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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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würde ihm bei der Aufgabe helfen. Er ging dreimal darum herum, dann drehte er um und wiederholte den Vorgang in die andere Richtung. Dabei sprach er die Worte und öffnete sich selbst der Macht.
    Glenna bemühte sich um Konzentration. Wenn er in der alten Sprache redete, klang seine Stimme tiefer und voller, irgendwie erotischer. Sie spürte die Hitze auf ihrer Haut. Dann gab es einen raschen Luftzug. Als sie die Augen öffnete, war die Truhe verschwunden.
    »Ich bin beeindruckt.«
    Aufrichtigerweise war sie sogar außerordentlich erstaunt. Wenn sie sich sorgfältig vorbereitete, konnte sie kleine, einfache Gegenstände ein kleines Stück weit bewegen. Aber er hatte eine zweihundert Pfund schwere Truhe sich einfach so in Luft auflösen lassen.
    »Hast du eben gälisch gesprochen?«, fragte sie atemlos.
    »Irisch«, erwiderte er so geistesabwesend, dass sie schwieg.
    Erneut umkreiste er ihr Gepäck, wobei er sich dieses Mal auf die Koffer konzentrierte, die ihre fotografische und künstlerische Ausrüstung enthielten. Fast hätte sie protestiert, rief sich jedoch ins Gedächtnis, dass sie einfach Vertrauen haben musste. Sie schloss wieder die Augen und stellte sich das Gästezimmer vor. Sie wollte ihm so viel wie möglich von ihrer eigenen Gabe geben, um es ihm leichter zu machen.
    Er brauchte fünfzehn Minuten, um das zu vollbringen, was bei ihr Stunden gedauert hätte, wenn sie es überhaupt zustande gebracht hätte.
    »Nun, das war … das war außerordentlich.« Der Zauber haftete noch an ihm, ließ seine Augen undurchdringlich erscheinen und verband sie beide wie mit einem Band. Sie war mittlerweile so erregt, dass sie einen Schritt zurücktreten und die Verbindung zwischen ihnen mit all ihrer Willenskraft unterbrechen musste.
    »Ich will dich ja nicht beleidigen, aber bist du sicher, dass die Sachen auch dort angekommen sind, wo wir sie hin haben wollten?«
    Er starrte sie nur weiterhin aus seinen unergründlichen blauen Augen an, und es breitete sich eine solche Hitze in ihrem Bauch aus, dass sie sich unwillkürlich fragte, warum ihr keine Flammen aus den Fingerspitzen schossen.
    Dieser Druck, das Bedürfnis, war fast nicht zu ertragen. Wieder wollte sie zurückweichen, aber er hob nur die Hand, und sie blieb abrupt stehen. Sie spürte, wie sie zu ihm hingezogen wurde, und statt zu fliehen, schloss sie die Augen und ließ es geschehen.
    Er zog sie so heftig an sich, dass sie aufkeuchte, und sie stöhnte, als ihre Lippen sich trafen. Ihr Blut rauschte, als sie in einem leidenschaftlichen Kuss versanken.
    Die Kerzen, die im Zimmer stehen geblieben waren, entflammten erneut.
    Glenna packte Hoyt an den Schultern und stürzte sich in den Sturm von Gefühlen. Danach hatte sie sich gesehnt, seit sie ihn in ihren Träumen gesehen hatte.
    Seine Hände waren überall, in ihren Haaren, ihrem Körper, ihrem Gesicht, und sie erbebte unter seinen Berührungen. Es war kein Traum mehr, nur noch Verlangen, Hitze und Haut. Er konnte nicht aufhören. Sie war wie ein Festmahl nach der Fastenzeit, und er hätte sie am liebsten mit Haut und Haaren verschlungen. Ihre Lippen waren voll und weich, und sie passten so wundervoll auf seine, als hätten die Götter sie absichtlich zu diesem Zweck geschaffen. Die Macht, die er ausgeübt hatte, hatte in ihm einen unsäglichen Hunger ausgelöst, der in seinem Bauch und seinen Lenden schmerzte und danach schrie, befriedigt zu werden.
    Zwischen ihnen loderte ein Feuer. Er hatte es vom ersten Augenblick an gewusst, obwohl ihn Schmerzen und Fieber halb betäubt hatten. Und dieses Feuer fürchtete er beinahe so sehr wie den Kampf, der ihnen bevorstand.
    Bis ins Mark erschüttert, löste er sich von ihr. In ihrem Gesicht stand deutlich geschrieben, woran sie gerührt hatten. Wenn er es zuließe, welchen Preis würden sie dann beide zahlen?
    Es gab immer einen Preis.
    »Entschuldigung. Ich … der Zauber hat mich noch gefangen gehalten.«
    »Entschuldige dich nicht. Damit beleidigst du mich.«
    Frauen, dachte er. »Und wenn ich dich so berühre, beleidige ich dich nicht?«
    »Wenn ich es nicht gewollt hätte, hätte ich dich schon davon abgehalten. Oh, bild dir bloß nichts ein«, fuhr sie ihn an, als sie den Ausdruck auf seinem Gesicht sah. »Du magst ja in körperlicher und magischer Hinsicht stärker sein als ich, aber ich komme ganz gut alleine klar. Und wenn ich eine Entschuldigung hören möchte, dann sage ich das.«
    »Ich finde hier an diesem Ort und auch mit dir einfach nicht mein

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