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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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selbst aufgebe. Ich muss so geliebt und akzeptiert werden, wie ich bin.«
    »Starke Magie.«
    »Ja.« Sie nahm einen Samtbeutel heraus. »Das ist mein Preis.« Darin befand sich die Kristallkugel, mit der er sie in der Vision gesehen hatte. »Sie ist seit über zweihundertfünfzig Jahren im Besitz meiner Familie. Das mag für einen Mann wie dich nicht besonders lang sein, aber für mich ist es eine lange Zeit.«
    »Starke Magie«, wiederholte er, denn die Kugel in ihren Händen pulsierte wie der Herzschlag.
    »Da hast du Recht.« Ihre Augen waren plötzlich ganz dunkel geworden. »Meinst du nicht, wir sollten sie jetzt mal anwenden, Hoyt? Sie weiß, wer ich bin, wo ich bin und was ich bin. Über dich und Cian weiß sie vermutlich auch Bescheid. Dann wollen wir doch jetzt einmal einen Schritt machen.« Sie hielt die Kristallkugel hoch. »Lass uns herausfinden, wo sie sich versteckt.«
    »Hier und jetzt?«
    »Ich kann mir keinen besseren Ort vorstellen.« Sie stand auf und wies mit dem Kinn auf den stark gemusterten Teppich in der Mitte des Zimmers. »Rollst du ihn bitte auf?«
    »Was du vorhast, ist gefährlich. Wir sollten einen Moment nachdenken.«
    »Das können wir ja tun, während du den Teppich aufrollst. Ich habe alles, was wir für einen Ortsbestimmungszauber und für unseren Schutz brauchen. Wir können sie hinsichtlich unserer Person blind machen, während wir schauen.«
    Unter dem Teppich war ein Pentagramm auf den Fußboden aufgemalt. Zugegebenermaßen machte es ihm ein gutes Gefühl, aktiv zu werden. Allerdings wäre er dabei lieber allein gewesen.
    »Wir wissen nicht, ob wir sie blind machen können. Sie hat sich auch von magischem Blut genährt, und sie ist sehr mächtig und schlau.«
    »Wir auch. Du redest davon, dass der Kampf in drei Monaten beginnt. Wann willst du denn anfangen?«
    Er blickte sie an und nickte. »Na gut. Hier und jetzt.«
    Sie legte die Kristallkugel in die Mitte des Pentagramms und holte zwei Athamen aus ihrer Truhe, die sie ebenfalls in den Kreis legte. Dann trug sie Kerzen, eine Silberschale und Kristallstäbe zusammen.
    »Ich brauche nicht solche Gerätschaften.«
    »Schön für dich, Merlin, aber ich verwende sie lieber. Lass uns zusammenarbeiten.«
    Er nahm ein Athame in die Hand, um die Schnitzerei am Griff zu studieren. Sie stellte Kerzen um den Kreis herum. »Macht es dir etwas aus, wenn ich nackt arbeite?«
    »Ja«, erwiderte er, ohne aufzublicken.
    »Gut, dann behalte ich meine Kleider an, schließlich bin ich kompromissbereit. Aber sie engen mich ein.«
    Sie füllte die Silberschale mit Wasser aus einer Phiole und streute Kräuter darüber. »Im Allgemeinen rufe ich die Göttinnen an, wenn ich den Kreis ziehe, und das scheint mir jetzt auch angebracht zu sein. Ist das in Ordnung für dich?«
    »Ja, sicher.«
    »Na, du bist ja eine richtige Plaudertasche, was? Na gut. Bereit?« Auf sein Nicken hin stellte sie sich auf der anderen Seite des Kreises ihm gegenüber. »Göttinnen in Ost und West, in Nord und Süd«, begann sie, während sie langsam um den Kreis herumschritt. »Wir erbitten euren Segen. Wir rufen euch an als Zeuginnen und Hüterinnen dieses Kreises und aller, die darin sind.«
    »Macht der Luft und des Wassers, des Feuers und der Erde«, fiel Hoyt ein. »Reist jetzt mit uns, wenn wir zwischen Welten gehen.«
    »Nacht und Tag, Tag und Nacht, ist was den Ritus heilig macht. Wir schlagen diesen Kreis, eins mal drei. Und was sein soll, sei.«
    Hexen, dachte er. Ständig mussten sie reimen. Aber die Luft regte sich, das Wasser in der Schale kräuselte sich, und die Kerzen flammten auf.
    »Wir sollten Morrigan anrufen«, sagte Glenna. »Sie war der Bote.«
    Er begann damit, hielt dann jedoch inne, weil er abwarten wollte, was die Hexe daraus machte. »Dies ist dein geheiligter Ort. Bitte um Führung und sprich deinen Zauber aus.«
    »In Ordnung.« Sie legte das heilige Messer weg und hob die Hände mit den Handflächen nach oben. »An diesem Tag und zu dieser Stund’ tue sich die heilige Macht der Göttin Morrigan kund. Mit deinem Mut und deinem Segen, Mutter, führe uns ins Licht.«
    Sie bückte sich und ergriff die Kristallkugel. »In dieser Kugel wollen wir die Bestie suchen, die die gesamte Menschheit jagt, aber ihre Augen sollen uns gegenüber blind sein. Schärfe unseren Blick, unseren Verstand und unsere Herzen, damit sich die Wolken in der Kugel lichten. Beschütze uns und zeige uns, was wir sehen wollen. So sei es.«
    Dunstschleier und Licht wirbelten in

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