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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hatten?
    Sie goss heißes Wasser in die Kanne, und während der Tee zog, trat sie mit ihrer Salbe an den Tisch.
    »Bei dem Ausmaß der Verbrennungen hätte ich gedacht, dass die Heilung mindestens drei Wochen benötigt.« Sie setzte sich und gab Salbe auf ihren Finger. »Drei Tage traf es wohl eher.«
    »Wir können ernsthaft verletzt werden, aber wenn es kein tödlicher Schlag ist, heilen alle Wunden äußerst schnell.«
    »Was für ein Glück für dich, zumal du noch eine ganze Menge Prellungen und blaue Flecke dazu bekommen hast. Aber ihr regeneriert euch nicht, oder?«, fragte sie, während sie die Salbe auftrug.
    »Wenn man dir zum Beispiel einen Arm abschlagen würde, würde er nicht nachwachsen.«
    »Ein grausiger und interessanter Gedanke. Nein, ich habe noch nie gehört, dass das passiert wäre.«
    »Wenn es uns also nicht gelingt, das Herz oder den Kopf zu treffen, dann kann man es immer noch mit den Gliedma ßen versuchen.«
    Sie trat an die Spüle, um sich die Salbe von den Händen zu waschen. »Hier.« Sie reichte Hoyt eine Kräuterpackung. »Drück das auf dein Auge.«
    Er schnüffelte daran und gehorchte. »Du hättest dir keine Sorgen zu machen brauchen.«
    Cian zuckte zusammen. »Es wäre klüger gewesen, wenn du jetzt gesagt hättest: ›Ah, Liebling, es tut uns so leid, dass wir dir Sorgen bereitet haben. Wir waren egoistisch und gedankenlos und verdienen wirklich eine Tracht Prügel. Wir hoffen, du verzeihst uns.‹ Du musst ein bisschen dicker auftragen. Frauen lieben das.«
    »Soll ich ihr etwa die Füße küssen?«
    »Eigentlich eher das Hinterteil. Das ist eine Tradition, die nie aus der Mode kommt. Du musst Geduld mit ihm haben, Glenna. Hoyt hat noch viel zu lernen.«
    Sie stellte die Teekanne auf den Tisch und überraschte sie beide, indem sie Cian die Hand auf die Wange legte. »Und du bringst ihm bei, wie er mit einer modernen Frau umgehen muss?«
    »Na ja, er tut mir eben leid.«
    Lächelnd beugte sie sich zu ihm herunter und gab ihm einen leichten Kuss auf den Mund. »Ich verzeihe dir. Trink deinen Tee.«
    »Einfach so?«, beklagte sich Hoyt. »Ihm tätschelst du die Wange und gibst ihm einen Kuss? Dabei hast du nicht ihm beinahe einen Pfeil in den Fuß geschossen.«
    »Frauen sind ein ewiges Mysterium«, sagte Cian leise. »Und eines der Weltwunder. Ich nehme den Tee mit nach oben.« Er erhob sich. »Ich möchte etwas Trockenes anziehen.«
    »Trink ihn ganz aus«, riet Glenna ihm. »Er wird dir helfen.«
    »Ja. Sag mir Bescheid, wenn er nicht schnell genug lernt. Mir macht es nichts aus, wenn ich nur zweite Wahl bin.«
    »So ist er«, meinte Hoyt, als Cian das Zimmer verlassen hatte. »Ständig einen Scherz auf den Lippen.«
    »Ich weiß. Ihr habt euch also wieder vertragen, während ihr euch die Nasen blutig geschlagen habt.«
    »Es stimmt sogar, dass ich als Erster zugeschlagen habe. Ich habe von unserer Mutter und dem Garten gesprochen, und er hat so kalt reagiert. Und obwohl ich spürte, dass darunter etwas ganz anderes lag, habe ich … nun ja, ich habe zugeschlagen, und … Danach ist er mit mir zu den Gräbern meiner Familie gegangen. So ist das gewesen.«
    Sie drehte sich zu ihm um. Mitleid stand in ihren Augen. »Das war sicher schwer für euch beide.«
    »Jetzt erscheint es mir endlich real, dass sie nicht mehr sind. Vorher kam es mir so unwirklich vor.«
    Sie trat zu ihm und betupfte seine Verletzungen mit ihrer Tinktur. »Für ihn muss es schrecklich gewesen sein, die ganze lange Zeit ohne Familie zu leben. Eine weitere Grausamkeit, die ihm zugefügt wurde. Allen Vampiren. Daran denken wir nicht, wenn wir darüber reden, wie wir sie am besten vernichten können, oder? Auch sie waren einmal Menschen, genau wie Cian.«
    »Sie wollen uns töten, Glenna. Jeden, dessen Herz schlägt, wollen sie töten.«
    »Ich weiß, ich weiß. Sie haben keinen menschlichen Zug mehr. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass sie einmal Menschen waren, Hoyt, mit Familien, Geliebten, Hoffnungen. Aber vielleicht können wir daran nicht denken.«
    Sie schob ihm die Haare aus dem Gesicht. Ein netter Buchhalter, dachte sie wieder. Ein Börsenmakler. Wie lächerlich, wie albern. Hier saß der wunderbarste Mann der Welt.
    »Ich glaube, dass das Schicksal uns Cian an die Seite gestellt hat, damit wir verstehen, was wir tun. Damit wir wissen, es hat einen Preis.«
    Sie trat einen Schritt zurück. »So, das müsste genügen. Versuch in der nächsten Zeit, dein Gesicht von Fäusten fernzuhalten.«
    Sie

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