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Grusel auf Campbell Castle

Grusel auf Campbell Castle

Titel: Grusel auf Campbell Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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entgegen. Und trotz des Chaos in Mr Crocketts Zimmer haben wir keine eindeutigen Beweise dafür, dass wirklich eine Straftat vorliegt.«
    Campbell nickte schweigend. »Okay, Jungs. Ihr habt wohl recht. Dann sehen wir morgen weiter. Bitte entschuldigt mich. Aber ich muss jetzt einfach für mich sein.« Ohne die drei noch einmal anzusehen, verließ er mit hängenden Schultern das Zimmer.
     
    Das Los Angeles County Museum of Art bestand aus mehreren riesigen und überaus hässlichen Betonklötzen, an deren Außenseite knallrote, metallene Treppenaufgänge klebten. Im Hancock Park ganz in der Nähe der Teergruben von La Brea gelegen, nahm es mehr als zwei Blocks ein. Die drei ??? verabredeten sich am nächsten Tag per Telefon mit Campbell. Um vier Uhr nachmittags wollten sie sich mit ihm auf der North Piazza gleich gegenüber vom Haupteingang treffen. Vorher hatte Bob keine Zeit, weil er noch etwas für Sax Sendler erledigen musste, in dessen Musikagentur er sich sein Taschengeld aufbesserte. Als sie aus der Parkgarage der Sixth Street kamen, sahen sie Campbell schon von Weitem. Er ging unruhig zwischen ein paar Bronzeskulpturen auf und ab.
    »Da seid ihr ja. Hallo.« Campbell schüttelte jedem der drei Jungen die Hand. Er sah fürchterlich aus, so als hätte er die ganze Nacht kein Auge zugetan. »Wir müssen ins Hammer Building, da hängt der Schrei.« Er zeigte auf einen der Klötze westlich von ihnen.
    »Ich weiß. Im dritten Stock, Raum acht«, erwiderte Justus. Auch er hatte seine Hausaufgaben gemacht.
    »Irgendetwas Neues?«, fragte Peter vorsichtig, während sie durch den Haupteingang gingen und die Kasse ansteuerten.
    Campbell verneinte. »Keine Spur von Edward. Aber sobald wir hier fertig sind, gehe ich zur Polizei.« Er sprach kurz mit der Frau hinter der Glasscheibe und kaufte vier Tickets. Nacheinander traten sie durch das Drehkreuz.
    »Links geht’s zum Hammer Building.« Justus zeigte auf das Hinweisschild und übernahm die Führung.
    Etwa fünf Minuten später betraten sie das Gebäude und fuhren mit dem Aufzug in den dritten Stock. Oben angekommen, fragten sie einen Wärter nach Saal acht, und der schickte sie geradeaus weiter. »Saal 1, dann am Ende rechts, quer durch Saal 4 und ihr seid da. Viel Spaß.«
    Die drei Jungen und Campbell liefen durch einen Ausstellungsraum, der vor allem griechische Plastiken und Fresken beherbergte. Dann folgten in Saal 4 spätmittelalterliche Gemälde. Darstellungen von gekrönten Häuptern und Heiligen, allegorische Bilder, Stillleben, Altargemälde. Schließlich betraten sie durch eine hohe Türöffnung Saal 8.
    »Dann sehen wir uns mal um.« Bob ließ seine Blicke über die Wände schweifen. In diesem Saal befanden sich unverkennbar die Werke italienischer Meister aus der Renaissance, dem Barock und dem Rokoko. Der dritte Detektiv erkannte einen Raffael, einen Tizian, einen Tintoretto.
    »Bingo! Da vorne ist er!«, rief Peter plötzlich. Die drei ??? hatten sich das Bild heute Morgen noch einmal im Internet angesehen und wussten daher, wonach sie Ausschau halten mussten.
    »Du hast recht. Der Falcone.« Justus marschierte los. »Sehen wir’s uns an.«
    Das Gemälde, das sie suchten, hing auf Augenhöhe an der rechten Wand zwischen Stillleben und Porträts. Es zeigte einen verzweifelten Mann im Profil, der zum Himmel blickte und seinen Mund zu einem Schrei aufgerissen hatte.
    »Hm.« Peter ging näher an das Bild heran und betrachtete es aufmerksam. »Und jetzt? Fällt irgendeinem von euch was daran auf?«
    »Es ist eine Allegorie auf den Schmerz und das Leiden der Menschen«, sagte Bob und zeigte auf einige Einzelheiten auf dem Bild. »Das zerstörte Dorf steht für Krieg, die verdorrten Felder für Hunger, die Sanduhr für die Vergänglichkeit des Lebens, der Totenkopf für den Tod. Und der Mann schreit in seinem Elend, dass Gott ihm helfen möge.«
    »Sehe ich auch so.« Justus nahm das Gemälde ebenfalls eingehend unter die Lupe. Er stand mit gebeugtem Rücken davor und kroch fast hinein. »Dunkle Ölfarben, Firnis, ein Goldrahmen.«
    »Irgendwo auf dem Bild muss ein Hinweis sein.« Campbell kniff die Augen zusammen, musterte jede Einzelheit.
    »Ihnen fällt also auf Anhieb nichts auf?«, fragte Peter, ohne den Blick vom Bild zu nehmen.
    Campbell schüttelte den Kopf. »Nein, leider nicht.«
    »Wie war noch einmal die genaue Formulierung in dem Vermächtnis, als es um das Bild ging?« Bob inspizierte die kleine Tafel, die neben dem Gemälde angebracht war:

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