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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vorzustellen. Er bewegte sich ein wenig auf der Theke, blieb jedoch hartnäckig verschlossen.
    »Na gut, noch ein einziges Mal.«
    Sie bückte sich und studierte den Öffner, der an der Unterseite des Schranks befestigt war. Mit den richtigen Werkzeugen konnte sie ihn auseinandernehmen und herausfinden, wie er funktionierte. Sie nahm gerne Dinge auseinander. Andererseits könnte sie mit den richtigen Werkzeugen auch den verdammten Zylinder öffnen.
    Sie richtete sich auf, warf die Haare zurück und rollte die Schultern. Murmelnd versuchte sie es noch einmal, und dieses Mal drehte sich die Dose, als die Maschine aufheulte. Entzückt klatschte sie in die Hände und bückte sich, um ihr Werk aus der Nähe zu betrachten.
    Es war so praktisch, dachte. So vieles hier war so praktisch. Ob man ihr wohl jemals erlauben würde, den Kombi zu fahren?
    King hatte gesagt, er würde es ihr beibringen.
    Ihre Lippen bebten bei dem Gedanken an ihn, und sie presste sie fest aufeinander. Sie betete, dass der Tod ihn schnell ereilt haben und er nicht lange gelitten haben möge. Morgen Früh würde sie einen Grabstein für ihn auf den Friedhof stellen, den sie und Larkin gesehen hatten, als sie durch den Garten spaziert waren.
    Und wenn sie nach Geall zurückkehrte, würde sie einen weiteren Stein für ihn errichten und den Harfenspieler bitten, ein Lied für ihn zu schreiben.
    Sie goss den Inhalt der Dose in einen Topf und schaltete den Herd so ein, wie Glenna es ihr gezeigt hatte.
    Sie mussten doch schließlich essen. Trauer und Hunger würden sie schwächen, und das machte sie zu einer leichten Beute. Sie würde noch ein wenig Brot dazu aufschneiden, dachte sie. Es war zwar ein einfaches Mahl, aber es sättigte.
    Sie wandte sich zur Speisekammer, hielt jedoch inne, als sie Cian auf der Schwelle stehen sah. Er lehnte im Türrahmen und hielt die leere Whiskeyflasche in der Hand.
    »Ein Mitternachtssnack?« Seine Zähne schimmerten weiß, als er sie anlächelte. »Dafür habe ich auch eine Schwäche.«
    »Es hat noch niemand etwas gegessen, und ich denke, es täte uns allen gut.«
    »Immerzu denkst du, kleine Königin, was? Dein Verstand arbeitet pausenlos.«
    Er war betrunken. Er lallte, und seine Augen waren trüb. Aber dahinter stand der Schmerz. »Du solltest dich setzen, bevor du umfällst.«
    »Danke für die freundliche Einladung in meinem eigenen, verdammten Haus. Aber ich wollte mir nur eine neue Flasche holen.« Er schwenkte die leere Whiskeyflasche. »Jemand hat die hier anscheinend leer getrunken …«
    »Du kannst dich meinetwegen um deinen Verstand trinken, aber du solltest auch etwas essen. Ich weiß, dass du isst, das habe ich schon gesehen. Ich habe mir die Mühe gemacht, etwas zu kochen.«
    Er blickte zur Küchentheke und verzog höhnisch grinsend das Gesicht. »Du hast eine Dose geöffnet.«
    »Ja, tut mir leid, dass ich keine Zeit hatte, das gemästete Kalb zu schlachten. Also, du wirst damit vorliebnehmen müssen.«
    Sie drehte sich um und machte sich mit dem Essen zu schaffen, erstarrte jedoch mitten in der Bewegung, als sie spürte, dass er hinter ihr stand. Seine Finger strichen leicht wie Mottenflügel über ihren Hals.
    »Früher einmal hätte ich dich für äußerst schmackhaft gehalten.«
    Betrunken, wütend, voller Trauer, dachte sie. Das war eine gefährliche Mischung. Wenn sie jetzt Angst zeigte, würde sie es nur noch schlimmer machen. »Du stehst mir im Weg.«
    »Noch nicht.«
    »Ich habe keine Zeit für Betrunkene. Du magst ja vielleicht nichts essen, aber Glenna braucht es, damit sie wieder zu Kräften kommt.«
    »Ich würde sagen, sie ist kräftig genug.« Seine Stimme klang bitter. »Hast du nicht vor einer Weile gesehen, wie die Lichter aufgeflammt sind?«
    »Ja. Ich wüsste nicht, was das mit Glenna zu tun haben sollte.«
    »Es bedeutet, dass sie und mein Bruder es miteinander tun. Sex«, fügte er hinzu, als sie ihn verständnislos anblickte. »Ein bisschen nackter, verschwitzter Sex, um den Abend abzurunden. Ah, sie errötet.« Lachend rückte er dichter an sie heran. »All das schöne Blut direkt unter der Haut. Köstlich.«
    »Hör auf.«
    »Früher gefiel es mir immer, wenn sie so zitterten wie du jetzt. Es macht das Blut heißer, und die ganze Angelegenheit wird aufregender. Beinahe hatte ich es schon vergessen.«
    »Du stinkst nach Whiskey. Das ist heiß genug. Setz dich, und ich gebe dir einen Teller Suppe.«
    »Ich will deine verdammte Suppe nicht. Gegen ein bisschen heißen, verschwitzten

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