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Grünmantel

Grünmantel

Titel: Grünmantel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles de Lint
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sich dann gegenseitig.
    »Wie geht es Ihnen?« fragte Valenti schließlich.
    »Ich denke, es gibt da einige Dinge zu klären«, meinte Frankie.
    »Das läßt sich machen«, nickte Valenti und sammelte die verstreuten Waffen ein, darunter auch Marios Armbrust. »Gehen wir ins Haus. Dort können wir alles besprechen.«
    Frankie nickte. Sie sieht wirklich geschafft aus, dachte Valenti.
    Ali legte den Arm um Frankies Hüfte. Valenti folgte den beiden. Verdammt, er wünschte, die Situation würde sich etwas beruhigen - wenigstens für ein paar Tage. Aber er hatte das dumpfe Gefühl, daß alles nur noch schlimmer werden würde.
    Er hielt den beiden Treasures die Tür auf und ließ den Blick noch einmal über den Vorgarten wandern. Ali und das wilde Mädchen waren dort so plötzlich aufgetaucht, als wären sie vom Himmel gefallen.
    »Tony?«
    Er drehte sich um. Ali stand neben der Tür. »Alles in Ordnung?« fragte er.
    Sie nickte. »Mit dir auch?«
    »Ich komme schon klar.«
    »Ich glaube, Mom geht’s nicht so besonders. Kommst du herein?«
    Er folgte ihr ins Haus. Frankie lag zusammengerollt auf dem Sofa am anderen Ende des Zimmers. Ali setzte sich zu ihr und nahm ihre Hand. Valenti nahm auf dem Sofa ihnen gegenüber Platz. Frankie hielt dankbar Alis Hand und lächelte schwach.
    »’ne ziemlich unruhige Nacht«, brummte Valenti.
    Frankie nickte. »Wird Ihr Freund wieder auf die Beine kommen?«
    »Ich glaube schon. Er ist ziemlich zäh.« Valenti hörte ihre heisere Stimme und betrachtete sie aufmerksam. Erst jetzt bemerkte er die blutunterlaufenen Stellen an ihrem Hals. Großer Gott! »Frankie, was ist passiert?«
    Sie holte tief Luft und erklärte es ihm stockend. »Ich ... ich wurde überfallen, als ich nach Hause kam. Da war dieser Kerl mit dem Pick-up ... Er wartete auf mich ...«
    Ali verstärkte den Druck ihrer Hand.
    »Herr im Himmel! Dieser Howie?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Sie meinen, es war ein Kerl, der mit Ihrem Ex nichts zu tun hatte?«
    »Nicht daß ich wüßte.«
    »Zum Teufel, was geht hier eigentlich vor?« Valenti schüttelte den Kopf. »Es ist, als sei plötzlich die ganze Welt verrückt geworden. Hat dieser Kerl Ihnen gesagt, was er von Ihnen wollte?«
    Frankie schluckte. »Mich«, sagte sie leise.
    Ein langes Schweigen folgte. Ali rückte näher an ihre Mutter heran und legte den Arm um sie. »Alles wird wieder gut, Mom.« Und mit einem Blick auf Valenti: »Nicht wahr, Tony?«
    »Nun, wir tun unser Bestes.«
    Wieder herrschte eine Zeitlang Schweigen. Ali hielt ihre Mutter an sich gedrückt, und Valenti fühlte sich ziemlich unbehaglich. Gern hätte er beide getröstet, konnte aber nur mit Mühe den wachsenden Zorn in seinem Innern unterdrücken. Frankies Augen zeigten einen abwesenden, verletzten Ausdruck. Als sie schließlich in die Gegenwart zurückkehrte, sah sie zu Valenti herüber. »Dieser Mann mit dem Wohnmobil - ist das auch einer Ihrer Geschäftskollegen aus der Zeit, als Sie Ihre Recherchen über die Kriminalität machten?«
    Valenti blinzelte verblüfft. »Wer hat Ihnen das erzählt?«
    »Ali.«
    »Oh.« Er sah Ali an, die unmerklich den Kopf schüttelte. Verstanden, mein Kind. Besser, wir belassen die Sache im Moment dabei. Aber wir beide müssen uns mal sehr ausführlich miteinander unterhalten. »Ja. Mario hat mir viel Wissen über diesen Bereich vermittelt. Er war sozusagen mein ...« Er suchte nach einem passenden Wort.
    »Ihr Mentor.«
    »Ja. Das trifft es genau.«
    »Jedenfalls scheint er zu wissen, was er tut. Und dann diese ganze Ausrüstung.«
    »Stimmt. Mario hatte schon immer ’ne Vorliebe für solches Spielzeug. Hören Sie.« Er blickte von Ali zu ihrer Mutter. »Es wäre besser, wenn wir jetzt ’ne Mütze voll Schlaf nähmen. Was meinen Sie dazu?«
    »Das wäre sehr schön - oh, meine Tasche. Ich hatte ein paar Dinge darin ...«
    »Sie hängt neben der Tür. Ich habe sie hereingebracht. Hören Sie, Sie kennen sich oben ja schon aus. Sie schlafen in meinem Bett, Frankie, und Ali kann noch mal im Gästezimmer übernachten.«
    »Und was ist mit Ihnen?«
    »Kümmern Sie sich nicht um mich. Ich mache es mir hier unten bequem. Außerdem muß ja einer ein Auge auf alles haben - für alle Fälle. Hier unten schlafe ich nicht so fest.«
    Er holte die Tasche. Als Frankie nach oben stieg, packte er Ali am Arm. »Wir müssen miteinander reden«, flüsterte er.
    »Ich weiß. Morgen - okay? Ich werde früh aufstehen. Mom hat einen ziemlich festen Schlaf.«
    »Gut, aber vergiß

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