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Grosser Auftritt fuer Sally

Grosser Auftritt fuer Sally

Titel: Grosser Auftritt fuer Sally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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»KumtAnspannung« vorhin eingeschärft, bevor er kurz Weggehen musste.
    »Gut, dass es so trocken ist«, rief ein Fahrer laut zurück. »Ein bisschen wenig Platz zum Wenden. Wenn der Boden feucht wird, läuft hier nichts mehr mit der Kutsche.« Conny registrierte noch, wie Herr Feddersen einen raschen Blick zum Himmel warf und beruhigt nickte.
    Zunächst sah alles danach aus, als ob die Dreharbeiten tatsächlich an dem Mittwoch abgeschlossen werden könnten. Die Mädchen wurden in der nächsten Stunde nicht gebraucht und konnten nun im Regiezelt den weiteren Ablauf verfolgen.
    Axel Rakete und Bastian ritten in ihren schweren Kettenhemden rechts und links von dem schwarzen Friesengespann. Die erfahrenen Kutschenfahrer lenkten die Pferde mit Jensens umgebauter Hochzeitskutsche ohne Probleme. Ankum und Brinkum sahen klasse aus mit ihrem glänzenden Fell und der lockigen Mähne. Sobald Robin Hood auf die Kutsche zugaloppierte, schob Linse seine Kamera auf Schienen hinter dem Pferdewagen her.
    Robin Hood musste rufen: »Waffeln oder Leben!« Darauf die Kutschenbesatzung: »Bitte nicht die Waffeln! Nehmt all unser Gold.« Robin Hood stieß dann die Truhe mit Goldstücken von der Kutsche und griff nach dem Sack mit Waffeln. »Ha, das könnte euch so passen! Her mit den Räuberwaffeln!«
    »Das ist alles ganz gut, aber eine Idee zu brav«, meinte Herr Feddersen. Er sah zu, wie seine Mitarbeiter die auf dem Boden liegenden Münzen aufsammelten, die aus der Kutsche gefallen waren.
    »Die Friesen vor der Kutsche... können die nicht scheuen, wenn die Räuber sie überfallen? So richtig vorne hochgehen«, schlug er vor. »Steigen nennen Sie das, oder?«, verbesserte er sich, als Kai Jensen ihn unheilvoll schweigend ansah. »Ungefähr so!« In Ermangelung von Vorderbeinen riss der Regisseur seine Arme hoch und wieherte laut.
    Herr Winkelmann schob seine Kopfhörer nach hinten und mischte sich ein. »Ja, wiehern wäre wichtig.« Der Tonmeister spielte mit einer Hand an seinen Kontroll-tasten herum, mit der anderen an seinem Walrossschnurrbart. »Richtig wild. Und zwar in dem Augenblick, wenn die Pferde vorne hochgehen!«
    Einen Moment lang herrschte angespannte Stille. Die Mädchen hielten den Atem an. Würde Herr Jensen den Regisseur packen und in den Lottbach werfen?
    »Das glaubt einem doch keiner«, raunte Conny ihrer Freundin zu, »wenn man das erzählt. Aber ich habe es gleich gewusst: Wer Kraniche vom Nest verjagt, der misshandelt auch Pferde.«
    Und das alles wegen einer Zitronenwaffel!
    »Hören Sie zu«, sagte Herr Jensen und jeder merkte, dass es ihn übermenschliche Anstrengung kostete, ruhig zu bleiben. »Das hier ist kein Zirkus. Was glauben Sie, was passiert, wenn war die Pferde erschrecken? Die rennen hier in Panik alles über den Haufen!« Der Stallbesitzer deutete mit einer ausholenden Handbewegung an, wie platt danach alles aussehen würde. Grimmig setzte er hinzu: »Dann können Sie morgen alle aus der Schnabeltasse frühstücken. Wenn Sie überhaupt noch frühstücken können ...«
    Es sah ganz so aus, als ob sich beide Seiten richtig in die Haare geraten würden.
    »Sie haben schließlich bei mir normale Schulpferde gebucht«, grollte Herr Jensen weiter. »Wenn Sie Pferde wollen, die auf Kommando steigen, müssen Sie sich an Tiertrainer wenden. Bei denen kriegen Sie auch Pferde mit eingebauten Zauberkunststücken.«
    Kai Jensen ging zu dem Friesengespann, das neben ihm angehalten hatte. »Muss dieses Steigen denn wirklich sein?« Beim Anblick seiner prächtigen Pferde verflog Jensens Ärger und sein Blick wurde mild. »Diese beiden schicken Kerle hier sind doch hervorragend für Ihre Zwecke.«
    Ankum drehte seinen Kopf, so weit das mit dem Lederzeug möglich war, und leckte dem Stallbesitzer über die Hand. Die Vertrauensgeste von Ankum rührte Bär Feddersen. »Der schicke Kerl will sich wohl für das Kompliment bedanken«, lächelte er. Er wollte Kai Jensen ja nicht beleidigen. Das Steigen war ihm nur so spontan eingefallen. Nötig war es wirklich nicht. Aber etwas mehr Spannung wäre trotzdem nicht schlecht.
    »Wir könnten etwas schräger von der Seite herangehen«, schlug Linse vor. »Dann kommt mehr Drive rein.« »Meinetwegen«, stimmte Bär Feddersen zu. »Angucken schadet nicht.« Laut rief er: »Alles wieder auf Anfang!«
    Linse beugte sich über die Kamera und Lampe machte sich an seiner Beleuchtung zu schaffen. »Maske« hüpfte mit einer Puderdose zwischen den Darstellern umher und tupfte jedem

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