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Großstadtvampire (German Edition)

Großstadtvampire (German Edition)

Titel: Großstadtvampire (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Fröhlich
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Ausgang.
    Auf der Straße angekommen, schienen plötzlich die Sirenen aus allen Richtungen zu kommen.
    "Mist! Die sind überall. Wir sitzen in der Falle!", fluchte Igor. Johannes blickte sich um. Der Fernsehturm am Alex ragte hinter dem Gebäude still in die Nacht.
    "Ich weiß, wo sie uns nicht suchen werden", sagte er ruhig. "Komm mit!" So schnell sein ramponierter Zustand es zuließ, lief Johannes um die nächste Ecke. Igor eilte ihm hinterher. Kaum waren sie verschwunden, rasten zwei Streifenwagen heran und kamen mit quietschenden Reifen vor der Münzklause zum Stehen.
     
     

Die ganze Stadt schien nur noch aus Streifenwägen mit Sirenen und Blaulicht zu bestehen. Aus allen Richtungen strömten sie auf die Münzklause zu. Sie fuhren auch die umliegenden Seitenstraßen rauf und runter und suchten mit ihren Scheinwerfern die Umgebung ab. Von hier oben wirkten sie alle wie wild gewordene Glühwürmchen.
    Johannes und Igor saßen auf dem Balkon direkt am Sendemast auf der Kugel des Fernsehturms am Alex und blickten aus etwa 250 Meter Höhe hinunter auf die Stadt. Johannes hatte Recht gehabt. Hier oben würde sie niemand vermuten.
    "Ziemlich viel los da unten wegen dir", bemerkte Igor.
    "Das hat mir gerade noch gefehlt", war das Einzige, was Johannes dazu einfiel.
    Sie sahen dem Geschehen unten in den Straßen eine Weile zu. Der Horizont verfärbte sich langsam von dunkelblau zu violett. Die Sonne würde bald aufgehen. Es versprach ein schöner Tag zu werden.
    Schließlich brach Igor das Schweigen.
    "Und was machen wir jetzt?", wollte er wissen.
    "Wir müssen Caroline finden." Johannes starrte nachdenklich vor sich hin. "Nach da unten sollten wir auf keinen Fall. Sobald wir nur einen Fuß auf den Boden setzen, schnappen die uns" stellte Igor nüchtern fest.
    "Wo könnte sie sein? Wo ist sie nur hingegangen?", überlegte Johannes lautund beachtete Igor nicht weiter.
    "Hier oben können wir auf jeden Fall auch nicht bleiben." Igor zeigte unruhig in Richtung Horizont, wo sich der Himmel schon orange verfärbte. "Die Sonne geht gleich auf!"
    Johannes blickte kurz zum Horizont und bemerkte nur lakonisch, "Die Sonne ist nicht so schlimm, wie du denkst. Ihr vom Land glaubt wohl immer noch, dass man sofort zu Staub zerfällt, wie?"
    "Natürlich. Was denn sonst? Ein Strahl auf die Haut genügt und es ist aus", bestätigte Igor.
    "So ein Quatsch!" Johannes hatte jetzt wirklich keine Lust sich mit überholtem Aberglauben auseinanderzusetzen. Unwirsch fuhr er fort. "Hier bei uns, also in der modernen Welt, weiß jeder…"
    Plötzlich hielt Johannes inne. Ihm schien etwas eingefallen zu sein. "Das ist es!", sprudelte es aus ihm heraus.
    "Was ist es?" Igor verstand nicht.
    "Caroline glaubt das natürlich auch", fuhr Johannes fort. "Sie kennt Vampire doch auch nur aus dem Fernsehen und da glaubt sie doch auch an diese Quatsch mit Sonne und zu Asche werden."
    "Kein Quatsch. Ich habe selbst erlebt…", wollte sich Igor verteidigen.
    "Natürlich Quatsch", fuhr ihm Johannes über den Mund. "Das schlimmste, was einem in der Sonne passieren kann, ist ein Sonnenbrand."
    "Das ist aber schon schlimm genug…", wollte Igor weitermachen.
    "Und was macht ein Vampir beim Sonnenaufgang?", unterbrach in Johannes.
    "Na, was schon? Er kehrt in seine Gruft zurück", antwortete Igor treuherzig.
    "Und was, wenn er keine Gruft hat?"
    Igor musste überlegen. "Vielleicht geht er dort hin, wo er sich sicher fühlt. So würde ich es machen."
    "Wohin also würde ein Stadtmensch gehen, wenn er Geborgenheit sucht?"
    Johannes stellte auch wirklich seltsame Fragen, wunderte sich Igor. "Geborgenheit?", fragte er nach.
    "Genau.", bestätigte Johannes. "Ich weiß, wo wir Caroline finden!"
    "O weh!", zuckte Igor plötzlich zusammen.
    Die Sonne war über den Horizont gebrochen und die ersten Sonnenstrahlen trafen die Spitze des Fernsehturms.
    Ängstlich zupfte er Johannes am Ärmel. "Können wir bitte gehen? Die Sonne geht auf. Noch eine Viertelstunde und wir sind Staub."
    Doch Johannes war mit seinen Gedanken ganz wo anders. "Mir nach!", rief er und stürzte sich vom Balkon in die Tiefe.
    "Alles was du sagst! Nur nicht hier bleiben", stieß Igor erleichtert hervor und sprang ihm hinterher.
     
     

Zwei Fledermäuse schwirrten im Schatten der Hochhäuser die Leipziger Strasse zielstrebig gen Westen. Die Häuser boten Schutz vor der aufgehenden Sonne, deren Strahlen langsam die Straßen erfüllten. Eine der Beiden kümmerte sich nicht darum und durchflog

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