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gruenden einen Klub

gruenden einen Klub

Titel: gruenden einen Klub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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dabei. Komm, ich helfe dir ein bisschen auf. Schlüpfst du in die Ärmel? So ... erst in den linken, nun in den andern. Fein!“
    „Aber aufstehen kann ich nicht.“
    „Wart es ab! Ich helfe dir.“ Gina beugte sich nieder. „Leg mir die Arme um den Hals und halte dich fest! Nun pass auf!“ Sie griff kräftig zu, zog und zog, bis Nanni aufrecht stand - wenigstens auf dem rechten Fuß. „Versuche mal, mit dem linken Fuß aufzutreten!“
    „Ja ... ach ... nein, das tut viel zu weh. Ich habe gar keine Kraft in diesem Fuß.“
    „Hm ... ob du auf das Rad hinaufkommst?“
    Gina sah sich um und zog Nanni ein Stück weiter - humpelnd auf einem Fuß kam Nanni vorwärts. „Halte dich an dem Baum fest. Ich bringe das Rad her.“
    Lange, lange dauerte es, bis Nanni im Sattel saß. Die zierliche Gina hatte viel Kraft, wenn es drauf ankam! Sie versuchte das Rad zu schieben. Das war schwer.
    „So geht es nicht“, sagte Nanni schließlich. „Bitte hole Hilfe.“
    Nun erst kam Gina dazu, von der Suchgruppe zu berichten, die unterwegs war.
    „Weißt du was, Gina“, schlug Nanni vor, als sie das hörte, „du setzt mich hier ab - an dem dicken Eichenstamm vielleicht, der dort auf der Erde liegt - und fährst auf diesem Weg weiter. So bin ich hergegangen. Dann triffst du die anderen bestimmt und holst sie her.“
    „Aber du frierst so erbärmlich. Ich merke ja, wie du zitterst.“
    „Das spielt jetzt keine Rolle. Bitte mach es, wie ich sage.“
    Gina gehorchte. Was Nanni vorschlug, war wohl das Klügste!
    Trotzdem kehrte sie noch einmal um, zog ihren Anorak aus und breitete ihn über Nannis Sitz aus.
    Nach kurzer Zeit sah sie Lichter durch den Wald huschen und hörte Stimmen. Sofort machte sie sich bemerkbar.
    Sie traf zuerst auf Frau Jenks. Die verständigte die anderen. Vor allem war der Hausmeister bald zur Stelle. Mit ihm kehrten sie zu Nanni zurück.
    Von da ab war alles ein Kinderspiel. Nanni wurde auf das Rad des Hausmeisters gesetzt und nach Lindenhof halb geschoben, halb getragen. Frau Roberts suchte die gesamte Gruppe und schickte sie schleunigst nach Lindenhof zurück.
    Gina bekam den Auftrag, vorauszuradeln und einen Arzt anzurufen. Gegen sechs waren alle wieder im Internat. Eine halbe Stunde später traf auch der Arzt ein.
    Eine arge Verstauchung, war sein Befund. „Vierzehn Tage absolute Ruhe und auch danach noch Schonung. Das Bein muss gekühlt werden. Hoch lagern!“ Er fügte hinzu: „Die junge Dame braucht vor allem etwas zum Aufwärmen, die anderen vielleicht auch.“
    „Selbstverständlich, Gina vor allem!“, krächzte Nanni, bei der sich die Erkältung schon meldete. „Sie hat mir sogar ihren Anorak gegeben.“
    Gina! Wo war sie?
    Nach dem Anruf beim Arzt hatte sie zunächst einmal das Rad wieder an seinen Platz gebracht und war dann auf ihr Zimmer gegangen. Dort hatte sie aber nicht lange Ruhe. Die Direktorin selber schaute nach ihr und brachte sie zur Krankenstation. Nanni war schon versorgt. Hanni und ein paar andere saßen an ihrem Bett.
    „Heute Nacht wirst du auch hier schlafen, Gina“, erklärte die Hausmutter. „Da brauche ich nicht ständig hin und her zu rennen, um nach euch zu schauen.“
    „Ich bin doch gar nicht krank!“
    „So sicher möchte ich das nicht behaupten. Wie leicht kannst du dich erkältet haben - bei dieser Temperatur ohne Anorak!“
    Als Gina am anderen Tag zum Mittagessen erschien, erhielt sie viele bewundernde Blicke, vor allem von den unteren Klassen, denen ihr Mut sehr imponierte. Einfach so allein in den Wald zu fahren - das war doch sehr tapfer!
    Frau Theobald hatte längst mit ihr gesprochen und nachträglich ihre eigenmächtige Suche gebilligt. Ohne Gina wäre Nanni sicher nicht so schnell gefunden worden. Die Direktorin hatte Gina sogar sehr gelobt.
    Nanni freilich bekam den Vorwurf zu hören: „Solche Extratouren bei einem gemeinsamen Spiel darf man sich nicht leisten. Sie bringen nur Unannehmlichkeiten für den Betreffenden selber und für andere. Aber das spürst du ja nun am eigenen Leibe“, setzte Frau Theobald lächelnd hinzu. „Da wollen wir es vergessen. Ich glaube, es ist genug Strafe, dass du nun eine Weile still liegen musst.“
    Sie bekam eine ähnliche Strafpredigt noch ein paar Mal zu hören - von Marianne, von Hilda und besonders von Hanni.
    Die Schwester wartete, bis sie mit Nanni allein im Zimmer war. Dann aber bohrte sie, bis Nanni alles erzählte.
    „Mir tat Gina oft leid, weil sie doch immer noch großes Heimweh hat“, sagte sie

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