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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mich von einer Frau verprügeln?«
    »Sie kommt mir ziemlich schlagkräftig vor.« Er hätte sich zwar von dem Zauberzimmer lieber fern gehalten, konnte den Mann aber wohl kaum so dort liegen lassen. Also trat er zu Hoyt hin und hockte sich neben ihn. »Nun, das sieht ja übel aus. Du wirst zwei blaue Augen bekommen.«
    »Unsinn. Hilf mir mal auf, ja?«
    Larkin zog ihn hoch, damit Hoyt sich auf ihn stützen konnte. »Ich weiß zwar nicht, was los ist, aber Glenna schäumt vor Wut, und Moira hat sich in ihrem Zimmer eingeschlossen. Cian sieht aus wie der Zorn sämtlicher Götter, aber er ist aufgestanden und sagt, wir müssten trainieren. King hat sich einen Whiskey eingeschenkt, und ich glaube, ich schließe mich ihm an.«
    Vorsichtig betastete Hoyt seinen Wangenknochen und zog vor Schmerz zischend die Luft durch die Zähne. »Na, wenigstens ist er nicht zertrümmert. Sie hätte mich ruhig ein bisschen besser versorgen können, anstatt mir eine Strafpredigt zu halten.«
    »Worte sind die schärfsten Waffen einer Frau. So, wie du aussiehst, könnte dir ein Whiskey auch nicht schaden.«
    »In der Tat.« Hoyt hielt sich am Tisch fest. »Larkin, tu bitte dein Möglichstes, um alle in den Trainingsraum zu holen. Ich komme auch gleich.«
    »Damit setze ich wahrscheinlich mein Leben aufs Spiel, aber gut, ich werde es mit Süße und Charme bei den Damen versuchen. Entweder fallen sie darauf herein, oder sie treten mir in die Eier.«
    Sie traten ihn zwar nicht, aber sie kamen auch nicht freudig. Moira saß mit gekreuzten Beinen auf einem Tisch, und Glenna stand in einer Ecke und hielt sich schmollend an einem Weinglas fest. In der anderen Ecke stand King und ließ die Eiswürfel in seinem Whiskey klirren.
    Cian saß in einem Sessel und trommelte mit den Fingern auf der Armlehne. Sein Gesicht war kalkweiß, und die Verbrennungen, die das weite, weiße Hemd nicht verbarg, leuchteten feuerrot.
    »Musik wäre ganz nett«, sagte Larkin in das Schweigen hinein. »Trauermusik.«
    »Wir arbeiten an eurer Form und Beweglichkeit.« Cian blickte jeden Einzelnen an. »Bisher habe ich davon bei keinem von euch besonders viel gemerkt.«
    »Musst du immer gleich so beleidigend werden?«, fragte Moira resigniert. »Hat das ganze Training denn überhaupt einen Zweck? Du hast heute Abend die schrecklichsten Verbrennungen erlitten, und jetzt, kaum eine Stunde später, bist du schon wieder auf den Beinen. Wenn ein solcher Zauber dich nicht besiegen kann, was dann?«
    »Du wärst also glücklicher, wenn ich zu Asche zerfallen wäre. Ich bin froh, dich enttäuschen zu müssen.«
    »So hat sie es doch gar nicht gemeint.« Glenna fuhr sich gereizt durch die Haare.
    »Ach, und du bist jetzt ihr Dolmetscher?«
    »Ich brauche niemanden, der für mich spricht«, giftete Moira. »Und mir braucht auch niemand zu sagen, was ich jede Stunde des Tages tun soll. Ich weiß, wie man sie tötet. Ich habe die Bücher gelesen.«
    »Oh, ja dann. Wenn das so ist.« Cian wies auf die Tür. »Dann geh doch hinaus und erledige ein paar Vampire.«
    »Das wäre auf jeden Fall besser, als dass wir uns hier wie im Zirkus auf dem Boden wälzen«, schoss sie zurück.
    »Da stimme ich mit Moira überein.« Larkin packte den Griff seines Messers. »Wir sollten sie jagen. Wir haben ja noch nicht einmal eine Wache aufgestellt oder einen Späher ausgeschickt.«
    »Das ist kein gewöhnlicher Krieg, mein Junge.«
    Larkins Augen sprühten Funken.
    »Ich bin kein Junge, und ich sehe überhaupt keinen Krieg.«
    »Du weißt nicht, gegen wen du kämpfen musst«, warf Glenna ein.
    »Ach nein? Ich habe doch gegen sie gekämpft und drei mit eigenen Händen getötet.«
    »Schwache und junge. Sie hat mit Sicherheit nicht ihre Besten an dich verschwendet.« Cian erhob sich. Er bewegte sich steif und mit sichtlicher Anstrengung. »Außerdem hattest du Glück, und wir sind dir zu Hilfe gekommen. Wenn du aber an einen mit auch nur ein wenig Erfahrung gerietest, wärest du Hackfleisch.«
    »Ich stehe meinen Mann.«
    »Versuch doch einmal, es mit mir aufzunehmen. Na, komm!«
    »Du bist verletzt. Das wäre nicht fair.«
    »Fairness ist etwas für Frauen. Wenn du mich bezwingst, gehe ich heute Nacht mit dir hinaus, und wir jagen sie.« Cian wies auf die Tür.
    Ein Funke glomm in Larkins Augen auf. »Dein Wort darauf?«
    »Mein Wort. Bezwing mich.«
    »Na gut.«
    Larkin stürmte auf ihn zu und sprang dann beiseite. Erneut täuschte er an und wirbelte wieder herum. Cian streckte einfach den Arm aus,

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