Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit
Anzahl variierte im Laufe der Jahrhunderte.«
»Ihr habt Euch über sie auf dem Laufenden gehalten?«
Er lächelte mit grausamer Freude. »Die meisten von ihnen waren so freundlich, gemeinsam in demselben Hexenzirkel zu bleiben. Also konnte ich meine Kinder dazu veranlassen, sie zu beseitigen, als der Fürst der Finsternis begann, die Barriere zwischen den Dimensionen dünner zu machen.«
Sally wusste es. Sobald er diese Worte ausgesprochen hatte, wusste sie, dass er den Hexenzirkel meinte, den sie derart grauenhaft dahingemetzelt auf dem Foto gesehen hatte.
Und er sprach von dem Massaker, als habe es sich um Ungeziefer gehandelt, das zerquetscht worden war.
Heilige Göttin …
Sie presste eine Hand auf ihren Magen und versuchte die Übelkeit zu unterdrücken, die in ihr aufstieg.
»Sie wurden abgeschlachtet«, sagte sie mit rauer Stimme.
Die Gaius-Kreatur schüttelte den Kopf. »Alle bis auf eine.«
Sally schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter. »Meine Mutter.«
Das merkwürdige Glühen in Gaius’ Augen flackerte, aber Sally, die auf seinen Zorn vorbereitet war, wurde aus dem Konzept gebracht, als es stattdessen ihre eigene kochende Wut und ihre eigene heftige Angst waren, die geschürt wurden.
Als wäre Gaius in der Lage, sie ihrer Emotionen zu berauben.
»Ich konnte nicht wissen, dass sie den Hexenzirkel verlassen hatte«, klagte er. »Doch als der Zauber unversehrt blieb, wurde mir klar, dass noch eine übrig geblieben sein musste.«
Sally erbebte und versuchte die Kontrolle über ihre Emotionen zurückzugewinnen. Sie brauchte einen klaren Kopf – jetzt mehr denn je.
»Zwei«, berichtigte sie geistesabwesend.
Das schreckliche Lächeln kehrte zurück. »Nein, nur eine. Nunmehr.«
Ein heftiger Schock packte sie und gewann die Oberhand über den Kummer, den sie sonst vielleicht verspürt hätte.
Sie konnte einfach keine Welt ohne die Frau akzeptieren, die sie geboren hatte.
»Ihr habt meine Mutter umgebracht?«, stieß sie hervor.
»Gaius war so freundlich, die Tat auf unserem Weg zu seinem Versteck in Louisiana zu vollbringen«, erklärte die Kreatur, indem sie über Gaius sprach, als sei er ein anderes Wesen.
Sie schüttelte den Kopf.
Tot.
»Ich … Ich kann es nicht glauben.«
Gaius tat ihren Schmerz mit einer Handbewegung ab. »Erneut sollte ich enttäuscht werden, doch ich wurde mit jedem Tag stärker. Solange das Buch verborgen blieb, konnte es keinen Schaden anrichten.« Gaius griff nach Sally und fuhr ihr mit einem eisigen Finger über die Wange, um die Spur der Tränen nachzuzeichnen, die sie weinte, ohne sich dessen bewusst zu sein. »Aber dann rief es dich hierher.«
Mit einem angeekelten Schauder machte Sally hastig einen Schritt nach hinten und zwang ihr benommenes Hirn, sich auf die Gefahr zu konzentrieren, die direkt vor ihr stand.
Sie würde ihren Kummer um ihre Mutter und ihr Bedauern über deren Tod aufarbeiten, wenn sie es schaffte, die Nacht zu überleben.
Etwas, das immer unwahrscheinlicher zu werden schien.
»Es rief mich hierher?« Sally schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin hergekommen, weil ich Gaius aus dem Haus haben wollte.«
»Wenn es nicht das gewesen wäre, so hätte es dich mit anderen Mitteln hergelockt«, versicherte er ihr. »Es spürte meine Anwesenheit. Es hätte alles Notwendige unternommen, um in deine Hände zu gelangen.«
Sally warf einen Blick auf das Loch in der Wand, in dem sie das gleichmäßige Pulsieren der schwarzen Magie fühlen konnte.
Es war ein Zauber, der den Tod von dreizehn Hexen bewirkt hatte, einschließlich des Todes ihrer Mutter. Und bei dem es sich jetzt anscheinend um ihr Vermächtnis handelte.
»Warum?« Sie wandte sich wieder den unheimlichen glühenden Augen zu. »Was steht in dem Buch?«
»Das spielt keine Rolle«, gab er zurück, offensichtlich nicht bereit, die Wahrheit über das Buch zu verraten. »Sobald du tot bist, wird das Buch ein für alle Mal vernichtet werden.«
Sally nahm ihren ganzen Mut zusammen und murmelte leise einen Angriffszauber vor sich hin. Sie glaubte zwar nicht, dass dieser dem Vampir, oder dem, was auch immer ihn kontrollierte, tatsächlich Schaden zufügen konnte, aber es war alles, was ihr zur Verfügung stand.
Und dann, als sie gerade spürte, wie eine große Macht sich im Raum zu bilden begann, wandte sich Gaius mit einem Mal zur Tür. Sein verärgertes Fauchen ließ Sallys blank liegende Nerven erbeben.
»Ich habe dich gewarnt, Santiago«, knurrte er und schien Sally vollkommen
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