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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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jetzt geht’s ihm besser? Keine Anzeichen mehr, was?«
    »Ich stelle keine Fragen. Ich öffne nur den Koffer und tue, was Johnny auf seinen Zettel geschrieben hat.«
    »Zumindest haben Sie es aus Liebe getan. Aus der Güte Ihres Herzens. Ich denke, das wird zählen, wenn Sie Ihr Urteil empfangen.«
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte der Bestatter mit müder Stimme. »Ich denke, wir müssen uns alle für unsere Sünden verantworten.«
    Ein entfernter Cousin kam zu ihnen, zu erkennen an dem besonderen Ridgehorn-Kinn, das wie eine Wucherung an einem Apfelbaum aussah. Er war mittleren Alters, roch nach billigem Whiskey und hatte feuchte Augen. »Sie können stolz auf sich sein, Mr. Clawson. Jacob sieht aus wie in der Blüte seiner Jugend.«
    Barnaby lächelte leicht, ohne eine seiner Falten zu bewegen. »Vielen Dank, Sir. Ein schmerzlicher Verlust, aber immerhin kann ich den Abschied erleichtern.«
    Der Mann schniefte und ging weiter, leicht schwankend.
    Barnaby sprach wieder mit leiser Stimme. »Wir sind alle Maden. Wir alle nähren uns von der Trauer. Und dann gehen wir nach Hause und sind froh, dass nicht wir es sind, die den Geist aufgegeben haben.«
    »Was ist, wenn man ihn nicht aufgibt?«, fragte Roby und dachte dabei an Johnny Divines starrköpfige Überzeugung, dass er noch am Leben sei.
    »Ich würde die Hitze der Hölle der kalten Gleichgültigkeit der Erde vorziehen. Wir beide wissen, dass die Seelen weiterziehen, und wir glauben fester daran als jeder Kirchgänger. Wir haben es mit unseren eigenen Augen gesehen und das macht uns zu etwas Besonderem.«
    »Wahrscheinlich ist es eine Art heilige Pflicht, wenn man es so betrachtet.« Er blickte Marlene an, schaute auf den entblößten Saum ihres BHs und das weiche, weiße Fleisch darüber. Harold war angekommen und begrüßte gerade die Witwe, ihre zarten Hände in seine großen nehmend. Schwarze Schmiere war in den Furchen seiner Hände zu sehen, und sein Haar wirkte wie mit Motoröl zurückgegelt.
    Barnaby legte eine Hand auf Robys Schulter. »Es ist das Mindeste, das Sie für den armen alten Jacob tun können.«
    Roby nickte. »Ja, vermutlich haben Sie recht.« Nach einer Pause fügte er hinzu: »Ist Glenn Isenhour angekommen?«
    »Sie haben ihn heute Morgen abgeliefert. Keine Sorge. Er wird auch an die Reihe kommen. Er hat es verdient.«
    »Und der Koffer?«
    »Sie müssen nicht zu viel über meine Rolle wissen. Und ich will nichts von Ihrer wissen.«
    Roby fühlte, dass Barnaby ihm etwas in die Hand drückte. Er nahm es, warf einen Blick darauf und ließ es in seiner Tasche verschwinden.
    »Hier ist noch was «, sagte Barnaby. »Ich hebe immer etwas für Notfälle auf.«
    Beverly Parsons war nun an der Reihe und umarmte die Witwe und die Mädchen. Sie drückte Alfred besonders fest und Roby hätte schwören mögen, dass sie echte Tränen auf ihren Wangen hatte. Beverly ließ Cindy bei Alfred zurück, damit sie ihn trösten konnte, und ging dann zu Roby und Barnaby.
    »Haben Sie den Kuchen für Isenhour schon im Backofen?«, fragte Roby sie.
    Sie blickte den Bestatter an, dann Roby. »Über solche Dinge spricht man nicht.«
    »Jacobs Kuchen war der beste seit langem. Sie haben sich wirklich selbst übertroffen.«
    »Ich tue, was ich zu tun habe, und Sie kümmern sich besser um Ihre eigenen Angelegenheiten.«
    »Cindy sieht sehr gesund aus. Sie hat ihr Gewicht zurückgewonnen.«
    Barnaby entschuldigte sich und sagte, dass er etwas mit der Witwe zu besprechen habe.
    »Ich will nicht mehr darüber reden«, sagte Beverly Parsons.
    »Mich würde nur eines interessieren. Wenn Cindy das Bestattungsinstitut verließe, über die Straße ginge und von einem Lastwagen erfasst würde, wären Sie dann immer noch Johnny Divine verpflichtet? Oder wären Sie dann quitt?«
    »Hören Sie auf, davon zu sprechen. Jemand könnte Sie hören.«
    »Oh, Sie meinen Johnny? Der weiß es schon, gnä’ Frau. Er weiß es sicher.«
    »Seien Sie still!« Sie hielt sich die Hände an die Ohren. »Nichts hören, nichts hören, nichts hören.«
    Roby beugte sich zu ihr, bis sein Mund neben ihrem Ohr war. »Wenn Cindy sterben würde, müssten Sie dann ihren Kuchen backen?«
    Sie duckte sich von ihm weg und eilte wieder zu den Ridgehorns. Roby folgte ihr mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
    »Vielen Dank für den Kuchen«, sagte Anna Beth zu Beverly. »Alle sind so nett zu uns. Daddy wäre glücklich, wenn er wüsste, wie sehr Sie alle mithelfen.«
    »Er war ein guter Mensch«, antwortete

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