Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
verwandelte sich in Dunkelheit, ein leichter Nieselregen erschwerte es Marc zusätzlich, sie unter den Passanten ausfindig zu machen.
    Der Duft von Fish and Chips wehte von einem Straßenverkäufer zu ihm herüber, der Imbissstand und die davor wartenden Kunden versperrten Marc die Sicht. Er duckte sich nach links, trat vom Bordstein auf die Straße und startete durch, bahnte sich einen Weg durch die Menschenmenge, blieb stehen, als er eine Frau mit einer ähnlichen Haarfarbe und einer dunklen Jacke sah, und hechtete weiter, da ihm die Zeit davonlief, und damit jede Chance, sie zu finden.
    Als er kurz davor war, aufzugeben und zurückzugehen, sah er karamellfarbenes Haar über einer dunkelblauen Jacke aufblitzen und ein paar Blocks weiter in einem Hauseingang verschwinden.
    Ein Glück – er hatte sie gefunden.

7
    Devyn kämpfte sich durch die Gruppe von Rauchern draußen vor dem Eingang des Pubs, und der Zigarettenqualm nahm ihr den Atem. Drinnen war es schummrig dunkel und so rappelvoll, wie sie heimlich gehofft hatte. Die Gäste standen dicht gedrängt um die Theke, im Fernsehen lief ein Fußballspiel, das alles wurde von den wummernden Beats kreischender Rockmusik untermalt. Perfekt.
    Auf dem Weg nach hinten zu den Tischen blieben ihre Sneakers dauernd an den eingetrockneten Bierpfützen auf dem Boden kleben, ein paar betrunkene Gäste musterten Devyn mit glasig neugierigen Blicken. Sie suchte sich eine strategisch geschickt platzierte Sitznische, von wo aus sie die Tür im Auge behalten konnte, und sank völlig aufgelöst und außer Atem auf die Polsterbank.
    Vielleicht hatte ihr Bauchgefühl richtig getippt, als es vorhin an ihrer Zimmertür geklopft hatte. Vielleicht war der Mann hinter der Maske Marc gewesen, um ihr Angst einzujagen, damit sie sich in sein Hotelzimmer flüchtete?, grübelte sie fieberhaft. Nein, das ergab keinen Sinn. Trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los, dass Marc sie irgendwie überfahren hatte, dass er nicht mit offenen Karten spielte.
    Wie hatte er es geschafft, seine Suche so schnell auf die richtige Sharon einzugrenzen? War es wirklich Zufall … oder was?
    Sie wünschte, sie könnte ihm glauben, ihm vertrauen, sich bedingungslos auf ihn verlassen. Aber diesbezüglich hatte sie grottenschlechte Erfahrungen gesammelt, seit … na ja, seit dem Tag ihrer Geburt, als ihre Mom, die Devyn doch eigentlich hätte lieben sollen, beschloss, sie abzugeben wie ein wertloses Möbelstück.
    Wenn das in ihrem Zimmer nicht Marc gewesen war, wer dann? Wer hatte dreist an ihre Tür geklopft, sie brutal bedroht und halb zu Tode erschreckt? Und warum?
    Grundgütiger, es war eine Ironie des Schicksals, dass sie Marc jetzt mehr brauchte denn je. Und wie bitte schön sollte das funktionieren? Sie hatte ihn heute erst kennengelernt, durch Zufall. War es überhaupt ein Zufall gewesen?
    Sie legte den Kopf in den Nacken, schloss für einen Moment die Augen und rief sich die Szene ins Gedächtnis zurück, wie sie mit ihm zusammengeprallt war, völlig unerwartet und ungeplant.
    Eine Hand legte sich von hinten auf ihre Schulter, ließ Devyn hochfahren und herumwirbeln. Sie rechnete mit Marc, doch ein anderer Mann baute sich vor ihr auf. Irisch heller Teint, älter als Marc, eindeutig jemand von hier.
    »Was kriegst’n, Mädchen?«
    Sie schüttelte seine Hand ab, völlig leer im Kopf.
    »’n Pint?«, bohrte er weiter.
    »Ja, super, danke.« Die Tür schwang auf, sie blickte an der Bedienung vorbei, und ihre Augen weiteten sich, als Marc Rossi in die Kneipe drängte und den Raum gezielt mit den Augen absuchte.
    Der Kellner warf einen Blick über seine Schulter und machte automatisch einen Schritt zur Seite, stellte sich gleichsam schützend vor die junge Frau. »Rennst du vor dem weg?«
    Sie blickte hoch und nickte. »Ja.«
    Er zeigte hinter sie. »Da gibt’s ’ne Hintertür. Ich geb dir Deckung.«
    Sie brauchte keine Sekunde, um das Gesagte zu reflektieren, dann schoss sie hoch, murmelte ein Dankeschön und verschwand hinter der Nische in einem schlecht beleuchteten Gang. Sie brauchte auf jeden Fall mehr Zeit, um Abstand zu gewinnen, seufzte Devyn. Marc hingegen würde bestimmt nicht lockerlassen und sie mit Fragen und Vorschlägen bombardieren.
    Was schwebte ihm da so vor?
    Von dem Flur hinter der Kneipe gingen zwei Türen ab. Es stank nach abgestandenem Bier und Urin. Ganz am Ende war der Ausgang nach draußen. Sie entriegelte eine Tür und trat in eine schmale Gasse, gewahrte in der Dunkelheit schäbige

Weitere Kostenlose Bücher