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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Aus­blick auf das Tal des Jang­tse­ki­ang war wun­der­voll. Nur die Lauschmi­kro­pho­ne stör­ten mich. Wir konn­ten kein ver­nünf­ti­ges Wort wech­seln. Au­ßer­dem be­schäf­tig­te mich die Fra­ge, ob es viel­leicht noch Fern­se­hau­gen gab. Die Spio­ne konn­ten oh­ne wei­te­res ne­ben dem Bild­schirm des Fern­seh­ge­rä­tes, oder an­ders­wo in­stal­liert sein. So ge­nau konn­ten wir den großen Raum nicht un­ter­su­chen.
    Zwei Stun­den nach der Ein­lie­fe­rung und der ers­ten Be­hand­lung hat­te ich von mei­nem GWA-Mi­kro­sen­der Ge­brauch ge­macht. Das neue Spe­zi­al­ge­rät hat­te ei­ne Reich­wei­te von knapp zwei­hun­dert­fünf­zig Ki­lo­me­ter. Un­se­re streng ge­hei­me Sup-Ul­tra-Wel­le konn­te man auch in Asi­en nicht ab­hö­ren.
    Ich hat­te un­se­re Si­tua­ti­on und den der­zei­ti­gen Auf­ent­halts­ort durch­ge­ge­ben in der Hoff­nung, daß man die Mor­se­zei­chen emp­fing. Der Sen­der be­fand sich wie ge­wöhn­lich in der Mus­ku­la­tur mei­nes Ober­schen­kels, in dem nun ei­ne ehe­ma­li­ge Schuß­nar­be für den klei­nen Wür­fel er­wei­tert und mit Ge­we­be­plast ver­schlos­sen hat­te. Un­ter der ver­wach­se­nen Kunst­haut trug ich ein ein­zig­ar­ti­ges Spe­zi­al­ge­rät aus den Werk­stät­ten un­se­rer her­vor­ra­gen­den Mi­kro-In­ge­nieu­re. Han­ni­bal trug sei­nen Sen­der wie­der un­ter der Ach­sel­höh­le. Es war ein großer Nach­teil, daß wir nur sen­den, nicht aber emp­fan­gen konn­ten. Wie sehr ver­miß­te ich un­se­ren Mu­tan­ten Man­zo, des­sen te­le­pa­thi­sche Ga­ben uns große Diens­te er­wie­sen hat­ten.
    Ich hat­te oft ge­funkt. Nor­ma­ler­wei­se muß­te es in der Groß­stadt ei­ne Nach­rich­ten­zen­tra­le der GWA ge­ben. Wenn man mich ge­hört hat­te, wenn TS-19 gut nach Chi­na ge­kom­men war, konn­te er sich nun schon in Tschung­king be­fin­den.
    In mei­nem letz­ten Spruch hat­te ich um ein Zei­chen ge­be­ten. Ir­gend­wie muß­te er einen Weg fin­den, mir ver­ständ­lich zu ma­chen, daß er mei­ne Sup-Ul­tra-Sprü­che emp­fan­gen hat­te.
    Es wa­ren vie­le Fra­gen auf ein­mal, zu­mal Sui-Yang bis­her noch nichts von un­se­ren Auf­ga­ben ge­sagt hat­te.
    Han­ni­bal saß auf der Ter­ras­se und hat­te die Au­gen ge­schlos­sen. Ich ruh­te ne­ben ihm im Lie­ge­stuhl. Es konn­te kein Zwei­fel dar­an be­ste­hen, daß man un­se­ren Aus­sa­gen glaub­te. Es er­scheint mir auch sinn­los, noch ein­mal auf un­se­re un­glaub­li­chen Vor­be­rei­tun­gen hin­zu­wei­sen. Wir hat­ten eben nichts über­se­hen.
    Trotz­dem war ich be­un­ru­higt. Was war mit un­se­rer Spe­zi­al­aus­rüs­tung? Wann wür­den wir end­lich se­hen, was uns wirk­lich in­ter­es­sier­te – näm­lich die AL­PHA?
    Ich war mir längst dar­über klar­ge­wor­den, daß das Schiff in ei­nem stark ge­si­cher­ten Werk lie­gen muß­te. Nach An­ga­ben un­se­res E-Ge­hirns stand es un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Schiffs­grö­ße, des Ge­wichts und des un­zu­gäng­li­chen Ab­stur­zor­tes in­mit­ten des gi­gan­ti­schen Trans-Hi­ma­la­ja mit 99,8pro­zen­ti­ger Wahr­schein­lich­keit fest, daß man die Ra­ke­te kur­zer­hand an ei­ni­ge Hoch­leis­tungs­trans­por­ter ge­hängt und in ein mo­der­nes Werk ge­bracht hat­te, wo al­le Vor­aus­set­zun­gen zu ei­ner gründ­li­chen Un­ter­su­chung be­stan­den.
    Ich konn­te mir je­den­falls nichts an­de­res vor­stel­len. Han­ni­bal war mei­ner Mei­nung. Es hät­te Mo­na­te ge­dau­ert, bis man das be­schä­dig­te Raum­schiff an Ort und Stel­le hät­te ana­ly­sie­ren kön­nen.
    Wenn man uns al­so in das be­wuß­te Werk brach­te – was an­zu­neh­men war –, trat die Fra­ge in den Vor­der­grund, wie wir zu un­se­rer Spe­zi­al­aus­rüs­tung ge­lan­gen konn­ten. Oh­ne die­se Hilfs­mit­tel konn­ten wir nichts un­ter­neh­men.
    Zur Zeit muß­te das Ma­te­ri­al noch im Stütz­punkt »Dat­tel­pal­me« lie­gen – in der klei­nen Stadt Ku­ei­lin in Süd­chi­na. Au­gen­blick­lich war das au­ßer der feh­len­den Ver­bin­dung zu un­se­ren Leu­ten mei­ne vor­dring­lichs­te Sor­ge.
    Als ich noch dar­über nach­dach­te, glitt hin­ter uns im Kran­ken­zim­mer die Tür

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