Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Großstadtvampire (German Edition)

Großstadtvampire (German Edition)

Titel: Großstadtvampire (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Fröhlich
Vom Netzwerk:
Augen blickte sie Johannes und Igor überrascht an. "Bisschen früh, wa?", warf sie den beiden an den Kopf.
    "Ist Caroline da?", wollte Johannes von ihr wissen.
    "Gerade erst nach Hause gekommen. Aber die schläft jetzt!"
    Doch da hatte Johannes sie schon zur Seite geschoben und stürmte in die Wohnung.
    "Hast du 'ne Macke oder was!", rief ihm Mona hinterher.
    "Du musst verstehen.", redete Igor auf sie ein. "Er leidet fürchterlich und weiß nicht weiter. Die Liebe geht unergründliche Wege und wir sind alle ihre Sklaven.“
    "Was?" Hatte dieser behaarte Typ eine Knall oder was versuchte er ihr da weiszumachen?
    "Johannes ist in Caroline verliebt", erklärte Igor.
    "Dann kann ich ihm nur viel Glück wünschen, so schlechtgelaunt, wie die heute Morgen nach Hause gekommen ist. Ist er daran schuld? Hat er irgendeine Scheiße mit ihr angestellt?", entgegnete Mona nicht ohne eine gewisse Häme.
    "Na, das kommt auf die Perspektive drauf an", lächelte Igor verlegen. Mona nahm ihn jetzt genauer in Augenschein. Eigentlich ein ziemlich knuffliger Typ, dachte sie. Sie stand ja auf etwas kräftigere Kerle. Vor allem seine Koteletten und den Retro-Style fand sie abgefahren.
    "Die beiden hatten Streit", fuhr Igor fort "Aber er liebt sie und ist hergekommen, um ihr das zu sagen."
    "Wie romantisch", entfuhr es Mona und sie meinte das ganz ohne Zynismus, denn in ihrem tiefsten Innern war sie eine unverbesserliche Romantikerin.
    "Lass mich in Ruhe, du Arschloch! Was fällt dir überhaupt ein, hier aufzukreuzen?"
    "Hör mich doch erst einmal an!", drang es plötzlich aus Carolines Zimmer zu den Beiden herüber.
    "Das ist also Johannes, nehme ich an", stellte Mona fragend fest.
    "Ja", gab Igor kleinlaut zu.
    "Sie hat mir von ihm erzählt. Hörte sich damals so an, als fände sie ihn ziemlich cool. Sehr sogar. Sonst würden sie sich nicht so zoffen, oder?" Sie blickte Igor auffordernd an. "Willst du nicht reinkommen? Kaffee vielleicht?"
    Igor war froh über die Aufforderung. Von sich aus konnte er ja nicht so einfach die Schwelle zu einer Wohnung überschreiten. Oder war das auch wieder nur ein überholter Aberglaube? Auf jeden Fall wollte er noch etwas Zeit mit Mona verbringen und war daher so oder so sehr froh, dass sie ihn eingeladen hatte. Sie hatte so etwas Anmutiges an sich, trotz ihres rauen Auftretens. Er selber neigte schließlich auch dazu, schlecht gelaunt und ruppig zu sein, wenn man ihn zu früh weckte. So wie sie jetzt in ihrem Pyjama dastand, war sie einfach bezaubernd.
    "Komm, wir setzen uns in die Küche, da haben wir unsere Ruhe und du kannst mich auf den neuesten Stand bringen, was die Beiden angeht.", forderte Mona ihn auf.
    "Oh, ist eine ziemlich aufregende Geschichte", begann Igor und folgte ihr in die Küche.
     
     

Das Zimmer, dessen Einrichtung teils aus Ikea, teils aus elterlichem und gefundenem Mobiliar bestand, lag im Dunkeln, da Caroline die schweren Vorhänge zugezogen hatte. Unruhig tigerte sie im Raum hin und her und versuchte Johannes auszuweichen, der an der Tür stand.
    "Hau ab! Lass mich in Ruhe", zischte sie quer durch den Raum. Ihre unbändige Aggression, die sie in der Münzklause zerstörerisch entfaltet hatte, war nun in eine Mischung aus Verzweiflung und Zorn umgeschlagen.
    "Ich kann nicht!" Johannes hielt sich zurück, wollte aber auch nicht lockerlassen.
    "Was hast du mir da angetan?", wollte Caroline von ihm wissen. "Hast du mich zu dem gemacht, was ich denke? Bist du selber einer? Ich will eine Erklärung von dir!" Zu viele Gedanken gleichzeitig schwirrten Caroline durch den Kopf, als dass sie sich klar hätte ausdrücken können.
    "Ich hatte keine andere Wahl", brach es aus Johannes, aber er wusste, dass das nicht stimmte.
    "Du hättest mich doch einfach sterben lassen können!" Genau die Antwort, die er nicht hatte hören wollte.
    "Ich konnte nicht!" Johannes meinte das aus vollem Herzen. Er hatte sie nicht liegenlassen können. Das hätte ihren Tod bedeutet und sie wäre für immer von ihm gegangen. Diesen Schmerz wollte er nicht ertragen und so hatte er sie zu dem gemacht, was sie jetzt war.
    "Dann wäre ich jetzt wenigstens tot und nicht…", Carolines blickte voller Abscheu an sich herab, "… so etwas!"
    "Es ist nicht so schlimm wie du denkst", versuchte Johannes ihr beizustehen.
    "Was denk ich denn? Wie kannst du wagen zu behaupten, du weißt, was ich denke."
    "Weil ich doch selber auch mal zu einem gemacht wurde. Ich weiß, was du durchmachst? Zugegeben, bei mir ist es etwas

Weitere Kostenlose Bücher