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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zu haben, und ignorierte Cian, der an die Tür klopfte und schrie, es sei Zeit zum Training.
    Sie trainierte ja.
    Und erst wenn sie wirklich gut wäre, würde sie herauskommen.
     
    Die Frau war jung und frisch. Und sehr, sehr allein.
    Lora beobachtete sie aus den Schatten heraus. Mit so viel Glück hatte sie gar nicht gerechnet, als Lilith sie zu ihrem Missvergnügen mit drei Kriegern als Kundschafter fortgeschickt hatte. Eigentlich hatte sie in einen der abgelegenen Pubs gehen und ein wenig Spaß haben wollen. Wie lange sollten sie denn noch in den Höhlen herumlungern und sich gelegentlich einen Touristen angeln?
    Am meisten Spaß hatte es ihr gemacht, die Hexe zu verprügeln und den schwarzen Mann der heiligen Brigade direkt vor der Nase wegzuschnappen.
    Am liebsten wäre es ihr sowieso, sie wären irgendwo anders stationiert, irgendwo, nur nicht in dieser trübseligen Gegend. In Paris oder in Prag zum Beispiel, wo es so viele Menschen gab, dass man sie wie Pflaumen von den Bäumen pflücken konnte. Irgendwo, wo etwas los war und wo es nach Fleisch roch.
    Hier, in diesem blöden Land, gab es doch mit Sicherheit mehr Kühe und Schafe als Leute.
    Es war langweilig.
    Aber jetzt bot sich eine interessante Möglichkeit.
    So hübsch. Und so unvermutet.
    Sie eignete sich sowohl für einen kleinen Snack als auch zum Umwandeln. Es wäre schön, eine neue Gefährtin zu haben, vor allem eine Frau. Sie konnte sie trainieren und mit ihr spielen.
    Ein neues Spielzeug, dachte sie, gegen diese endlose Langeweile, bevor der echte Spaß begann.
    Wohin wollte das hübsche Ding in seinem kleinen Auto wohl nach Einbruch der Dunkelheit? Was für ein Pech, dass es auf dieser ruhigen Landstraße eine Reifenpanne hatte.
    Einen hübschen Mantel hatte die Frau an, dachte Lora, während sie zuschaute, wie sie Wagenheber und Ersatzreifen herauswuchtete. Sie hatten ungefähr die gleiche Größe, und der Mantel würde ihr sicher ebenfalls gut stehen.
    »Bringt sie zu mir«, befahl sie den dreien, die bei ihr standen.
    »Lilith hat gesagt, wir dürften nichts zu uns nehmen, bis …«
    Sie wirbelte herum, mit gefletschten Reißzähnen und rot glühenden Augen. Und der Vampir, der früher einmal ein muskulöser, zweihundertzwanzig Pfund schwerer Mann gewesen war, wich hastig zurück.
    »Du widersprichst mir?«
    »Nein.« Schließlich war sie hier – und er konnte ihren Hunger riechen. Lilith war weit weg.
    »Bringt sie zu mir«, wiederholte Lora und tippte ihm vor die Brust. Dann drohte sie ihm scherzhaft mit dem Finger. »Und dass ihr nicht probiert. Ich möchte sie lebend. Es ist Zeit, dass ich eine neue Spielgefährtin bekomme.« Sie schürzte die Lippen. »Und seht zu, dass der Mantel heil bleibt. Er gefällt mir.« Als die drei Männer, die sie im Leben gewesen waren, traten sie aus den Schatten auf die Straße.
    Es roch nach Menschen. Nach einer Frau.
    Ihr Hunger erwachte – und nur die Angst vor Loras Bestrafung hielt sie davon ab, wie Wölfe anzugreifen.
    Als sie näher kamen, lächelte sie freundlich und richtete sich aus ihrer hockenden Stellung auf. Rasch fuhr sie sich mit der Hand durch die kurzen, dunklen Haare, die ihren Hals und ihren Nacken unbedeckt ließen.
    »Ich hatte gehofft, dass jemand vorbeikommt.«
    »Das ist wohl Ihr Glücksabend.« Der, den Lora zurechtgewiesen hatte, grinste.
    »Ja, etwas in der Art. Eine dunkle, verlassene Straße mitten im Nichts. Puh. Es kann einem schon ein bisschen Angst machen.«
    »Es kann noch schlimmer werden.«
    Sie kamen von drei Seiten auf sie zu, um sie mit dem Rücken an den Wagen zu drängen. Sie trat einen Schritt zurück und riss die Augen auf. Die Vampire knurrten leise.
    »O Gott. Wollt ihr mir etwas tun? Ich habe nicht viel Geld dabei, aber …«
    »Hinter Geld sind wir nicht her, aber das nehmen wir auch.«
    Sie hob den eisernen Wagenheber, den sie immer noch in der Hand hielt. »Bleibt, wo ihr seid. Lasst mich in Ruhe.«
    »Metall ist kein Problem für uns«, lachte der, der am nächsten zu ihr stand.
    Als er auf sie zusprang und sie am Hals packen wollte, zerbarst er in einer Staubwolke.
    »Nein, aber das spitze Ende hier.« Sie wackelte mit dem Holzpflock, den sie hinter ihrem Rücken versteckt hatte.
    Mit einem Tritt in den Bauch empfing sie den nächsten Angreifer und stach dann mit dem Pflock zu. Wütend und hungrig stürzte sich der Letzte auf sie, und sie schlug ihm den Wagenheber mitten ins Gesicht. Als er auf der Straße landete, war sie sofort über ihm.
    »Ein kleines

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