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Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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er war weg.
    Sie rappelte sich mit wackligen Knien auf, und seine Drohung hallte in ihren Ohren nach.
    Verschwinde, oder es wird dir noch leidtun.
    Wovon redete er? Und wer war dieser Kerl? Endlich drehte sie sich um, von der Angst getrieben, dass er noch da sein könnte. Doch sie war allein.
    Nein, nicht wirklich. Sie musste das nicht allein durchstehen. Nicht mehr.
    Sie schob den Riegel vor und packte entschlossen ihre Koffer.
    Es würde ihn zweifellos ein bisschen was kosten, tippte Marc, zumal der rotgesichtige Portier, der griesgrämig hinter der Rezeption herumlungerte, bestimmt an die siebzig war. Ein kleines Bakschisch brachte den Alten hundertprozentig auf Trab.
    »Eventuell kann ich Ihnen helfen«, meinte der Angestellte gedehnt, während er mit der Leichtigkeit eines Magiers Marcs 20-Pfund-Note verschwinden ließ. »Aber wenn ich erwischt werde, werde ich abstreiten, Ihnen je begegnet zu sein.«
    Das passte Marc hervorragend in den Kram. »Abgemacht. Ich brauche höchstens zehn Minuten in Ihrem Gepäckaufbewahrungsraum.« Lang genug, um den Nachnamen dieser Sharon herauszufinden, denn der Vorname war Devyn vorhin im Auto herausgerutscht.
    Der Portier runzelte die Stirn. »Wissen Sie, vor zehn, zwölf Jahren wären Sie direkt verhaftet worden, wenn Sie mich um so was bloß gebeten hätten.«
    Ohne Zweifel konnte dieser Mann sich noch sehr gut an die damaligen Unruhen erinnern.
    »Die Zeiten haben sich geändert.«
    »Das schon.« Er zuckte missfällig die Schultern. »Aber wehe, Sie platzieren ’ne Bombe in meiner Kofferkammer, Bürschchen.«
    »Mach ich nicht, keine Sorge. Ich suche ein paar Taschen, die jemand hiergelassen hat. Einer Freundin von mir wurde heute Morgen vom diensthabenden Portier gesagt, dass die Taschen da sind, und wenn Sie mich direkt zu dem fraglichen Gepäck bringen können, ist das in Nullkommanichts erledigt.«
    Der Angesprochene schüttelte den Kopf. »Ohne den Schein kann ich Ihnen die nicht aushändigen. Bedaure.«
    »Das ist mir klar, aber ich kann doch sicher einen Blick darauf werfen? Nur um sicherzugehen, dass sie da sind? Sie können ja mitkommen.«
    Der Alte warf einen Blick durch die Eingangshalle, in der es momentan ruhig war, dann wandte er sich wieder an Marc. »Ich weiß nicht, mein Junge. So was ist hier nicht üblich.«
    Marc zog die Hand aus der Tasche, und diesmal schob er einen 50-Pfund-Schein über den Tresen. »Es ist wichtig. Begleiten Sie mich ruhig, wenn Sie sich dann besser fühlen.«
    Während der Angestellte nach dem Geldschein griff, näherten sich zwei andere Gäste der Rezeption. »Einen Moment«, sagte er zu Marc. »Lassen Sie mich das zuerst erledigen.«
    Marc trat beiseite und wartete, bis der Mann die anderen Gäste abgefertigt hatte, die sich nach einem guten Restaurant in der Stadt erkundigten. Als sie gegangen waren, winkte der Portier Marc zu sich.
    »Wir können«, sagte er kryptisch und deutete mit dem Kopf auf die Tür hinter ihm. »Aber beeilen Sie sich.«
    Der Lagerbereich war kleiner als zwanzig Quadratmeter und vollgestopft mit Taschen, Koffern und ein paar Paketen, die darauf warteten, abgeholt zu werden.
    »Wie lautet der Name?«, fragte der Rezeptionist.
    »Sharon.«
    Er erhielt einen spöttischen Blick als Antwort. »Den Nachnamen, bitte?«
    Marc schüttelte den Kopf. »Ich sehe mir einfach die Namen auf den Schildern an.« Wie viele Sharons konnte es schon geben?
    »Nein, Sir, ich kann das nicht …«
    Draußen an der Rezeption ertönte die Klingel. »Entschuldigung, jemand da?«
    Dankbar für sein Glück und die Ungeduld irgendeiner Frau versetzte Marc dem Mann einen leichten Schubser. »Gehen Sie, ich bin in weniger als drei Minuten hier raus. Ich muss nur nachsehen, ob sie die Sachen schon abgeholt hat. Ich werde mit Sicherheit noch mal bei Ihnen an der Rezeption vorbeischauen und mich gebührend bedanken.« Marcs Blick fiel auf das Namensschild des Angestellten. »Thomas.«
    »Hallo? Ist ein Portier da?« Die Stimme wurde lauter, und Thomas atmete frustriert aus.
    »Beeilen Sie sich einfach«, sagte er und trat aus der Tür.
    Sobald Thomas weg war, fing Marc in einer Ecke an, griff sich in Windeseile, da Thomas jede Sekunde zurück sein konnte, um ihn rauszuwerfen, ein Gepäckstück nach dem anderen und suchte nach einem Gepäckanhänger oder Namensschild. Er überflog die Namen. Michael, David, Mortimer, Eileen, J. Macmahon, Tim Ballough – fünf Koffer trugen diesen Namen. Mann, der Kerl nahm mit seinem Krempel den halben

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