GU Die Familienschatzkiste
von der Decke zu drücken. Die eigentliche Kunst ist es, zwar zu kämpfen, aber trotzdem die Hochachtung und den vorsichtigen Umgang miteinander nicht zu verlieren. Denn niemand soll sich dabei verletzen.
Christi Himmelfahrt
40 Tage nach Ostern, also nachdem Jesus den Aposteln erschienen ist, kehrt er in den Himmel zurück und nimmt Platz neben Gott. In manchen Orten wird dann eine Prozession abgehalten. Was ist das eigentlich – eine Prozession? Das Wort Prozession kommt aus dem Lateinischen von »processio« – voranschreiten. Die Prozession ist ein religiöses Ritual. Viele Menschen gehen zu Fuß gemeinsam einen Weg. Oft wird gesungen.
An Himmelfahrt wird in einigen Regionen eine Statue von Jesus durch das Heiliggeistloch in der Kirche gezogen. Das Heiliggeistloch oder auch Pfingstloch ist eine Öffnung in der Decke des Langhauses einer Kirche.
Vatertag
Der Vatertag wird an Christi Himmelfahrt gefeiert. Dieser Tag wird auch als Männer- oder Herrentag bezeichnet.
Im Gegensatz zum Muttertag, an dem man etwas mit der Familie unternimmt, ziehen die Väter meist unter sich durch die Gegend. Bekannt ist auch die sogenannte Herrenpartie: Die Väter machen eine gemeinsame Wanderung oder eine Fahrt, bei der meist Alkohol getrunken wird.
Aber wie man den Vatertag letztlich feiert, bleibt jedem selbst überlassen. Und nichts spricht gegen einen Familien-Vatertagsausflug, bei dem der Vater Bestimmer sein darf.
Pfingsten
50 Tage nach Ostern wird das Pfingstfest gefeiert. In der Sprache der alten Griechen hieß der fünfzigste Tag »pentekoste« – so ist das Wort Pfingsten entstanden. Das Pfingstfest war vor fast 2000 Jahren der Anfang der christlichen Kirche. Es wird erzählt, dass der heilige Geist an diesem Tag zu den Jüngern herabkam und ihnen die Angst nahm. Alle gingen hinaus und erzählten von Jesus und predigten von Gott. Gleichzeitig ist das Pfingstfest auch das Ende der Osterzeit.
Früher wurden zu Pfingsten Pfingstochsen mit Blumen geschmückt durch das Dorf getrieben. Dieser Brauch hat sich nur noch in einigen wenigen Gegenden gehalten. Dafür nennt man aber denjenigen, der an diesem Tag zuletzt aus den Federn kommt, Pfingstochse. Im Schwarzwald werden Spätaufsteher auch als Pfingstdreck oder Pfingstlümmel bezeichnet. (Das ist in Bayern an Palmsonntag der Palmesel.)
Und in Westfalen wurden die menschlichen Pfingstochsen sogar mit einer Schubkarre durch das Dorf gefahren – höchstwahrscheinlich noch in ihren Schlafanzügen.
Auch an diesen Feiertagen gibt es wie an Ostern Pfingstfeuer und Pfingstkerzen. Und das Wasser soll an Pfingsten besonders segensreich sein.
Heischen mit der Pfingstbraut
Das ist ein Brauch aus Westfalen. Bitten oder Betteln hieß früher »heischen« und war an Feiertagen üblich bei Kindern und Armen. An Pfingsten gab es einen sogenannten Heischeumzug. Dessen Mittelpunkt war die Pfingstbraut, die »Pingstebrut«: ein kleines Mädchen, das mit einem weißen Kleid und geschmückt mit Bändern und Schleifen von Haus zu Haus ging. Das Mädchen wurde von einem Jungen, dem Bräutigam, begleitet. Beide gingen unter einem Blumenbogen, den zwei Kinder trugen. So zogen die Kinder in die Küchen der Häuser ein und sangen. Dann wurde die Küche mit Blumen bestreut. Die essbaren Gaben, die die Kinder auf diese Weise bekamen, wurden später gemeinsam verspeist.
Pfingstringelstechen
Es gibt auch einige traditionelle Spiele, zum Beispiel das Pfingstringelstechen.
Früher war es ein Reiterspiel. Man galoppierte auf einem Pferd mit einer Lanze heran und versuchte, einen kleinen Ring aufzuspießen. Aber wer kann schon heute noch mit einer Lanze in der Hand auf einem Pferd galoppieren? Trotzdem könnt ihr einen kleinen Ring an einen Baum hängen und versuchen, mit einem Stock hindurchzustechen. Vielleicht könnt ihr euch aber auch aus einem Leiterwagen ein Pferd basteln mit einem Pferdekopf aus Pappmaschee. Einer zieht das Pferd in Richtung Ring, der andere spießt diesen auf oder versucht es zumindest. Auch Papas Rücken ist ein guter Pferdeersatz. Und vielleicht kann das Papapferd sogar die Mama tragen.
Ein Gedicht für Papa
Leider gibt es kein Vatertagsgedicht. Bis jetzt:
Lieber Papa,
Heut zu deinem Vatertag
Sag ich dir, dass ich dich mag.
Von hier zum Mond bis zu dem Stern
So hab ich meinen Papi gern!
Noch mehr freut sich euer Vater sicher, wenn ihr ihm etwas ganz eigenes, nur für ihn dichtet.
Sommer
Schlafen unter einem leichten Laken, in null Komma nichts angezogen – man
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