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Grusel auf Campbell Castle

Grusel auf Campbell Castle

Titel: Grusel auf Campbell Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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ist es doch!«
    Alle sahen ihn überrascht an, und Justus schürzte anerkennend die Lippen. »Tolle Leistung, Zweiter, tolle Leistung.«
    Peter grinste stolz. »No One! Ha!«
    »KAPE, da sind wir jetzt«, sagte Campbell und sah auf die Tafeln. »Jetzt müssen wir wissen, wer dieser David sein soll.«
    Justus nickte. »Der Mühen aufwandte, wofür aber Edgar nur Spott und Hiebe bekam.«
    »Ja.«
    »Hm.«
    »Spott und Hiebe.«
    »Mühen.«
    Alle versanken in angestrengtes Grübeln. Ab und zu machte einer einen Ansatz, etwas zu sagen, ließ es aber dann wieder. Peter setzte sich schließlich auf die Streckbank, und Justus begann, auf und ab zu gehen. Doch keinem fiel etwas ein. Sie steckten fest.
    »Edgar der Hässliche«, sagte Campbell auf einmal in die Stille hinein.
    »Was?« Peter hob den Kopf.
    »Und ich glaube, mein Vater hat mir mal eine Geschichte erzählt, dass Edgar so hässlich war, dass er um nichts in der Welt porträtiert werden wollte. Für das Bild oben prügelte ihn William daher angeblich immer vor den Maler. Edgar der Hässliche.«
    Justus blieb stehen. »Hieß der Maler David mit Vornamen?«
    Campbell sah ihn konzentriert an. »Ja, David Lloyd.«
    »Lloyd. LL.« Justus lächelte versonnen, und nacheinander fielen alle in dieses Lächeln mit ein. »Damit dürfte klar sein, wohin wir müssen!«

Ein alter Bekannter
    »Dann meint der letzte Buchstabe die eiserne Jungfrau, nicht wahr?« Campbell hastete die Treppe hinauf und blickte sich über die Schulter nach Justus um.
    »Das sehe ich auch so. Die nimmt das Leben auf äußerst grausame Weise zu sich.«
    »Leben, das in der Kapelle geweiht wird«, rief Bob hinauf.
    »Und die Kapelle liegt der Folterkammer wirklich genau gegenüber?« Peter nahm immer zwei Stufen auf einmal.
    »Ja.« Campbell trat in die Eingangshalle. »Unsere Kapelle befindet sich auf der anderen Seite des Schlosses im obersten Stock. Darüber liegt nur noch der kleine Glockenturm.«
    »K-A-P-E-L-L-E, wenn wir von Lloyd beide L verwenden, Kapelle.« Justus atmete kurz durch. »Dann ist jetzt die vierte und letzte Tugend gefragt, die Mäßigung.«
    Campbell führte sie die Treppen hinauf. In Gedanken vertieft, liefen die Jungen hinter ihm her.
    Mäßigung. Was mochte nur hinter dieser Aufgabe stehen? Und überhaupt. Ganz allmählich verdichtete sich in den Jungen ein Gefühl, das bisher eher als vage Ahnung in ihnen geschlummert hatte. Was war das eigentlich für eine seltsame Suche, auf der sie sich hier befanden?
    »Leute.« Bob stieg die Treppe zum ersten Stock hinauf. »Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber irgendwie finde ich das mehr und mehr komisch. Ich meine, das Ganze ist doch … ich weiß nicht, wie ich es sagen soll … unlogisch.«
    Justus blieb stehen und drehte sich um. »Ich weiß, was du meinst. Und Sie haben das ja schon ein paarmal angesprochen.« Er sah zu Campbell hinauf.
    »Was denn? Wovon redet ihr?«
    »Wir lösen hier ein Rätsel, das Ihnen zu dem Vermächtnis Ihres Vaters verhelfen soll.« Justus ging weiter. »Und selbst, wenn wir mal außen vor lassen, wie wir zu diesem Vermächtnis gekommen sind – das Rätsel allein ist schon merkwürdig.«
    »Ich kann euch nicht so ganz folgen.« Campbell wartete an der Ecke zur nächsten Treppe.
    »Ihr habt recht.« Auch Peter fiel das jetzt auf. Er kratzte sich am Kopf. »Irgendwie … passt das nicht.«
    Justus blieb vor Campbell stehen. »Verzeihen Sie, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum Ihr Vater das inszeniert hat. Einerseits wollte er Ihnen eine letzte Aufgabe stellen, aber andererseits war das alles bisher nicht wirklich kompliziert. Und das mit den vier Tugenden wirkt auch ein bisschen … aufgesetzt. Wissen Sie, was ich meine?«
    Campbell nickte. »Das ist es ja, was mir schon die ganze Zeit seltsam vorkommt. Zumal es Vater gar nicht ähnlich sieht.«
    »Merkwürdig.« Justus schüttelte den Kopf. »Na ja, bringen wir’s zu Ende. Mal sehen, wohin es uns führt.«
    Schweigend liefen sie die restlichen Stufen hinauf. Als Peter allerdings als Letzter am obersten Treppenabsatz angekommen war, drehte er sich erschrocken um. Für einen Moment hatte er das Gefühl gehabt, dass da noch jemand hinter ihnen war. Er hatte Schritte gehört. Dachte er. Doch da war niemand.
    »Zweiter, wo bleibst du denn?«, rief ihm Bob zu. Er stand mit den anderen schon vor der Holztür, die in die Kapelle führte.
    »Komme schon.« Seltsam. Peter zuckte die Achseln und schloss zu den anderen auf.
    Die Kapelle, die Campbell

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