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Grusel auf Campbell Castle

Grusel auf Campbell Castle

Titel: Grusel auf Campbell Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Blödsinn?«
    Justus runzelte die Stirn. Irgendwie glaubte er nicht an diese Geschichte. Aber dann wurde er abgelenkt. Zwei weitere Personen kamen die Treppe herauf ins Arbeitszimmer. Unter ihnen – der Dieb!
    »Guten Tag, mein Name ist John Taylor, und das ist mein Mitarbeiter Stephen Bunch«, sagte der andere Mann, ein gut gekleideter Bankertyp. »Die Köchin war so freundlich, uns zu sagen, wo wir Sie finden können.«
    »Nichts war ich!« Jetzt polterte auch noch Jenna herauf, wutentbrannt, wie es schien. »Der hat mir die Ehe versprochen!«, keifte sie und zeigte auf Bunch. »Und damit wir ungestört sind, sollte ich Tee und Abendbrot machen. Jawohl! Und jetzt will er nichts mehr davon wissen!«
    »Bitte …« Sneyder schien ziemlich verwirrt. »Was ist hier eigentlich los?«
    »Das würde ich Ihnen gerne erklären.« Taylor blieb freundlich. Jenna ignorierte er einfach. Und auch für Bunch war sie Luft.
    »Der Schuft hier war’s!« Die Köchin bebte vor Zorn. Und Enttäuschung.
    Justus und Peter sahen sie interessiert an. Ihnen war auf einmal klar, wieso sie gestern Abend wie ausgewechselt gewesen war. Und auf welche Weise Bunch sie ausgetrickst hatte.
    »Dann … bitte.« Sneyder nickte Taylor zu und wedelte auffordernd mit den Händen.
    »Wie mir zu Ohren gekommen ist«, fuhr Taylor fort, »sind hier Erbschaftsstreitigkeiten im Gange. Und da ich das Anwesen schon lange kaufen will, muss ich natürlich wissen, wem es gehört.« Er zog eine Mappe hervor, und die drei Jungen fuhren zusammen. Er war dieselbe Mappe, die Peter in der Blockhütte gesehen hatte. »Daher ließ ich privat Untersuchungen anstellen, die ergaben, dass mangels eines Testamentes der wahre Erbe des Schlosses – Mister Henry Campbell ist.«
    Adam starrte ihn an, Henry riss die Augen auf, Leech biss die Zähne zusammen. Und Crockett ließ den Kopf hängen.
    »Denn Adam Campbell ist in Wirklichkeit«, Taylor tat so, als bedauerte er, was er gleich sagen würde, »der Sohn von Mister Crockett. Hier drin haben Sie die Beweise.« Mit einer gönnerhaften Geste reichte er Sneyder die Mappe.
    Stille. Betroffenes, ungläubiges Schweigen. Adam machte den Eindruck, als würde er gleich ohnmächtig werden. Auch Jenna schnappte nach Luft, und Leech ballte die Fäuste.
    Die drei ??? sahen Taylor an, dann Henry. Und als ihr Blick auf Crockett fiel, dämmerte ihnen ganz langsam, wie die Dinge zusammenpassten. Zumindest manche.
    Plötzlich ein lautes, überschwängliches Lachen. Henry Campbell prustete los und konnte nicht mehr aufhören.
    »Ich krieg mich nicht mehr ein. Ein Bastard!« Er lief knallrot an vor Lachen. »Und alles gehört mir! Hahaha! Sogar die Klunker! Mein Schloss!«
    Sneyder gab Taylor die Mappe zurück. »In ein paar Jahren vielleicht«, knurrte er Henry an. »Mitkommen. Und du auch«, sagte er zu Skinny. »An dich haben wir sicher auch noch ein paar Fragen.«
    »Moment!«, rief da plötzlich Crockett. In seinem Gesicht zuckte es vor Anspannung. »Das Kästchen. Das ist meines.«
    Henry blickte dumm. »Das Kästchen? Aus der Kapelle? Blödsinn.«
    »Nein, die Juwelen habe ich gekauft. Von meinem Geld. Für Adam.« Crockett schien zunehmend verzweifelt. Und Adam verstand ohnehin nichts mehr. Sein Blick war völlig leer. Justus allerdings war hellwach. Noch ein Puzzlestück.
    »Hast du was getrunken, Edward?«, feixte Henry.
    »Nein, das ist wahr! So glaubt mir doch!«
    Sneyder sah den Mann aufmerksam an. »Können Sie das beweisen? Habe Sie eine Rechnung oder Ähnliches?«
    Crockett schüttelte traurig den Kopf. »Nein, ich habe die Sachen anonym über einen Mittelsmann erworben. Niemand sollte je erfahren, dass ich sie gekauft habe.«
    »Aber wir haben das Zeug im Schloss gefunden!«, brüllte Henry vor Vergnügen. »Und das Schloss gehört mir! Mir allein! Haha!«
    Sneyder machte eine bedauernde Geste. »Dann, Mr Crockett, kann ich leider nichts für Sie tun, fürchte ich.«
    »Aber den Schuft hier verhaften Sie doch, oder?« Jenna packte Sneyder am Ärmel und zeigte auf Bunch.
    »Tut mir leid.« Der Polizist schüttelte den Kopf. »Gegen ihn liegt nichts vor.«
    »Unverschämtheit!«, protestierte die Köchin. »Das ist ein Heiratsschwindler!«
    Während sie weiter wütend auf Bunch einschimpfte, bugsierten die Polizisten Henry, der immer noch boshaft lachte, und Skinny aus dem Raum. Für eine Sekunde trafen sich die Blicke von Bunch, Taylor und Justus. Aber der Erste Detektiv wusste, dass er gegen die Männer nichts vorbringen

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