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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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»Aber sag bloß nicht, ich hätte dich nicht gewarnt!«
    Kurz darauf stürzte Lars mir aus dem Flur entgegen. Ich kam gar nicht dazu, mein Anliegen vorzutragen, denn er fauchte mich sofort mit wutverzerrtem Gesicht an: »Hau ab, Nele! Hau bloß ab, ich will dich nie wiedersehen!«
    Ich war völlig durcheinander. »A-A-Aber Lars«, stammelte ich verwirrt. »W-W-Waru-?«
    Â»Willst du dich auch noch über mich lustig machen?« Seine Stimme überschlug sich fast. »Du weißt doch ganz genau warum: Onkel Arko wurde verhaftet, nur weil du eine falsche Aussage gemacht hast, darum!«
    Â»Das stimmt nicht, Lars. Das war eindeutig dein Onkel!« Eher aus Reflex hob ich die Hand. »Ich schwöre es! Ich bin mir absolut sicher.«
    Â»Und ich bin mir absolut sicher, dass du lügst!« Lars wollte sich gar nicht mehr beruhigen. »Onkel Arko kann es gar nicht gewesen sein. Er war zum fraglichen Zeitpunkt nämlich ganz woanders!«
    Â»Echt?« Meine Verwirrung steigerte sich. Sollte ich mich tatsächlich geirrt haben? Aber das war völlig unmöglich! Ich hatte seinen Onkel doch eindeutig erkannt. Und Kimi ebenfalls. Als ich ihm nämlich das Foto mit Arko am Steuer des Ford Ranger gezeigt hatte, hatte er ihn eindeutig als den Mann im Tunnel identifiziert. Was er der Kommissarin auch bestätigt hatte. Wie konnte Lars da behaupten, ich würde lügen?
    Â»Wenn du dir so sicher bist«, forderte ich ihn deshalb trotzig auf, »dann geh doch zur Polizei und erzähle ihnen, wo dein Onkel gewesen ist – ganz einfach!«
    Â»Ganz einfach?« Sein ohnehin schon finsteres Gesicht verzerrte sich noch mehr. »Und das sagst ausgerechnet du? Du weißt doch ganz genau, dass es Dinge gibt, die einem niemand glaubt. Und schon gar nicht die Polizei! Weil diese Dinge das Begriffsvermögen der normalen Menschen weit übersteigen! Das weißt du doch, Nele, nicht wahr? Auch du hast doch Sachen erlebt, die du nicht einmal deinen besten Freunden erzählen würdest. Weil sie dich dann nämlich für verrückt erklären! Habe ich nicht recht?«
    Langsam dämmerte mir, worauf Lars anspielte. »D-D-Du meinst also –«, hob ich an, wurde aber sofort unterbrochen.
    Â»Genau das meine ich!«, schrie er mich mit unvermindertem Zorn an. »Du weißt doch ganz genau, was ich bin! Genauso wie ich weiß, was du bist! Und genau das ist auch der Grund, warum du meinem Onkel so übel mitspielst!«
    Â»Aber, Lars, bitte glaub –«
    Doch Lars hatte sich so sehr in Rage geredet, dass er gar nicht mehr zu bremsen war. »Dabei hatte ich gedacht, dass du anders bist als die anderen. Dass du uns zumindest ein bisschen verstehst und uns nicht alle für stupide Monster hältst, sondern für Wesen, die genauso Gefühle haben wie ihr!«
    Â»Lars …!«
    Â»Aber ich habe mich getäuscht, Nele. Du bist genau wie alle anderen und blickst nur auf uns herab. Sonst würdest du mir doch glauben! Mein Onkel ist kein Mörder. Er kann doch keiner Fliege etwas zuleide tun. Auch wenn er nicht so aussieht: Er ist das sensibelste Wesen, das mir jemals begegnet ist! Der Tod seiner Schwester hat ihn so sehr mitgenommen, dass er unmittelbar nach ihrer Beisetzung einen Zusammenbruch erlitt und für drei Monate in einer Klinik behandelt werden musste! Glaubst du da allen Ernstes, Arko könnte einen Menschen von der Siegessäule stürzen?«, fauchte er mich an und offenbarte mir zum allerersten Mal seine Bäringer-Natur – und seine Monsterfratze war noch weit furchterregender als die seines Vaters. »Hau ab, Nele, hau endlich ab! Sonst vergesse ich mich noch!« Sein heiseres Brüllen dröhnte so bedrohlich in meinen Ohren, dass ich unwillkürlich einen Schritt zurückzuckte.
    Normalerweise wäre es das gewesen. Ich hätte mich umgedreht und wäre gegangen. Aber ich wusste genau, was in Lars vorging. Auch ich kannte diese Momente grenzenloser Wut, in denen der Verstand völlig aussetzte und man für kein Argument mehr zugänglich war. In denen man absolut ausrastete und nicht mehr Herr seiner Sinne war. Und es dauerte, bis man sich endlich wieder etwas beruhigte und zu einem einigermaßen vernünftigen Gedanken in der Lage war. Deshalb ging ich zum Briefkasten, der gleich neben dem Eingang befestigt war, und steckte den Umschlag mit den Kopien des Schlangenfotos und des Begleitschreibens, die Kjell

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