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Grüne Schnüre mit Apfelgeschmack (German Edition)

Grüne Schnüre mit Apfelgeschmack (German Edition)

Titel: Grüne Schnüre mit Apfelgeschmack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Hesse
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murmelt dann meist nur gleichgültig, „findest du wirklich?“
    Nachdem ich mich in meinen Hello Kitty Schlafanzug gepellt habe, hocken wir gemütlich mit einer ganzen Ladung Kissen auf dem Boden und stoßen feierlich unsere Rotweingläser aneinander.
„Auf die Osterferien und auf unsere Freundschaft“, prostet Ida und leert ihr Glas in einem Zug.
Ich nippe vorsichtig an der roten Brühe. Sie schmeckt viel zu sauer. Warum trinkt man sowas freiwillig?
„Los, komm, runter damit. Uns sieht ja keiner. Die kommen sicher spät nach Hause“, meint sie und verzieht das Gesicht.
Mit sie meint sie wohl ihre Eltern. Irre ich mich oder höre ich da eine kräftige Portion Sarkasmus heraus? Ich weiß, dass es nicht immer gut läuft mit ihren Eltern. Ida hat mal sowas angedeutet. Sie gehen oft getrennte Wege.
    „Wo sind deine Eltern denn heute?“, frage ich vorsichtig.
Ida zuckt gleichgültig die Schultern. „Keine Ahnung. Mein Vater ist von der Arbeit noch gar nicht nach Hause gekommen und meine Mutter hat nur gesagt, dass sie eingeladen wäre und es spät wird. Ich weiß nicht, ob sie wirklich denkt, ich schnalle nicht was abgeht.“
„Was geht denn ab?“
„ Na, was wohl? Es bricht alles zusammen. Mein Vater hat schon seit Ewigkeiten eine Freundin. So dick sind unsere Wände nun auch wieder nicht, dass man nicht hört, worüber sie streiten“, erwidert Ida ungerührt.
Idas Vater hat ein Verhältnis? Bei der tollen Frau? Ich bin geschockt.
„Ja, da guckst du. Sei bloß froh, dass du normale Eltern hast. Meine Mutter nervt so dermaßen in der letzten Zeit. Hast du schon gesehen, was sie jetzt für eine Frisur hat? Total peinlich, sie ist doch keine Siebzehn mehr. Letztens hat sie sich allen Ernstes ein Top von mir ausgeliehen. Ihr sind fast die Möpse aus dem Teil gefallen, wie Wurst in Pelle saß das. Sie will es ihm jetzt wohl zeigen. Meinen Vater sieht man kaum noch. Wenn er dann mal da ist, versucht er sich bei mir einzuschleimen. Aber das kann er total vergessen.“
    Hatte ich eigentlich direkt den ganzen Tomatenstrauch auf den Augen? Ida ist meine ABF und ich krieg nicht mal mit, dass sie total fertig ist. Erst jetzt fällt mir auf, wie überdreht sie in der letzten Zeit war und dann wieder still und in sich gekehrt. „Scheiße Ida, das tut mir so leid. Warum hast du nichts gesagt?“ Solidarisch leere ich meinen Wein und schüttel mich kräftig, als die Säure meinen Magen passiert.
Dieser bescheuerte Tim ist schuld, dass ich gestört durch die Gegend laufe und nichts mehr mitbekomme. Liebe macht nicht nur blind, sondern auch doof.
    „Ich wollte es dir ja erzählen. Aber du bist ja seit ein paar Tagen auch so mies drauf. Am Freitag kam mein Vater wieder total spät aus dem Büro. Ich lag schon im Bett. Sie haben sich so heftig wie noch nie gestritten. Meine Mutter ist heulend aus dem Haus gelaufen und erst Stunden später wieder aufgetaucht. Ich hab das ganze Wochenende so getan, als hätte ich nichts mitgekriegt. Aber ich habe ein Telefonat zwischen meiner Mutter und meiner Tante belauscht. Es geht nicht mehr so weiter, hat sie gesagt und dass sie ihm die Entscheidung abnehmen wird und so. Ich glaube, sie will sich von ihm trennen.“
    Betreten blicke ich zu Boden und streichele tröstend Idas Hand. „Du bist der einzige Mensch mit dem ich über alles reden kann. Von denen werde ich doch total verschaukelt. Die tun so, als würde mich das alles nichts angehen. Wenn die sich trennen, betrifft es mich doch auch. Da muss man doch gemeinsam eine Lösung finden, oder?“
Im Kerzenlicht kann ich die Tränen in ihren Augen schimmern sehen.
„Ich bin so froh, dass wir Freundinnen sind, ich hab sonst niemanden. Ben hat seine WG, den interessiert außer sein blödes Sportstudium nichts. Die ganze Familie kann mir gestohlen bleiben.“
Eine ganze Weile sitzen wir wortlos da.
    Was bin ich nur für eine miserable Freundin? Ida vertraut mir voll und ganz und ich habe Geheimnisse vor ihr. Ich schlucke den dicken Kloß in meinem Hals hinunter. „Ich muss dir was sagen“, beginne ich schließlich kleinlaut. „Ich bin schon seit Ewigkeiten in jemanden verliebt.“
Jetzt ist es raus. Es endlich einmal auszusprechen, tut erstaunlich gut.
„Wie jetzt? In wen bist du denn verliebt? Immer noch in Leon?“ Idas Stimmung schlägt abrupt um. Sie wischt sich ihre Tränen mit dem Handrücken ab und blickt mich neugierig an.
„Ach quatsch, doch nicht in die Luftpumpe. Der ist doch total hohl.“
„Aha. Dann doch

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