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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Spiegel. Neben ihm, der vom perfekt rasierten Schädel bis zu seinen Achtundvierziger-Schuhen ein Prachtexemplar von einem Mann war, wirkte sie wie eine Zwergin. »Die erste ist – «
    »Ich will genau das machen, was Sie auch machen«, sagte sie und begegnete seinem Blick im Spiegel.
    Er grinste. »Ich mache alles, einschließlich vierzehn Stunden Modern Dance pro Woche. Wollen Sie wirklich so weit gehen?«
    Fasziniert drehte sie sich um. »Früher habe ich Ballett gemacht, aber es hat mich zu Tode gelangweilt.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Ich habe den schwarzen Gurt in Shaolin Kung-Fu. Das würde Ihnen gefallen.«
    Vivi stieß einen Pfiff aus. »Mann. Ich bin beeindruckt.« Sie rief sich den Grund ihres Besuchs ins Gedächtnis. »Also, erzählen Sie mal von Ihren Mitgliedern. Wen trainieren Sie denn heute? Mir scheint, sonntags ist nicht so viel los.«
    »Ich habe ein paar Kunden, die darauf bestehen, am Sonntag zu trainieren, und ehrlich gesagt, für das, was wir ihnen in Rechnung stellen, können sie kommen, wann immer sie wollen.« Er legte ihr eine autoritäre Hand auf die Schulter und brachte sie allein mit der Kraft seines Daumens dazu, sich umzudrehen. »Wie gesagt – «
    Hinter ihnen öffnete sich die Tür zum Trainingsraum, aber im Spiegel konnte Vivi nicht sehen, wer es war.
    »Hey, Jagger, habe ich meine Trainingshandschuhe hier liegen lassen?«, fragte eine Frau.
    »Ich habe sie nicht gesehen, Ms Sly.«
    Bingo. Vivi trat vom Spiegel zurück, um einen Blick auf sie zu werfen. »Oh, hallo.«
    Die Frau hatte sich gerade wieder zurückziehen wollen, zögerte nun aber. Sie hatte sich eine Baseballmütze so tief ins Gesicht gezogen, dass Vivi nichts sehen konnte als eine große verspiegelte Sonnenbrille, hohe Wangenknochen und einen breiten, glänzenden Mund. »Hallo.«
    Verdammt, sie wollte gehen. »Sind Sie eine Kundin von Jagger?« Vivi ging auf die Tür zu. »Ich würde gerne mit Ihnen über das Programm sprechen.«
    Taylor zeigte nur mit einem manikürten Finger auf Jagger. »Er ist Ihr Mann. Mehr brauchen Sie nicht zu wissen, wenn Sie einen Trainer suchen.«
    »Wie lange trainieren Sie denn schon mit ihm?« Vivi trat näher auf sie zu und setzte ihr freundlichstes Lächeln auf. »Ich würde gerne mit einer langjährigen Kundin reden, um eine Referenz zu erhalten. Kann ich Sie kurz unter vier Augen sprechen?«
    Ganz langsam schob Taylor die Sonnenbrille die Nase hinunter, und blaugrüne Augen, umrahmt von dunklen Wimpern und aufregenden dunklen Brauen, kamen zum Vorschein. Augen, die in den Siebzigern, als Zeitschriften wie Glamour und Cosmopolitan ihre Seiten mit Taylor Slys Gesicht geschmückt hatten, sehr viel Mascara verkauft hatten. Heute wiesen sie ein paar Krähenfüße auf, waren aber nach wie vor umwerfend.
    »Es ist kein guter Zeitpunkt, Miss … «
    »Angelino. Wann wäre denn ein guter Zeitpunkt?«
    Wieder musterten die Augen sie, wanderten aufmerksam und prüfend über Vivis Gesicht. »Nicht jetzt.« Sie zog sich zurück und ließ die Tür zufallen.
    Sofort griff Vivi nach der Türklinke, aber eine riesenhafte schwarze Hand schloss sich um ihre. Und zwar fest.
    »Sie hat gesagt, es ist kein guter Zeitpunkt.«
    Sie wand sich aus seinem Griff. »Ich würde wirklich gern mit einem Ihrer Mitglieder sprechen, und wo sie gerade hier ist – «
    »Ich kann Ihnen eine Liste mit Referenzen geben«, sagte er und führte sie zum Spiegel zurück »Lassen Sie diese Frau in Ruhe.«
    Vivi fluchte im Geiste, als die Gelegenheit ungenutzt verstrich. Während Jagger weiter über die vier Disziplinen des Einzeltrainings redete, überlegte sie, welche Möglichkeiten sie noch hatte, an Taylor Sly heranzukommen. Sie waren spärlich gesät bis nicht vorhanden – vielleicht, wenn sie auf die übliche Art vorging und nach einem Termin oder Vorstellungsgespräch fragte.
    Vivi hasste die übliche Art.
    Als Jagger seine Führung durch den Kraftraum beendet hatte, konnte Vivi es kaum noch erwarten, das Studio zu verlassen. Sie wollte sich mit ihrer Cousine Nicki treffen und nach Sudbury fahren. Nicht auszudenken, wie sehr Zach die arme Sam inzwischen gequält hatte.
    »Danke, Jagger«, sagte sie und wies auf die Glastüren zur Eingangshalle. »Den Wellness-Bereich werde ich mir sparen. Ich glaube, dieser Laden liegt doch nicht in meiner Preisklasse.«
    Er sah sie lange und neugierig an und folgte ihr nach draußen. »Warum sind Sie dann überhaupt gekommen?«
    Sie mochte ihn wirklich. Nicht nur, dass er die

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