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Grosser Auftritt fuer Sally

Grosser Auftritt fuer Sally

Titel: Grosser Auftritt fuer Sally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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stattdessen polterte er: »Für Ihre Kostüme bin ich nicht auch noch verantwortlich.« Das klang ziemlich bissig.
    »Schon gut.« Bär Feddersen hatte sich nach dem ersten Schreck beruhigt, seine geliebte Sonnenbrille schaukelte wieder auf der Nase. »Aber ehrlich, was sagen Sie als Laie zu diesen bunten Kostümen?«
    »Schrecklich«, antwortete Herr Jensen und das meinte er auch. Im selben Moment kam ihm ein Einfall. »Da kann ich Ihnen einen Tipp geben: Axel Rakete. Der hilft ab und zu als Reitlehrer bei mir aus. Sein Hobby ist. .. Ich glaube, das nennt man Aktivtheater.« Herr Jensen wühlte jede seiner sechs Westentaschen durch. »Die spielen in mittelalterlichen Kostümen.« Irgendwo musste doch ein Zettelblock zu finden sein! »Mit schweren Kettenhemden, wie echte Ritter. Wirklich klasse.« Der Block fand sich. Der Stallbesitzer kritzelte Axels Telefonnummer auf einen Zettel und der Regisseur griff gleich danach.
    »Einen Versuch ist es wert«, seufzte er. »So wird das nichts. Die Prosper-Brüder sind ziemlich komisch, wenn es um ihre Hausfarben Rot und Blau geht.« Er zeigte auf einen geöffneten Karton mit Dutzenden Räuberwaffeln, die in rote und blaue Folie verpackt waren.
    Der Regisseur nahm das Drehbuch zur Hand und beugte sich über sein Mikrofon. »Wir drehen heute die Szenen zwei, drei, neun und zehn, bei denen die Kutschenbegleiter nicht gebraucht werden. Danke. Kurze Pause.«
    Er rief gleich mit seinem Handy bei Axel Rakete an und hatte Glück. Axel war gerade von der Uni nach Hause gekommen. Der Jurastudent bestätigte, dass er einige historische Kostüme in Rot und Blau besaß. Die wollte er am nächsten Tag mitbringen.
    Bär Feddersen griff wieder zum Mikrofon. »So, Kinder, aufgepasst! Wir proben jetzt euren Einsatz.« Wie aufgescheuchte Hühner sprangen sie auf - Conny, Jule und Luisa, Theresa, Merle und Sophie.
    »Heute schon?« - »Oje, ich mache sicher alles falsch.« Aufgeregt schwirrten die Stimmen durcheinander. Bär Feddersen schickte Pia Lindau, sein Skriptgirl, mit einem großen Karton voller Waffeln zur Böschung.
    »Ihr reißt die Folie bis zur Hälfte auf und beißt mit Vergnügen in die Waffel.« Großes Geknister setzte ein, das von den Pferden wachsam beobachtet wurde. Knistern hieß normalerweise, dass Tüten mit Möhren geöffnet wurden. »Nein, nein, nicht wie in einen Apfel beißen. Nur an der Ecke anknabbem.«
    »Ich bin doch keine Maus«, kicherte Conny. »Die Dinger schmecken viel zu gut, um nur so wenig abzubeißen. Besonders die coole Zitronenfüllung.«
    »Ruhe, absolute Ruhe«, dröhnte Bär Feddersens Bass von hinten. »Das gilt auch für dich.« Conny guckte fragend hoch. »Ja, richtig! Dich meine ich, die größte Kranichfreundin unter der Sonne.«
    Conny hätte ihm gern ein paar passende Worte gesagt, aber leider war sie ohne Mikrofon eindeutig im Nachteil.
    Der Aufbau der Kinder gefiel Herrn Feddersen nicht. Mal musste Jule sich hinstellen, mal hinsetzen, dann sollte Luisa ihrer Nachbarin Merle ein Stück Waffel in den Mund schieben, dann wieder nicht. Schließlich war Bär Feddersen zufrieden und es hieß: »Szene 10, die erste, Kamera ab.«
    Zurückgelehnt beobachtete der Regisseur die Kameraaufnahmen auf dem Bildschirm.
    »Mit fehlt der Spaß beim Essen«, nörgelte er. »Da muss ein total positives Feeling rüberkommen.«
    Total positives Feeling! Die Kinder prusteten los. Ein wenig ungehalten verbesserte sich Bär Feddersen. »Also, wenn ihr das lieber hören wollt - ihr müsst Fröhlichkeit ausstrahlen, zum Teufel. Fröhlichkeit! Noch mal.« Bei der vierten Aufnahme nickte er. Ja, so war es gut. Noch einmal abbeißen, dann ...
    »Katze im Bild«, sagte Linse plötzlich erstaunt.
    »Aus, aus!«, schrie Herr Feddersen. »Was ist denn nun wieder los?«
    Blaumann, der Stallkater, war wie ein Blitz aus heiterem Himmel aufgetaucht und jagte hinter einer hochgewehten Waffelfolie her. »Was steht ihr noch herum?«, herrschte Kai Jensen die Killerbienen an. »Nun aber los! Seht zu, dass ihr Blaumann einfangt. Und sperrt ihn auf dem Heuboden ein.« Mit roten Köpfen verteilten sich die 16-Jährigen auf der Weide. Ilona erwischte den Kater schließlich am Halsband und trug den fauchenden Blaumann zum Reiterhof zurück.
    »Er wird ihr die zarten Arme zerkratzen«, flüsterte Jule, »das mindert natürlich ihre Chancen bei den Filmmän-nem.«
    Herr Feddersen brüllte wieder »Ruhe dahinten« durchs Mikrofon.
    »Mir ist schlecht«, sagte Theresa auf einmal.
    »Mir

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