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gruenden einen Klub

gruenden einen Klub

Titel: gruenden einen Klub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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...“
    Wäre es ihnen allen nicht sehr bange ums Herz gewesen, dann hätten sie sich gewiss halb krankgelacht. Mamsell, die vor jedem Regenwurm davonrannte, die hätte sich bestimmt entsetzlich gegrault!
    „Die wilden Mäuse!“ Ein paar kicherten wirklich. Aber sie sahen sich erschrocken um, ob keine andere das gemerkt hatte.
    Die Mädchen der Sechsten waren besonders kleinlaut. Nur Angela konnte eine boshafte Bemerkung nicht unterdrücken.
    „Natürlich muss so etwas ausgerechnet mit einer von den Zwillingen passieren“, sagte sie zu Elli. „Die müssen sich immer hervortun, die albernen Gänse!“
    „Du bist ein ganz boshaftes Geschöpf, Angela“, antwortete Elli merkwürdig ruhig. „Noch nicht einmal in einer solchen Lage bringst du einen Funken von Mitgefühl für andere auf.“
    Auf Gina achtete niemand. Und doch befand sich die junge Italienerin in heller Aufregung, die sie mühsam unterdrückte. Sie war längst nicht mehr „die Neue“. Seit dem Konzert in Neuenburg gehörte sie richtig zur Klasse. Doch am meisten war sie mit den Zwillingen und mit Hilda zusammen. Von den dreien war nun keine da. Gina fühlte sich deshalb wieder einmal sehr einsam.
    Gina dachte daran, wie Nanni sie gerade am Tag vorher so richtig freundschaftlich untergehakt hatte, als sie mittags zum Essen gingen. Hilda und den Zwillingen verdankte sie es ja in erster Linie, dass sie sich nicht mehr fremd und verloren fühlte. Deren Freundinnen auch, gewiss, doch diesen dreien besonders.
    Und Gina fasste einen Entschluss: Sie verließ unbemerkt den Raum, holte aus dem Zimmer der Zwillinge einen warmen Mantel, zog ihren Anorak an, suchte im Keller nach dem Rad, mit dem die Mädchen manchmal zur Stadt fuhren - und zog los.
    Sie dachte dabei an etwas Besonderes: Bei ihr hatte Nanni das Bild von Schloss Braunfels gesehen, das ihr so gefallen hatte. Gina hatte in der Stadt eine bunte Postkarte mit dem Bild des Schlosses entdeckt und gekauft.
    „Sieh mal“, hatte sie zu Nanni gesagt, „fast genauso ein castello gibt es in meiner Heimat. Gefällt es dir?“
    Nanni hatte genickt und die Karte betrachtet. „Aber dieses Schloss steht doch hier in der Nähe!“
    „Gewiss!“, hatte Gina geantwortet. „Es ist nur ähnlich wie das bei uns. Und ich muss immer an meine Heimat denken, wenn ich diese Karte sehe.“
    „Weißt du was, Gina“, hatte Nanni daraufhin versprochen, „wir beide gehen einmal nach Braunfels.“
    Kurz danach hatte sie ihr auf der Karte den Weg nach Braunfels gezeigt. „Am nächsten freien Tag gehen wir mit Hanni hin“, hatte sie ihr noch einmal versprochen. „Und bei dem Waldlauf schaue ich mir gleich die Wegschilder an, damit ich mich auskenne.“
    So war es gewesen. Und nun ist sie gewiss zu dem castello gegangen!, dachte Gina, und hat sich verirrt. Meinetwegen!
    Gina hatte weiter keinen Anhaltspunkt als das, was Nanni ihr gezeigt hatte: „In dieser Richtung muss Braunfels liegen.“
    Dorthin radelte sie nun.
    Der Weg war holprig, er ging über Baumwurzeln und ausgefahrene Rinnen. Zum Glück hatte das Rad ein gutes Licht. Gina fuhr, so schnell sie konnte. Rutschig war es auch, nachts gab es immer noch leichten Frost.
    Manchmal raschelte es in den dürren Zweigen. So wurde es immer in Büchern beschrieben, wenn jemand durch einen Wald flüchtete. Hu, wie würde ich mich da graulen!, hatte Gina dann immer gedacht, wenn sie es las. Nun fuhr sie ganz allein durch den Wald.
    Da kam ein Wegweiser. Gina stieg ab und sah nach.
    „Braunfels“ stand dran und dahinter: „15 Minuten.“
    Erleichtert fuhr sie weiter. Sie brauchte mit dem Rad weniger Zeit. Dort stand das Schlösschen.
    Aber sie kümmerte sich nicht darum. Sie rief nur immer wieder: „Nanni, hallo, Nanni!“, und klingelte dazu mit der Radglocke. Dort war noch ein Weg! Sie fuhr ein Stück hinein, blieb stehen, rief und klingelte. „Hallo, Nanni!“
    „Ja, hallo, hier!“

    NANNI! Gina fuhr schnell in die Richtung, aus der dieser Ruf kam, rief wieder und horchte auf die Antwort. Dann entdeckte sie Nannis hellen Anorak und sah Nanni winken. So ein Glück!
    „Ach Gina“, sagte Nanni glücklich, „wie schön, dass du da bist!“
    „Hast du dich verlaufen?“
    „Eigentlich nicht. Da vorn steht Schloss Braunfels. Aber gestolpert bin ich und hingefallen. Ich komme
    beim besten Willen nicht wieder hoch.“
    „Hast du dir etwas gebrochen?“
    „Wenn ich das wüsste! Das linke Bein tut abscheulich weh. Außerdem friere ich.“
    „Ich habe deinen Mantel

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