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Grusel auf Campbell Castle

Grusel auf Campbell Castle

Titel: Grusel auf Campbell Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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»Das könnte es sein! Natürlich! Der alte Brunnen!«
    »Was für ein Brunnen?« Peter sah ein tiefes, dunkles Loch vor sich.
    »Es gibt da einen alten Brunnenschacht neben dem Schloss, in den ich einmal als Kind gefallen bin. Es hat einen ganzen Tag gedauert, bis man mich dort gefunden hat, und ich habe panische Angst darin ausgestanden. Noch heute mache ich einen großen Bogen darum, und es läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich nur daran denke.«
    »Das könnte es sein«, meinte Justus leise.
    »Hört sich gut an«, fand auch Peter und blickte auf die Gänsehaut auf seinem Arm. »Schrecklich gut.«

Absturz
    Auf dem Weg zum Schloss machten sie bei der örtlichen Polizeistation halt, und Campbell gab eine Vermisstenanzeige für Crockett auf. Mittlerweile waren 24 Stunden seit dessen Verschwinden vergangen. Der Beamte nahm die Anzeige entgegen und versprach, der Sache nachzugehen. Sehr hoffnungsvoll wirkte er dabei allerdings nicht.
    Als sie schließlich auf den Schlosshof rollten, tauchte die Sonne bereits ins Meer und überflutete es mit einem silbrigen Glänzen. Lange würde es nicht mehr hell sein. Aber sie beschlossen dennoch, in den Brunnen hinabzusteigen.
    »Dort unten müssen wir sowieso Taschenlampen einsetzen«, sagte Bob, als sie zu dem Brunnenschacht liefen.
    Der Brunnen, den Campbell meinte, war nicht jener Ziehbrunnen, den die Jungen bei ihrer Einfahrt auf das Anwesen bereits gesehen hatten. Es gab einen zweiten, der sich hinter dem Schloss auf der Bergseite des Geländes befand. Überwuchert mit allerlei Pflanzen verbarg er sich zwischen Büschen, Bäumen und Felsen. Und wenn man nicht aufpasste, konnte man ihn leicht übersehen oder eben hineinfallen. Denn ein richtiger Brunnen war es eigentlich nicht.
    »Das ist ja nur ein Loch im Boden.« Peter räumte die letzten Bretter weg, die den Brunnenschacht abgedeckt hatten. Notdürftig hatte man sie auf die niedrige, unfertige Brunnenummauerung genagelt.
    »Dad hat damals zuerst hier gegraben«, erklärte Campbell. »Aber obwohl er wirklich tief gegangen ist, stieß er nie auf Wasser.« Er stand ein Stück abseits und linste nur vorsichtig zu den Jungen, die alle drei mit ihren Köpfen über dem dunklen Brunnenschacht hingen. Schon auf dem Weg zum Brunnen war er immer nervöser geworden. Die alten Ängste schienen ihn mit jedem Schritt mehr einzuholen.
    Justus nahm einen Stein und ließ ihn in den Brunnenschacht fallen, der dunkel und scheinbar endlos tief zu ihm heraufgähnte. »Da geht es tatsächlich ordentlich runter«, sagte er, als der Stein mit einem leisen Ploppgeräusch unten aufschlug. »Und da sind Sie reingefallen?«
    »Ja, aber Bretter und Wurzeln haben mich damals aufgefangen. Ich fiel etwa fünf Meter tief und blieb unverletzt.«
    »Da hatten Sie aber mächtig Glück.« Justus kroch vom Brunnenrand zurück und sah Campbell an. »Haben Sie irgendwo Seile, Gurte, Haken und so weiter?«
    Campbell nickte zum Schloss hinüber. »Ich denke, im Schuppen müsste was sein. Ich bin früher mal ein bisschen geklettert.«
    »Sehen wir’s uns an.« Justus stand auf und wischte sich die Hände ab.
    Zusammen liefen sie zu einem alten Geräteschuppen, der gegenüber den Gästewohnungen unter ein paar kümmerlichen Bäumen stand. Die Tür war mit einem Vorhängeschloss gesichert, das aber offen war. Campbell hob den Bügel aus dem Riegel und öffnete die Tür.
    »Moment, ich mache Licht.« Er drehte einen Schalter, aber es blieb dunkel. »Hm, da ist wohl die Birne hin«, knurrte Campbell.
    »Ich hole unsere Taschenlampen. Bin gleich wieder da.« Peter drehte sich um und lief zum Auto. Kurz darauf war er mit drei großen Stablampen zurück und knipste eine von ihnen an. Der Zweite Detektiv ließ den Lichtstrahl langsam durch die Hütte wandern. Er erfasste verschiedene Geräte und Werkzeuge, die auf hölzernen Regalbrettern lagen. In der Mitte des Schuppens stand ein altes Ruderboot, dessen Holzplanken zersplittert oder vom Holzwurm zerfressen waren. Ganz hinten konnte man eine große Kompressorpumpe erkennen.
    »Die Kletterausrüstung habe ich damals dahinten draufgelegt.« Campbell zeigte auf ein Regal an der rechten Seite, und Peter leuchtete dorthin. Im staubigen Licht sahen sie ein Gewirr aus Seilen und Gurten.
    »Da sind sie«, rief Bob. »Ich hol sie!« Der dritte Detektiv drückte sich an dem Boot vorbei und ging zu dem Regal, das Peter weiterhin anleuchtete. Als Bob die Sachen von dem Holzbrett zog, wurde er von einer Wolke aus

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