Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)
hinunter, und für den Augenblick eines Herzschlags trafen sich ihre Blicke. Er schloss die Augen und stieß abermals zu, noch mal und noch mal versank er tief in Devyns lockender Weiblichkeit, schaukelte beider Lust in ekstatische Höhen.
Er biss die Zähne aufeinander, die Sehnen in seinem Hals spannten sich an, und er kämpfte mit seiner Beherrschung. Das war’s. Er würde gleich …
Mit einem kehligen Stöhnen glitt er hastig aus ihr heraus. »Ich kann nicht«, keuchte er und presste seine Erektion an sie. Rieb sich an ihrer warmen Haut, bis er mit einem tiefen, wollüstigen Ächzen auf ihren Bauch ejakulierte.
Alles um sie herum war spontan ausgeblendet. Devyn hörte das monotone Rauschen der Dusche und Marcs aufgewühlten Atem. Sie spürte, wie sein Herz hämmerte, und ihr blieb ein Schluchzen in der Kehle stecken.
»Devyn.« Er zwang sie, ihn anzusehen. »Es tut mir leid, aber ich kann so … kein Baby machen.«
Von wegen, er konnte ihr kein Baby machen. So sah die Sache aus. Die Erkenntnis war wie ein Stich ins Herz, so heftig, dass es ihr sekundenlang den Atem abschnürte. Sie war wie paralysiert.
Als er sich ein bisschen erholt hatte, kniete er sich vor Devyn, hielt sein Gesicht unter die Dusche und ließ den heißen Wasserstrahl über Wangen und Schultern prasseln. Sie strich über ihren Bauch, auf dem noch die Tropfen seines Spermas klebten, bis sie sanft weggespült wurden. Das Wasser perlte in kleinen Rinnsalen von Marcs Haut, über seinen Bizeps, seine seitlich herunterhängenden Arme, seinen Brustkorb, der sich rhythmisch hob und senkte.
Unversehens stand er auf und hielt ihr eine Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Sie schüttelte den Kopf.
»Lass mich allein«, flüsterte sie, und ihr versagte die Stimme vor Beschämung, das Gefühl ging so tief, dass sie es bitter auf der Zunge schmecken konnte. »Bitte. Lass mich einfach allein.«
Er nickte stumm und schloss die Glastür hinter sich, mit einem Klicken, das endgültig klang. Devyn blieb unter dem Strahl der Dusche liegen, bis das Wasser eiskalt wurde, eiskalt wie die Temperatur ihres Herzens.
Wenn Zach Angelino sauer wurde, war mit ihm nicht gut Kirschen essen.
»Was zum Geier hast du vor, Vivi, willst du uns das Geschäft ruinieren? Ganz zu schweigen davon, dass diese Informationen entscheidend für Marcs Fall sind. Finn MacCauley hat Sharon Greenberg angeheuert, um für diesen Baird zu arbeiten?«
Die Tatsachen lagen vor ihnen auf dem Tisch, in der Handschrift des gesuchten Schwerverbrechers.
»Ich will uns nicht das Geschäft ruinieren, Zach«, sagte sie. »Ganz im Gegenteil. Hey, guck mal, da steht eine Telefonnummer direkt neben seinem Namen. Eine 617er Vorwahl, das ist hier in Boston.«
»Hast du da etwa schon angerufen?«, wollte Zach wissen.
»Nein«, erwiderte sie. »Ich bin schließlich keine kleine Dumme. Die Anrufe könnten angezapft oder zurückverfolgt und abgehört werden. Ich weiß echt nicht, was ich tun soll. Ich habe bestimmt zehnmal versucht, Marc anzurufen, aber er geht nicht dran. Weißt du zufällig noch einen anderen Weg?«
Zach blickte von dem zusammengesetzten Brieffragment zu Vivi hoch. »Der einzige Weg, der mir einfällt, führt in die Stadt zum One Center Plaza.«
Bingo, schnurstracks zum Bostoner FBI -Büro. »Ich wusste, dass du das sagst.«
»Warum hast du es dann nicht gemacht?«, fragte Zach schroff. »Hör auf, die Kopfgeldjägerin zu spielen. Das ist nicht unser Job.«
»Das tu ich nicht«, stritt sie ab. »Ich unternehme lediglich Nachforschungen zu diesem Brief und mach mir so meine Gedanken. Bloß mal angenommen, dieser Brief führt uns zu einem der meistgesuchten Verbrecher Amerikas.« Sie machte eine wirkungsvolle Kunstpause. »Kannst du dir vorstellen, was das für die Guardian Angelinos bedeuten würde?«
Er war eindeutig anderer Meinung. »Das könnten entscheidende Beweismittel sein, und wenn wir sie zurückhalten, könnte das für unsere Firma äußerst brisant werden.« Er stand auf und schob ihr den Brief wieder hin. »Beweg deinen Hintern rüber in Langs Büro und gib ihm den. Das bringt uns mehr Aufträge, und ehrlich gesagt will ich lieber zahlende Kunden als Ruhm und Ehre. Dafür kann ich mir nämlich wenig kaufen.«
»Ich will hochkarätige Kunden, die zahlen nämlich mehr«, konterte sie. »Wie sollen wir denn sonst wachsen und expandieren?«
»Eins nach dem anderen«, erklärte er bestimmt. »Vivi, keine Diskussionen mehr. Tu das Richtige.«
»Genau das ist ja das Problem –
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