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Grusel auf Campbell Castle

Grusel auf Campbell Castle

Titel: Grusel auf Campbell Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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drin. Und wenn man von dem Platz dort hinten die Spitze fixiert und eine Linie –«
    »Achtung!«, schrie Peter und stürzte auf Bob zu. Er riss ihn zu Boden, und im nächsten Moment schlug ein großer Ziegelstein dort auf, wo Bob gerade noch gestanden hatte.
    In gleichen Augenblick ging die Tür auf, und herein kam Henry Campbell, in der Hand ein vergilbtes Blatt Papier.
    Peter und Bob lagen noch am Boden, Justus der gerade zu ihnen stürmen wollte, verharrte mitten in der Bewegung. Adam schnappte nach Luft. »Bob, alles in – Henry! Was machst du denn hier?«
    »Das wirst du gleich sehen!« Ohne auf seinen Neffen oder die drei Jungen zu achten, ging Henry auf das Loch in der Wand zu, las aus seinem Papier, murmelte etwas. Dann, bevor irgendjemand reagieren konnte, griff er in den Hohlraum und zog ein hölzernes Schmuckkästchen daraus hervor.
    »Ha!« Er öffnete es. Perlen, eine Kette, ein Diadem! Ein einziges Blinken und Glitzern! »Ich wusste es!«
    »Aber …« Adam hob zitternd den Finger. »Das ist … meins! Du hast uns … belauscht!«
    Die Geräusche in der Folterkammer, die Schritte im Treppenhaus. Hatte Campbell recht?
    Henry musterte seinen Neffen abfällig. »Deins?« Er lachte hämisch. »Oh Adam! Ich denke, alle hier drin können bezeugen, dass ich es war, der diese kleinen Kostbarkeiten gefunden hat. Nicht wahr?« Ein Lächeln wie eine Ohrfeige. »Aber wenn du willst, können wir uns gerne über den Finderlohn unterhalten. Wie wär’s?« Ohne auf die Antwort zu warten, stolzierte er Richtung Tür.
    Durch die in diesem Moment zwei weitere Personen kamen. Leech, der Gärtner. Und am Arm hatte er einen schlacksigen, jungen Mann gepackt, den er hinter sich herzog.
    Peter fiel der Unterkiefer herunter. »Ich … glaub … ich spinne. Skinny …«
    » … Norris!«, vollendete Bob, der genauso verdattert war.
    Ihr Erzfeind. Skinny Norris. Stand hier. In der Kapelle.
    »Ah, Baby Fatso, Peter der Schisser Shaw und Mr Langweilig!« Skinny grinste herablassend. »Na, scheißert ihr wieder ein bisschen klug?«
    »Ich habe ihn erwischt, wie er den Ziegelstein runtergeschmissen hat«, knurrte Leech und stieß Skinny in den Raum. Die Jungen brachten noch immer kein Wort heraus, sondern stierten Skinny wie einen Geist an.
    »Blödsinn! Ich habe mich verlaufen und bin gegen den Stein gestoßen.« Skinny zog verächtlich die Mundwinkel hoch.
    »Im Glockenturm verlaufen? Skinny, so dämlich bist doch nicht mal du!« Peter ballte unwillkürlich die Fäuste.
    »Oh, da ist aber einer –«
    »Wie auch immer«, platzte Henry dazwischen und tippte sich an die Schläfe. »Ich darf mich empfehlen!«
    »Nichts darfst du!« Eine Stimme aus dem Nirgendwo. Eine menschliche Stimme, und doch – unwirklich, leblos. Geisterhaft. Als käme sie aus einer Gruft.
    Die Stimme Samuel Campbells!

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    »Was, zum Teufel!« Henry blickte sich erschrocken um. Auch die anderen zuckten zusammen. Woher kam diese Stimme?
    »Henry! Gib Adam das Kästchen! Es ist mein Vermächtnis!«
    »Unsinn!« Henry lächelte schwammig. »Ich hab das Zeug gefunden. Mithilfe dieses Briefes hier von … äh … Samuel.« Er wedelte mit dem Blatt Papier in seiner Hand.
    »Du lügst!«, donnerte die Stimme.
    Henry sah sich listig um. »Wie auch immer.« Dann rannte er zur Tür.
    »Warte!« Skinny schubste Leech zur Seite und sprintete ebenfalls nach draußen. »Ich komme mit!«
    »Nein!« Bob hastete hinter dem Altar hervor. Campbell hatte den Schlüssel außen stecken lassen!
    Der Schlüssel! schoss es auch Justus durch den Kopf.
    Aber es war zu spät. Skinny schlug hinter sich die Tür zu, und dann drehte sich gut hörbar der Schlüssel im Schloss.
    »Mist!« Peter hämmerte gegen die Tür. »Was soll das? Wo wollen die hin?«
    »Henry wird das Zeug verstecken wollen.« Justus sah sich fieberhaft um. »Und Skinny macht sich vom Acker.«
    »Kann einer von euch klettern?« Leech. Auf einmal wirkte er viel versöhnlicher.
    »J…ja, ich«, antwortete Peter. Überrascht blickte er den vormals so missmutigen Gärtner an.
    Leech deutete zum Glockenturm hinauf. »Da oben geht’s raus. Wenn du das schaffst, kannst du uns rauslassen.«
    Peter nickte grimmig. »Kein Problem.« Kurz inspizierte er die Wand, dann kletterte er mit Bobs und Justus’ Hilfe flink wie ein Affe den engen Turm hinauf, Hände und Füße immer gegen die einander gegenüberliegenden Wände gestützt. Zwei Minuten später öffnete er die Tür von außen. »Los, schnappen wir uns

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