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Grusel auf Campbell Castle

Grusel auf Campbell Castle

Titel: Grusel auf Campbell Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Kellergewölbe hinabliefen. »Der Kerker ›liegt tief unter dem Mann begraben, der Großen lehrte groß zu sein‹. Und der sieht den Harlekin.« Campbell runzelte nachdenklich die Stirn und trat in den Gang, an dessen Ende der Kerker lag. »Über dem Kerker liegt der Salon.« Sie passierten die Folterkammer. »Mann … Mann … Mann. Bilder hängen im Salon, auch von Männern.« Dunkel und drohend wartete die Tür des Kerkers auf sie. Unangenehme Erinnerungen stiegen in Bob hoch. »Und auf der Kommode steht eine Büste von Aristoteles.« Campbell war an der Kerkertür angekommen und fasste den Riegel an. »Und in der Ecke eine Skulptur von –«
    »Aristoteles!«, unterbrach ihn Justus. »Der Lehrer von Alexander dem Großen! Das könnte gemeint sein!«
    »A! Das wäre ein A«, rief Peter. »K und A.«
    Campbell ließ den Riegel wieder los. »K und A. KA.« Er deutete auf den Kerker. »Sollen wir reingehen?«
    Justus überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. »Versuchen wir’s erst über die Buchstaben. Wenn wir doch die jeweiligen Örtlichkeiten aufsuchen müssen, können wir das immer noch tun.«
    »Wie ihr meint. Ihr seid die Profis.« Campbell lächelte anerkennend. »Aristoteles also. Und der sieht den Harlekin.«
    »Das ist übrigens ein berühmtes Bild von Picasso«, erklärte Bob. »Und im Gedicht steht ja, dass ein Mann aus Iberien, ein altes Wort für die iberische Halbinsel in Europa, den Harlekin vollbracht hat. Picasso stammte aus Malaga in Spanien.«
    Campbell sah den dritten Detektiv aufmerksam an. »Das Bild hängt im Esszimmer. Also eine Reproduktion davon.«
    »Und das Esszimmer befindet sich auf der anderen Seite des Gangs vom Salon aus gesehen, nicht wahr? Wobei Aristoteles Richtung Gang blickt?« Justus lächelte wissend.
    »Ja! Woher weißt du das?«
    »Die erzbewährte Wacht. Damit könnten die Rüstungen gemeint sein, die Sie auf den Gängen stehen haben. Und da Aristoteles den Harlekin sieht, hängt der wahrscheinlich genau in Blickrichtung Ihrer Büste.«
    »Unglaublich!« Campbell war ehrlich verblüfft. »Ihr habt wirklich was drauf, das muss man euch lassen.«
    »K, A, P, wenn wir immer von den Anfangsbuchstaben ausgehen«, zählte Bob auf, und alle nickten.
    »Okay, weiter«, fuhr Peter fort, den das Rätselfieber genauso gepackt hatte wie die anderen. »Mit Vatersvater könnte Ihr Urahn gemeint sein.«
    »William McCampbell?«
    »Ja, und jetzt brauchen wir dessen Sohn.«
    »Ich glaube, der hieß –« Campbell verstummte, und auch die drei Jungen zuckten zusammen. »Habt ihr das gehört?«
    »Ja.« Peter sah sich um. »Klang wie ein … Kettenrasseln. Und ganz nah.«
    »Aus dem Kerker vielleicht?«, überlegte Justus.
    »Nein, der ist schalldicht«, widersprach Bob. Er wusste das noch ganz genau. »Aber vielleicht aus der Folterkammer.«
    »Sehen wir nach.« Campbell lief voran und winkte die anderen hinter sich her. Ein paar Augenblicke später standen sie in dem gruseligen Gewölbe.
    »Da!« Peter zeigte auf eine Kette an der Wand, die leicht hin und her schwang.
    »Seltsam.« Campbell ging hin und hielt die Kette an. Verwirrt schaute er sich um.
    »Eine Ratte vielleicht?« Bob spähte in die dunklen Ecken der Kammer.
    »Könnte sein. Womöglich.« Campbell machte ein zweifelndes Gesicht.
    Noch eine Minute lauschten sie in die Stille und beobachteten das Spiel der Schatten. Doch es blieb ruhig. Nichts tat sich mehr.
    Schließlich atmete Justus durch. »Gut. Lasst uns weitermachen. Wir waren bei dem Sohn des Vatersvaters stehen geblieben.«
    »Ja …« Ein letzter Blick Campbells, dann wandte er sich Justus zu. »Edgar, das war sein Name. Edgar McCampbell.«
    »Haben Sie von dem auch ein Bild?«, fragte Peter. »Oder eine Statue oder so?«
    »Ein alter Ölschinken von Edgar als Kind hängt im Musikzimmer«, erinnerte sich Campbell nach kurzem Überlegen.
    »›Neben Keiners Liebe‹.« Der Erste Detektiv schüttelte den Kopf. »Was immer das sein soll.«
    Campbell schloss kurz die Augen. »Soweit ich weiß, hängt da nur ein Kasten daneben, in dem sich eine Klarinette von Jimmy Noone befindet, diesem berühmtem Jazzmusiker aus den Zwanzigern. Mein Vater hat ihn vergöttert.«
    »Noone … Liebe … Keiner.« Peter kratzte sich am Kopf. »Das passt doch alles nicht. Hatte dieser William vielleicht noch einen Sohn, dessen Bild – Moment mal!« Der Zweite Detektiv riss die Augen auf. »Noone! No One! Niemand! Oder eben Keiner! Und die Klarinette war seine große Liebe! Ha, das

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