trieb­werk be­gann zu or­geln. Die Ro­to­ren lie­fen aus. Hin­ter der Druck­ka­bi­ne stand ei­ne weiß­blaue Gas­säu­le frei­ge­wor­de­ner Kern­ener­gie.
    Mein Sitz ruck­te wei­ter nach hin­ten, bis ich ei­ne fast lie­gen­de Stel­lung ein­nahm. Der Dis­kus wur­de von den hier noch wirk­sa­men ae­ro­dy­na­mi­schen Ru­dern auf die fla­che Kan­te ge­stellt. Wir ras­ten fast senk­recht in den wol­ken­be­deck­ten Him­mel, der uns der op­ti­schen Sicht ent­zog.
    Ich konn­te nicht mehr spre­chen. Der An­druck las­te­te auf mei­nem Kör­per mit je­nen Ti­ta­nen­fäus­ten, ge­gen de­ren Ge­walt es noch kein tech­ni­sches Ge­gen­mit­tel gab.
    Der sorg­fäl­tig ein­ge­stell­te Ro­bot-Selbst­steu­er­au­to­mat hat­te uns in sei­ner Ge­walt. Ich wuß­te, daß wir mit der Be­schleu­ni­gung ei­ner Mondra­ke­te für den schnel­len Ku­rier­ver­kehr flo­gen. Dem­nach hat­ten wir in der End­pha­se für kur­ze Zeit 10,5 g aus­zu­hal­ten.
    Als der Au­gen­blick kam, glaub­te ich er­sti­cken zu müs­sen. Am ei­ge­nen Lei­be er­fuhr ich wie­der ein­mal, daß die An­sicht, be­son­ders kräf­ti­ge Män­ner könn­ten das Be­har­rungs­ver­mö­gen am bes­ten ver­tra­gen, kei­nes­wegs be­grün­det war.
    Der Zwerg war in die­ser Hin­sicht viel zä­her als ich. Wäh­rend ich für ei­ni­ge Mi­nu­ten das Be­wußt­sein ver­lor, blieb er wach, aber er konn­te kei­nen Fin­ger be­we­gen.
    Als das Trieb­werk plötz­lich ver­stumm­te, war mei­ne Re­ak­ti­on ra­scher. Jetzt er­wies sich mein Kör­per doch als

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