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Grusel auf Campbell Castle

Grusel auf Campbell Castle

Titel: Grusel auf Campbell Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Intuition.«
    »Plus ein Schuss Genialität«, fügte Bob hinzu. Auch er wunderte sich immer wieder über die Geistesblitze ihres Ersten.
    Justus trat in den Brunnenschacht und klinkte sich ein. »Peter!«, rief er nach oben. »Ich komme rauf!«
    »Wurde auch Zeit!«, schrie der Zweite Detektiv nach unten.
    Peter fühlte sich zunehmend unwohl. Zu der Einsamkeit und Finsternis waren in den letzten Minuten auch noch allerlei seltsame Geräusche hinzugekommen und hatten für eine gespenstische Stimmung gesorgt. Knistern, Knacken, Tierschreie, Rascheln im Gebüsch. Alles war sehr unheimlich. Peter zog am Seil und beeilte sich, seinen Freund zu sich heraufzuhieven.
    Hand um Hand holte er ein, schnaufte, strengte sich an. Dass das Seil in seine Hände schnitt, spürte er kaum.
    Doch als Justus etwa auf halber Höhe war, spürte er etwas anderes. Ein kalter Windhauch strich ihm um die Wange, eisig, wie aus einer Gruft. Und bevor Peter noch einen klaren Gedanken fassen konnte, stand sie dicht vor seinen Augen. Die blutige Fratze!
    Mit einem lauten Schrei ließ Peter das Seil durch seine Finger gleiten …

Der Schatten im Fenster
    Justus rauschte in die Tiefe. das Seil hatte unvermittelt nachgegeben. Ungebremst fiel er ins Bodenlose, stieß sich mehrmals schmerzhaft an der Wand.
    »Peter!«, quetschte er panisch hervor.
    Urplötzlich straffte sich das Seil wieder. Der Ruck war so abrupt, dass ihm die Luft wegblieb.
    »Just? Alles klar?«, schrie Peter.
    »Ja. Nein«, ächzte Justus. »Was, zum Teufel, machst du denn?«
    Peter zog am Seil. »Ich zieh dich rauf.«
    Erst als alle wieder heil oben angekommen waren, rückte der Zweite Detektiv mit der Sprache raus. »Die Fratze. Der Geist. Er war wieder da. Stand direkt neben mir.« Peter war immer noch völlig fertig mit den Nerven. Auch weil er seinen Freund fast hätte abstürzen lassen.
    Justus antwortete nicht gleich. Seine Knie waren noch butterweich, und er war froh, überhaupt in einem Stück hier oben zu stehen. Vorwürfe wollte er Peter daher keine machen. Schließlich sagte er nur: »Da ist jemand sehr hartnäckig.«
    Peter nickte schweigend und sah zu Boden. Immer noch jagten ihm Bilder durch den Kopf, was gerade hätte passieren können.
    »Lasst uns zum anderen Brunnen gehen.« Bob klopfte Peter auf die Schulter und erzählte ihm auf dem Weg ums Schloss herum, was sie herausgefunden hatten.
    Diesmal stieg nur Justus in den Brunnen, und Bob und Campbell sicherten ihn. Und der Erste Detektiv sollte tatsächlich recht behalten. Nur etwa zwei Meter unterhalb des Brunnenrandes und noch ein gutes Stück über dem Wasserspiegel fand Justus ein großes Loch in der Brunnenmauer. Und in diesem Loch lag eine metallene Kassette – auch sie gesichert mit einem Zahlenschloss. Der Erste Detektiv brachte sie nach oben, und Bob hatte auch gleich eine Idee für die Kombination.
    »Wenn wir bei der Personifikation bleiben, könnte es jetzt vielleicht der Geburtstag Ihrer Mutter sein«, schlug er Campbell vor.
    »2512.« Campbell nahm Justus die Schatulle ab und stellte die vier Zahlen ein. Als er am Bügel zog, sprang das Schloss ohne Probleme auf. »Du hast recht!«
    »Gut kombiniert, Dritter. Im wahrsten Sinne des Wortes.« Justus nickte Bob lächelnd zu.
    »Ist da auch eine halbe Tontafel drin?« Peter spähte ins Kästchen, das Campbell eben öffnete.
    »Ja. Hier.« Campbell leuchtete ins Innere der Kassette, wo auf einem samtenen Kissen eine halbe Tontafel lag.
    »Und das sieht ganz nach den Enden der Verse aus.« Justus deutete auf den eingravierten, unvollständigen Text.
    »Das denke ich auch.« Campbell nahm die Tafel heraus, legte sie auf den Boden und holte die andere Hälfte aus der Jackentasche. Behutsam schob er beide Hälften nebeneinander.
    »Passt haargenau«, sagte Peter, als sich die Tontafeln exakt ineinanderfügten. »Dann lasst uns das Gedicht doch einmal lesen. Bin gespannt, worum es darin geht.«
    Campbell stand auf. »Ja, aber nicht hier draußen. In der Bibliothek ist es viel gemütlicher. Und wir können uns bei einer schönen Tasse heißen Tee auch ein bisschen aufwärmen.«
    »Gute Idee.«
    »Au ja. Genau das Richtige jetzt.«
    Das Schloss zeichnete sich dunkel und majestätisch vor dem schwarzen Nachthimmel ab, als sie auf den Eingang zuliefen. Scheinbar war niemand mehr wach. Aber als Campbell aufsperrte, hörten sie hinter sich ein Knarren. Sie fuhren herum und leuchteten mit ihren Taschenlampen in die Dunkelheit. Leech machte sich am Schuppen zu

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